Hassenhausen (Fronhausen)

Ortsteil der Gemeinde Fronhausen

Hassenhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Fronhausen im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort liegt östlich von Fronhausen an der Zwester Ohm.

Hassenhausen
Gemeinde Fronhausen
Koordinaten: 50° 42′ N, 8° 44′ OKoordinaten: 50° 42′ 24″ N, 8° 44′ 18″ O
Höhe: 176 (175–182) m ü. NHN
Fläche: 4,66 km²[1]
Einwohner: 364 (31. Dez. 2014)[2]
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 35112
Vorwahl: 06426

Geschichte

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Kirche

Ortsgeschichte

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Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hassenhausen erfolgte unter dem Namen Hozzehusun um das Jahr 1130.[1]

Seit 1840 gibt es im Ort eine Kirchengemeinde der Baptisten.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen erfolge zum 1. Juli 1974 kraft Landesgesetz der Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Bellnhausen, Erbenhausen, Fronhausen mit Sichertshausen, Hassenhausen, Holzhausen und Oberwalgern zur neuen Großgemeinde Fronhausen.[3] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Fronhausen wurden Ortsbezirke gebildet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Hassenhausen angehört(e):[1][5]

Gerichte seit 1821

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Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Nun waren Justizämter für die erstinstanzliche Rechtsprechung zuständig, die Verwaltung wurde von Kreisen übernommen. In Marburg wurde der Kreis Marburg für die Verwaltung eingerichtet und das Landgericht Marburg war als Gericht in erster Instanz für Hassenhausen zuständig. 1850 wurde das Landgericht in Justizamt Marburg umbenannt. Das Oberste Gericht war das Oberappellationsgericht in Kassel. Untergeordnet war das Obergericht Marburg für die Provinz Oberhessen. Es war die zweite Instanz für die Justizämter.[10] Mit dem Gesetz über die Neugliederung von Untergerichtsbezirken vom 13. Juli 1833[11] wurde Hassenhausen dem Justizamt Treis an der Lumda zugewiesen.

Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen wurde durch einen Gebietstausch Treis an das Großherzogtum Hessen abgetreten, Hassenhausen wurde dem Justizamt Marburg zugeschlagen das jetzt zum königlich Preußischen Amtsgericht Marburg wurde. Im Juni 1867 erging eine königliche Verordnung, die die Gerichtsverfassung in den zum vormaligen Kurfürstentum Hessen gehörenden Gebietsteilen neu ordnete. Die bisherigen Gerichtsbehörden sollten aufgehoben und durch Amtsgerichte in erster, Kreisgerichte in zweiter und ein Appellationsgericht in dritter Instanz ersetzt werden.[12] Im Zuge dessen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Marburg. Die Gerichte der übergeordneten Instanzen waren das Kreisgericht Marburg und das Appellationsgericht Kassel.[13]

Auch mit dem in Kraft treten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen. In der Bundesrepublik Deutschland sind die übergeordneten Instanzen das Landgericht Marburg, das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sowie der Bundesgerichtshof als letzte Instanz.

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hassenhausen 348 Einwohner. Darunter waren 12 (3,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 384 Einwohner unter 18 Jahren, 939 zwischen 18 und 49, 480 zwischen 50 und 64 und 456 Einwohner waren älter.[14] Die Einwohner lebten in 150 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 45 Paare ohne Kinder und 45 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 33 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 129 Haushaltungen lebten keine Senioren.[14]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1577: 28 Hausgesesse
• 1630: 21 Hausgesessene (1 dreispännige, 6 zweispännige, 2 einspännige Ackerleute, 11 Einläuftige)
• 1681: 15 hausgesessene Mannschaften
• 1747: 36 Haushalte
• 1838: Familien: 33 nutzungsberechtigte, 4 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 8 Beisassen
Hassenhausen: Einwohnerzahlen von 1774 bis 2014
Jahr  Einwohner
1774
  
182
1800
  
?
1834
  
229
1840
  
215
1846
  
226
1852
  
252
1858
  
259
1864
  
274
1871
  
280
1875
  
279
1885
  
277
1895
  
264
1905
  
264
1910
  
266
1925
  
256
1939
  
272
1946
  
404
1950
  
409
1956
  
332
1961
  
309
1967
  
315
1980
  
?
1990
  
?
2009
  
376
2011
  
348
2014
  
364
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][2]

Historische Religionszugehörigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: 243 evangelisch-lutherische Einwohner, 6 Mitglieder abweichender Sekten
• 1885: 245 evangelische (= 88,45 %), kein katholischer, 32 andere Christen (= 11,55 %)
• 1961: 281 evangelische (= 90,94 %), 28 katholische (= 9,06 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1774: Erwerbspersonen: ein Schmied, ein Zimmermann, 3 Schneider, 9 Leineweber, 4 Tagelöhner/innen
• 1838: Familien: 33 Ackerbau, 11 Tagelöhner.
• 1961: Erwerbspersonen: 83 Land- und Forstwirtschaft, 59 Produzierendes Gewerbe, 17 Handel und Verkehr, 12 Dienstleistungen und Sonstiges.

Für Hassenhausen besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Hassenhausen.[4] Der Ortsbeirat Hassenhausen besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 51,18 %. Alle Kandidaten gehörten der Liste „Gemeinsam für Hassenhausen“ an.[15]

2001 war Hassenhausen Originalschauplatz des Filmes Storno von Elke Weber-Moore, der ab 13. Juni 2002 im Kino zu sehen war und in den folgenden Jahren öfter im Fernsehen ausgestrahlt wurde.

Westlich von Hassenhausen verläuft die Bundesstraße 3a, die Landesstraße 3048 durchquert das Dorf.

Mit der Buslinie MR-35 der ALV Marburg besteht über den Bahnhof Fronhausen eine Anbindung an die Main-Weser-Bahn.

Windpark

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Blick von unterhalb des Sportplatzes, am Fuß der Lahnberge, auf Hassenhausen und den Windpark; links der gut 5 km entfernte Leidenhöfer Kopf, mit 393 m die zweithöchste Erhebung des Vorderen Vogelsbergs

Südöstlich des Dorfes, an den Hängen des Vorderen Vogelsbergs, wurde 2017 der Windpark Hassenhausen mit 7 Rotoren errichtet, siehe Liste von Windkraftanlagen in Hessen.

Literatur

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Commons: Hassenhausen (Fronhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung zwischen Justiz (Assistenzamt Treis) und Verwaltung.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Am 1. Juli 1974 als Ortsbezirk zur Gemeinde Fronhausen.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Hassenhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 2. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Daten und Fakten im Internetauftritt der Gemeinde Fronhausen (Memento vom 21. August 2015 im Webarchiv archive.today), abgerufen im August 2015
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  4. a b Hauptsatzung. (PDF; 122 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Fronhausen, abgerufen im September 2021.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 387 (online bei HathiTrust’s digital library).
  7. Die Zugehörigkeit des Amtes Amt Treis an der Lumbde anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 121–123 (online bei Google Books).
  9. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 223–224
  10. Neueste Kunde von Meklenburg, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S. 158 ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
  11. KurhessGesSamml. 1833, S. 129 (online)
  12. Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
  13. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10509837~SZ%3D237~doppelseitig%3D~LT%3DPr.%20JMBl.%20S.%20221%E2%80%93224~PUR%3D)
  14. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 28 und 66, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  15. Ergebnis der Ortsbeiratswahlen Hassenhausen. In: Votemanager. Gemeinde Fronhausen, abgerufen im September 2023.