Humbug (Album)

Album von Arctic Monkeys

Humbug (dt. Unfug) ist das dritte Studioalbum der britischen Indie-Rock-Band Arctic Monkeys. Es erschien im deutschsprachigen Raum am 21. August 2009 beim Indie-Label Domino Records und konnte Platz eins der britischen Charts erreichen.[1]

Humbug
Studioalbum von Arctic Monkeys

Veröffent-
lichung(en)

21. August 2009

Aufnahme

November 2008-April 2009

Label(s) Domino Records

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Indie-Rock

Titel (Anzahl)

10

Länge

39:20

Besetzung
  • Gitarre: Jamie Cook

Produktion

Joshua Homme, James Ford

Studio(s)

Chronologie
Favourite Worst Nightmare
(2007)
Humbug Suck It and See
(2011)
Singleauskopplungen
6. Juli 2009 Crying Lightning
16. November 2009 Cornerstone
22. März 2010 My Propeller

Entstehung und Veröffentlichung Bearbeiten

Die Arbeiten am Album begannen im Sommer 2008, als die Band erste Ideen während einer Tournee sammelte.[2] Die Aufnahmen am Album begannen Ende 2008 und wurden erstmals in der Geschichte der Band ausschließlich in den USA durchgeführt.[3] Die Titel My Propeller, Secret Door und Cornerstone entstanden unter der Produktion von James Ford, der auch schon für das Vorgängeralbum Favourite Worst Nightmare verantwortlich war. Als Aufnahmeort wählte er das Mission Sound im New Yorker Stadtteil Brooklyn aus.[4] Alle restlichen Songs wurden von Joshua Homme produziert, der als Leadsänger von Queens of the Stone Age Berühmtheit erlangte. Dieser sagte der Band zu, nachdem er eine Aufnahme des Stückes Dance Little Liar gehört hatte.[3] Später sagte er in einem Interview mit dem Rolling Stone aus, dass ihn insbesondere die Stimme von Frontmann Turner sowie das Schlagzeugspiel von Helders ihm auf Anhieb gefallen hätte.[5] Homme wählte die Rancho de la Luna (dt. Ranch des Mondes) für die Aufnahmen aus, ein Studio in der kalifornischen Wüste mit analogen Aufnahmegeräten.[6] Die Aufnahmen wurden im Frühjahr 2009 abgeschlossen.

Das Album erschien in Japan am 19. August 2009, zwei Tage später wurde es im deutschsprachigen Raum, den Benelux-Staaten, Australien und Irland veröffentlicht. Am 24. August 2009 erschien Humbug in Großbritannien, Neuseeland, und Lateinamerika, einen Tag später war die CD auch in den Vereinigten Staaten und Kanada erhältlich.[7]

Titelliste Bearbeiten

# Titel Länge
1. My Propeller 3:27
2. Crying Lightning 3:43
3. Dangerous Animals 3:30
4. Secret Door 3:43
5. Potion Approaching 3:32
6. Fire And The Thud 3:57
7. Cornerstone 3:17
8. Dance Little Liar 4:43
9. Pretty Visitors 3:40
10. The Jeweller’s Hands 5:44

Charts und Chartplatzierungen Bearbeiten

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[8]
Humbug
  DE 4 07.09.2009 (6 Wo.)
  AT 7 04.09.2009 (5 Wo.)
  CH 7 06.09.2009 (6 Wo.)
  UK 1 05.09.2009 (24 Wo.)
  US 15 12.09.2009 (6 Wo.)
Singles
Crying Lightning
  AT 70 04.09.2009 (1 Wo.)
  UK 12 18.07.2009 (10 Wo.)
Cornerstone
  UK 94 28.11.2009 (1 Wo.)
My Propeller
  UK 90 03.04.2010 (1 Wo.)

Im Heimatland der Band, in Großbritannien, erreichte das Album Platz eins der Album-Charts und konnte sich zwei Wochen auf dieser Position halten. Weitere Platzierungen auf Platz 1 wurden in Irland[9] und dem flämischen Teil Belgiens erreicht.[10] Platz zwei für das Album gab es in Australien,[11] den Niederlanden[12] und in Frankreich.[13] In Neuseeland erreichte das Album den dritten Platz,[14] Platz vier erreichte es im wallonischen Teil Belgiens,[15] Dänemark,[16] Deutschland, und Kanada.[17] In den spanischen Charts wurde Humbug auf Platz fünf geführt,[18] in Österreich, der Schweiz, Norwegen[19] und Portugal[20] auf Platz sieben. Weitere Platzierungen in den Charts wurden in Finnland mit Platz elf,[21] in Schweden mit Platz zwölf,[22] in den Vereinigten Staaten mit Platz 15 und Italien[23] mit Platz 18 erreicht.

Die Single Crying Lightning konnte sich in Wallonien (Platz 9),[15] Großbritannien (Platz 12), Flandern (Platz 13),[10] Frankreich (Platz 23),[13] und Österreich (Platz 70) platzieren.

Cornerstone, die zweite Single, erreichte in Flandern Platz 18,[10] Frankreich Platz 42[13] und in Großbritannien Platz 94.

Die dritte Single, My Propeller, stieg in Flandern auf Platz sieben,[10] in Frankreich auf Platz 56[13] und in Großbritannien auf Platz 90 ein.

