Ikuo Kushiro

japanischer Petrologe

Ikuo Kushiro (jap. 久城 育夫, Kushiro Ikuo; * 30. März 1934 in Osaka, Japan) ist ein japanischer Petrologe und emeritierter Professor der Universität Tokio. Kushiros Verdienste liegen im Gebiet der experimentellen Petrologie, seine Experimente an Peridotiten trugen wesentlich zum Verständnis der Entstehung von Magma unter ozeanischen Rücken und Inselbögen bei.[1]

Ikuo Kushiro

Leben Bearbeiten

Zwischen 1953 und 1957 studierte Kushiro Geologie an der Universität Tokio. Nach dem Examen war er Doktorand unter Hisashi Kuno und studierte die Petrologie der Magmatite. Nach seiner Graduierung im Jahr 1962 arbeitete er für drei Jahre am Geophysical Laboratory der Carnegie Institution in Washington, D.C. und spezialisierte sich unter der Leitung von Frank Schairer und Hatten Schuyler Yoder auf experimentelle Petrologie. Zentraler Gegenstand seiner Arbeit war die Entstehung basaltischer Magmen unter spezieller Berücksichtigung der Rolle von Wasser. 1967 kehrte er nach zwei Jahren an der Universität Tokio als Postdoktorand an das Geophysical Laboratory zurück und war dort von 1971 bis 1981 als Wissenschaftler angestellt. 1969 war er an der Untersuchung von Gesteinsproben beteiligt, die im Rahmen des Apollo-Programms durch Apollo 11 vom Mond mitgebracht worden waren.[2] 1974 wurde er Professor der Petrologie an der Universität Tokio, blieb jedoch gleichzeitig Angestellter der Carnegie Institution.

1990 bis 1994 war Kushiro wissenschaftlicher Dekan der Universität Tokio, anschließend wurde er zum Vizepräsidenten der Universität berufen. Nach seiner Emeritierung von der Universität Tokio ging Kushiro als Institutsleiter an das Institute for Study of the Earth’s Interior an der Universität Okayama, wo er bis 1999 blieb. Seitdem arbeitet er als Direktor am Institute for Frontier Research on Earth Evolution (IFREE) in der Nähe von Tokio.

Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten

1983 wurde Kushiro in die National Academy of Sciences gewählt. 1997 wurde er Ehrenmitglied der Geochemical Society und der European Association of Geochemistry. 1999 erhielt er die Harry H. Hess Medal der American Geophysical Union,[3] und im gleichen Jahr die Roebling Medal der Mineralogy Society of America[4] sowie die Arthur Holmes Medal der European Union of Geosciences.[5] 2003 verlieh ihm die Geological Society of London die Wollaston-Medaille.[1] 2009 wurde er mit dem japanischen Orden des Heiligen Schatzes, 2. Klasse ausgezeichnet.[6] Im gleichen Jahr wurde das neu entdeckte Mineral Kushiroit aus der Pyroxengruppe nach ihm benannt.[7]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Wollaston Medal – Prof. Ikuo Kushiro. (Memento des Originals vom 7. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geolsoc.org.uk Laudatio auf Kushiro anlässlich der Verleihung der Wollaston-Medaille 2003
  2. Davis A. Young: Mind over magma: the story of igneous petrology. Princeton University Press, 2003, ISBN 0-691-10279-1, S. 516 (S. 516 in der Google-Buchsuche).
  3. Ikuo Kushiro Receives 1999 Harry H. Hess Medal. Laudatio auf Kushiro anlässlich der Verleihung der Harry H. Hess Medal
  4. MSA AWARDS LUNCHEON AT 1999 GSA MEETING. (Memento des Originals vom 26. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.minsocam.org The Lattice - Newsletter of the Mineralogy Society of America, Vol. 15, No. 4, Nov., 1999.
  5. Liste der Arthur Holmes Medal Preisträger von 1983 bis 2003
  6. Ikuo Kushiro Receives One of Japan's Highest Awards for Public Service. Geophysical Laboratory der Carnegie, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. September 2010 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.gl.ciw.edu (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Makoto Kimura, Takashi Mikouchi, Akio Suzuki, Masaaki Miyahara, Eiji Ohtani and Ahmed El Goresy: Kushiroite, CaAlAlSiO6: A new mineral of the pyroxene group from the ALH 85085 CH chondrite, and its genetic significance in refractory inclusions. In: American Mineralogist. Band 94, 2009, S. 1479–1482 (englisch, online verfügbar bei rruff.info [PDF; 503 kB; abgerufen am 27. März 2019]).