Hugo J. Bellen

belgisch-amerikanischer Genetiker

Hugo Josef Bellen, auch Hugo Jozef Bellen[1] (* um 1953) ist ein belgisch-US-amerikanischer Genetiker am Baylor College of Medicine.

Hugo J. Bellen (2014)

Leben Bearbeiten

Hugo Bellen studierte zunächst Business Engineering und machte an der Solvay School of Business der Freien Universität Brüssel einen entsprechenden Abschluss (MBA). Dann wandte er sich aber der Tiermedizin zu und erwarb einen ersten Abschluss an der Universität Antwerpen und einen Dr. med. vet. (DVM) an der Universität Gent. 1986 erhielt er bei John A. Kiger an der University of California, Davis, mit der Arbeit Multiple Effects of Dunce Mutations of Drosophila Melanogaster and Their Interactions with Suppressors[1] einen Ph.D. in Genetik. Als Postdoktorand arbeitete Bellen bei Walter Gehring an der Universität Basel.

Seit 1989 ist Bellen an der Abteilung für Molekulargenetik und Humangenetik des Baylor College of Medicine und forscht zusätzlich für das Howard Hughes Medical Institute (HHMI). Seit der Gründung 2011 ist er außerdem am Jan and Dan Duncan Neurological Research Institute des Texas Children’s Hospital tätig. Am Baylor College of Medicine ist er March of Dimes Professor für Entwicklungsbiologie und Charles Darwin Professor für Genetik.

Bellen ist vor allem bekannt für seine Beiträge zur Genetik, zur Entwicklungsbiologie und zu den Neurowissenschaften. So stellt er den Genforschern weltweit, die wie er Drosophila melanogaster als Modellorganismus verwenden, einen umfangreichen genetischen „Werkzeugkasten“ zur Verfügung. Diese Werkzeuge konnten zum Teil auch auf andere Modellorganismen übertragen werden. In seinen eigenen Arbeiten befasst sich Bellen mit Signalübertragung an Synapsen, mit der Entwicklung von Neuronen, mit dem Notch-Signalweg und mit Neurodegeneration. Sein Labor ist der Standort des Model Organism Screening Center for the Undiagnosed Diseases Network der National Institutes of Health (NIH) zur Klärung der genetischen Ursachen bisher unbekannter Erkrankungen.[2]

Hugo Bellen hat laut Datenbank Scopus einen h-Index von 90,[3] laut Semantic Scholar einen von 101[4] und laut Google Scholar einen von 105[5] (Stand jeweils Juni 2021).

Auszeichnungen (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Hugo Jozef Bellen: Multiple Effects of Dunce Mutations of Drosophila Melanogaster and Their Interactions with Suppressors. Hrsg.: University of California, Davis. 1986 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. The Undiagnosed Diseases Network (UDN). In: texaschildrens.org. Texas Children’s Hospital, abgerufen am 26. Oktober 2020 (englisch).
  3. Bellen, Hugo J. In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 8. Juni 2021 (englisch).
  4. H. Bellen. In: semanticscholar.org. Semantic Scholar, abgerufen am 8. Juni 2021 (englisch).
  5. Hugo Bellen. In: scholar.google.de. Google Scholar, abgerufen am 8. Juni 2021.
  6. IU's Gill Center honors Hugo J. Bellen and Guoping Feng for achievements in neuroscience. In: iu.edu. Indiana University, 10. September 2012, abgerufen am 26. Oktober 2020 (englisch).
  7. Hugo J. Bellen: Survival of the Fittest Tools. In: Genetics. 198, 2014, S. 427, doi:10.1534/genetics.114.169110.
  8. Hugo J. Bellen. In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, Oktober 2020, abgerufen am 26. Oktober 2020 (englisch).
  9. Hugo Bellen. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, abgerufen am 26. Oktober 2020 (englisch).
  10. Our Board. In: genetics-gsa.org. Genetics Society of America, abgerufen am 26. Oktober 2020 (englisch).