Rezensionen Bearbeiten

Von Musikkritikern wurde das Album überwiegend positiv besprochen. Von Metascore erhielt es einen errechneten Durchschnitt von 75 %, die Rechnung basiert auf 26 professionellen Bewertungen.[24]

Das deutsche Online-Magazin Laut.de vergibt vier von fünf möglichen Sternen. Kritiker Jakob Rondthaler ist der Meinung, dass die Songs auf Humbug im Vergleich zu den vorherigen Alben ausgeklügelter und durchdachter seien, ohne dass es an Qualität einbüße. Die Platte wirke ruhiger und der neue Stil passe zur Band. Außerdem stellt er fest, dass die Umsetzung der einzelnen Stücke weiter in den Vordergrund gerückt sei.[25]

Auch Rob Sheffield von der Musikzeitschrift Rolling Stone benotet das Album mit vier von fünf Sternen. Er schreibt zu dem Album, dass der neue Stil erwachsener wirke, man aber trotzdem noch die Ursprünge der Band bemerke. Besonders hebt er dabei die Texte von Alex Turner hervor, die ernster geworden sind.[26]

Das deutsche E-Zine Plattentests.de vergibt sieben von zehn Punkten. Kritiker Thomas Pilgrim lobt ebenfalls die neue Stilausrichtung und die Weiterentwicklung der Band, kritisiert dabei allerdings, dass die Band dies manchmal etwas überstrapaziere.[27]

Arne Janßen von cdstarts.de vergibt ebenfalls sieben von zehn möglichen Punkten. Er meint, dass man sich an den neuen Klang zunächst gewöhnen muss, die Weiterentwicklung danach aber gut anzuhören sei. Außerdem lobt er, dass sich der Fokus auf das gesamte Werk verlagert habe.[28]

Auszeichnungen für Musikverkäufe Bearbeiten

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
  Europa (Impala)[29]   Diamant (250.000)
  Vereinigtes Königreich (BPI)[30][31]   Platin 446.000
Insgesamt   1× Platin
  1× Diamant
446.000

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Arctic Monkeys top U.K. albums chart for 3rd time. Auf: reuters.com (englisch), 31. August 2009. Abgerufen am 1. April 2012
  2. Arctic Monkeys going 'full on Black Sabbath' for new album. Auf: nme.com (englisch), 21. Mai 2009. Abgerufen am 2. April 2012
  3. a b Arctic Monkeys bedienen sich bei Ennio Morricone. Auf: welt.de, 25. August 2009. Abgerufen am 2. Mai 2012
  4. Informationen zum Album. Auf: discogs.com (englisch). Abgerufen am 2. April 2012
  5. Daniela Reichert: "Humbug": Josh Homme lobt die Arctic Monkeys. Auf: rollingstone.de, 29. Juli 2009. Abgerufen am 2. April 2012
  6. Dirk Peitz: Einmal Wüste und zurück. Auf: welt.de, 3. September 2009. Abgerufen am 2. April 2012
  7. Veröffentlichungsdaten des Albums. (Memento des Originals vom 7. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arcticmonkeys.com Auf: arcticmonkeys.com (englisch), 3. Juni 2009. Abgerufen am 2. April 2012
  8. Chartquellen: DE AT CH UK US
  9. Daniel Kilkelly: Arctic Monkeys top Irish album chart. Auf: digitalspy.co.uk (englisch), 28. August 2009. Abgerufen am 1. April 2012
  10. a b c d Arctic Monkeys in den flämischen Charts
  11. Arctic Monkeys in den australischen Charts
  12. Arctic Monkeys in den niederländischen Charts
  13. a b c d Arctic Monkeys in den französischen Charts
  14. Arctic Monkeys in den neuseeländischen Charts
  15. a b Arctic Monkeys in den wallonischen Charts
  16. Arctic Monkeys in den dänischen Charts
  17. Arctic Monkeys in den kanadischen Album-Charts
  18. Arctic Monkeys in den spanischen Charts
  19. Arctic Monkeys in den norwegischen Charts
  20. Arctic Monkeys in den portugiesischen Charts
  21. Arctic Monkeys in den finnischen Charts
  22. Arctic Monkeys in den schwedischen Charts
  23. Arctic Monkeys in den italienischen Charts
  24. Humbug auf metacritic.com (englisch). Abgerufen am 1. April 2012
  25. Jakob Rondthaler: Nicht mehr der Song an sich, die Umsetzung steht im Vordergrund. Auf: laut.de. Abgerufen am 1. April 2012
  26. Rob Sheffield: Kritik auf rollingstone.com (englisch), 24. August 2009. Abgerufen am 1. April 2012
  27. Thomas Pilgrim: Der wüste Ritt. Auf: plattentests.de. Abgerufen am 1. April 2012
  28. Arne Janßen: Kritik auf cdstarts.de. Abgerufen am 1. April 2012
  29. Auszeichnung in Europa
  30. Auszeichnung im Vereinigten Königreich
  31. George Griffiths: Arctic Monkeys' Official biggest songs and albums revealed. In: officialcharts.com. 25. Oktober 2022, abgerufen am 31. Juli 2023 (englisch).