Hochfeistritz (mundartlich in der Höhen Feistritz; aus slowenisch Bistrica=Wildbach; slowenischmundartlich Vojstrica, verkürzt aus Visoka Bistrica)[1] ist eine Ortschaft in der Gemeinde Eberstein im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 71 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023[2]).

Hochfeistritz (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Hochfeistritz (Österreich)
Hochfeistritz (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Eberstein  (KG Hochfeistritz)
Koordinaten 46° 46′ 52″ N, 14° 35′ 42″ OKoordinaten: 46° 46′ 52″ N, 14° 35′ 42″ Of1
Höhe 968 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 71 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 30 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01290
Zählsprengel/ -bezirk Eberstein-Umgebung (20504 001)
Bild
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
71

Lage Bearbeiten

Die Ortschaft liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Hochfeistritz, im Osten der Gemeinde Eberstein, im Südosten des Bezirks Sankt Veit an der Glan. Landschaftlich liegt sie im Südwesten der Saualpe, in etwa zwischen dem Mirnigbach im Norden und dem Hochfeistritzbach im Süden.

In der Ortschaft werden folgende Hofnamen geführt: Sturm (Nr. 2), Quatscher/Watscher (Nr. 3), Wriessnig (Nr. 4), Podenik (Nr. 5), Laure (Nr. 6), Sank (Nr. 8), Traunig (Nr. 10), Enze (Nr. 11), Közl (Nr. 12), Ganz (Nr. 13), Maritschnig (Nr. 15), Leutgam (Nr. 16), Sabernig (Nr. 17), Weichsler (Nr. 24), Petschnig (Nr. 25), Oberer Fürtner (Nr. 28a), Zois (Nr. 31), Zoischmied (Nr. 33), Unterer Fürtner (Nr. 36), Oberer Prodam (Nr. 38), Gries (Nr. 40), Dürnegger (Nr. 41), Schlabatschnig (Nr. 42), Sankenschwaig und Jauernig.

Der nördliche Teil der Streusiedlung, vom Hof Fürtner im Westen bis hinauf in Richtung des Jagdhauses Jauernig, wurde zeitweise als Ortschaftsbestandteil Jauernig ausgewiesen (1880: 18 Häuser, 138 Einwohner).

Dominant ist die Pfarr- und Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau, deren älteste urkundliche Erwähnungen aus den Jahren 1319 und 1383 stammen. Die ursprüngliche Kirche wurde 1414 durch einen Blitzschlag zerstört, an ihrer Stelle wurde zwischen 1446 und 1491 der heutige Bau errichtet und im Zuge der Türkenkriege in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zur Wehrkirche ausgebaut. Die hochgelegene Wehranlage diente den Bewohnern des Görtschitztales als Zufluchtsort. Die Anlage besitzt Umfassungsmauern, einen Tor- und einen Mauerturm sowie einen Wehrgang und Schießscharten.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wird 1349 als in der Vewstricz genannt.[1]

Auf dem Gebiet der Steuergemeinde Feistritz liegend, gehörte der Ort in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Eberstein. Bei Bildung der Ortsgemeinden im Zuge der Reformen nach der Revolution 1848/49 wurde Feistritz Hauptort der Gemeinde Feistritz bzw. Feistritz ob Eberstein. Da es in Kärnten so viele Orte mit dem Namen Feistritz gibt, erfolgte 1851 die offizielle Umbenennung des Orts und der Gemeinde in Hochfeistritz; inoffiziell wurde der Name auch schon früher verwendet. 1871 wurde die Gemeinde aufgelöst; der Ort Hochfeistritz gehört seither zur Gemeinde Eberstein.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1854: 307 Einwohner[3]
  • 1869: 39 Häuser, 311 Einwohner[4]
  • 1880: 39 Häuser, 286 Einwohner (davon Ortschaftsbestandteil Jauernig: 18 Häuser, 138 Einwohner)[5]
  • 1890: 40 Häuser, 280 Einwohner[6]
  • 1900: 41 Häuser, 245 Einwohner[7]
  • 1910: 40 Häuser, 274 Einwohner[8]
  • 1923: 40 Häuser, 235 Einwohner[9]
  • 1934: 209 Einwohner[10]
  • 1961: 26 Häuser, 137 Einwohner[11]
  • 2001: 32 Gebäude (davon 18 mit Hauptwohnsitz) mit 30 Wohnungen und 20 Haushalten; 85 Einwohner und 6 Nebenwohnsitzfälle[12]
  • 2011: 30 Gebäude, 78 Einwohner[13]

In der Ortschaft gibt es 4 Arbeitsstätten (Stand 2011;[13] 2001: 2[12]) und 17 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001)[12].

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten, Band 2. Klagenfurt 1956. S. 66.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Landes-Regierungsblatt für das Kronland Herzogthum Kärnten. Jahrgang 1854, 2. Abteilung, IV. Stück. Klagenfurt 1854. S. 26.
  4. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 60.
  5. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 48.
  6. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 48.
  7. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 64.
  8. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 32.
  9. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 12.
  10. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 12.
  11. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 253.
  12. a b c Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 96.
  13. a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.

Literatur Bearbeiten

  • Matthias Maierbrugger: Die Gottesburg von Hochfeistritz. Kärntner Bauernkalender, Klagenfurt 1996, S. 96–97
  • Reinhard Weidl: Hochfeistritz, Kärnten. Serientitel: Christliche Kunststätten Österreichs, Verlag St. Peter, Salzburg 1991

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hochfeistritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien