Heinrich Weber (Ringer, 1923)

deutscher Ringer

Heinrich „Heini“ Weber (* 2. November 1923 in Neumarkt in der Oberpfalz; † 27. April 2010) war ein deutscher Ringer.

Werdegang Bearbeiten

Heinrich Weber zog schon in jungen Jahren mit seiner Familie von Neumarkt nach Heidenheim an der Brenz in Württemberg. Dort wandte er sich dem Ringen zu. 1941 und 1942 wurde er deutscher Jugendmeister. Danach kamen Krieg und vierjährige Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung schloss er sich bald dem TV Jahn Göppingen an, in deren Mannschaft damals so gute Ringer wie Walter Hahn, Georg Fink und Fritz Bischoff standen. 1948 gewann er seine erste deutsche Meisterschaft für den Turn- und Sportbund 1846 e. V. Heidenheim.[1] 1951 konnte er mit 28 Jahren erstmals an einer internationalen Meisterschaft starten. Bei den Olympischen Spielen in Helsinki 1952 wurde ihm vom Kampfgericht übel mitgespielt, denn auf Protest der finnischen Mannschaftsführung wurde sein Sieg über Leo Honkala, Finnland, von einer inkompetenten Jury, die es sich mit dem Gastgeber wohl nicht verderben wollte, in eine Niederlage umgewandelt. Weber verlor so die schon gewonnene Medaille, die an Honkala ging. Heinrich Weber, der sich zwischenzeitlich dem ASV Aalen angeschlossen hatte, beendete seine Karriere Anfang der 1960er Jahre.

Internationale Erfolge Bearbeiten

Jahr Platz Wettbewerb Stil Gewichtsklasse
1951 5. WM in Helsinki F Fliegen mit Sieg über di Giorgi, Italien und Niederlagen gegen Mahmoud Mollaghasemi, Iran und Bengt Johansson, Schweden
1952 5. OS in Helsinki F Fliegen mit Siegen über Cheetham, Großbritannien, Das, Indien und Niederlagen gegen Georgi Sajadow, UdSSR und Mollaghasemi
1952 4. OS in Helsinki GR Fliegen mit Siegen über Werner Zimmer, Saarland, Hüseyin Akbaş, Türkei, Borivoje Vukov, Jugoslawien und einer Niederlage gegen Leo Honkala, Finnland
1953 5. WM in Neapel GR Fliegen mit Siegen über Valteiner, Österreich u. Edmond Faure, Frankreich und Niederlagen gegen Dumitru Pârvulescu, Rumänien und Boris Gurewitsch, UdSSR
1955 7. WM in Karlsruhe GR Fliegen mit Siegen über Maurice Mewis, Belgien, Karl-Erik Andersson, Schweden und einer Niederlage gegen Ignazio Fabra, Italien

Erfolge bei deutschen Meisterschaften Bearbeiten

Jahr Platz Ort Stil Gewichtsklasse
1948 1. Bad Reichenhall GR Bantam
1949 3. Bruchsal GR Bantam hinter Walter Bauer (Ringer), München und Müller, Schorndorf
1950 1 Ludwigshafen am Rhein GR Fliegen vor Robert Kronenberger, Kahl
1950 1. Ebersbach an der Fils F Fliegen vor Josef Hintermeier, München-Neuaubing
1951 1. Rheinhausen F Fliegen vor Georg Schwaiger, Bad Reichenhall
1952 1. Berlin GR Fliegen vor Rudi Schreer, Dortmund
1953 1. Stuttgart-Feuerbach GR Fliegen vor Josef Schwab, Obereisesheim und Heinz Simon, Gersweiler
1954 1. Suhl GR Fliegen vor Georg Schwaiger u. Erich Hoffmann, Gelenau/Erzgeb.
1954 1. München-Neuaubing F Fliegen vor Josef Hintermeier u. Bernhard Baumann, Kelheim

Quellen Bearbeiten

  • 1) Fachzeitschrift „Athletik“ aus den Jahren 1949 bis 1955,
  • 2) Jahrbuch 1972 des Deutschen Ringerbundes, „Athletik“-Verlag Karlsruhe, 1972
  • 3) Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Heidenheimer Sportbund: 150 Jahre Heidenheimer Sportbund. 1996, S. 52