Hans Ulrich Bambauer

deutscher Mineraloge und Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich

Hans Ulrich Bambauer (* 18. Mai 1929 im heutigen Idar-Oberstein[1]; † 5. Juli 2021[2] in Ostbevern-Brock[3]) war ein deutscher Mineraloge, Petrologe und Hochschullehrer.

Hans Ulrich Bambauer (circa 1960)

Werdegang Bearbeiten

Bambauer studierte Mineralogie ab 1950 an den Universitäten Münster, Mainz und Zürich. 1955 erwarb er sein Diplom in Mainz, war dort Assistent und wurde 1957 bei Ernst Baier promoviert (Zur Petrographie der permischen Magmatite der Nahemulde. Das Gebiet zwischen Idarbach- und Siesbachtal bei Idar-Oberstein). Danach war er in der Industrie in Idar-Oberstein tätig. Ab Ende 1958 war er an der ETH Zürich bei Fritz Laves, an der er sich 1961 habilitierte (Beziehungen zwischen Spurenelementgehalten, Farbzentren und regionaler Verteilung von Quarzen aus Zerrklüften der Schweizer Alpe). Danach war er dort Dozent und Kurator der mineralogischen Sammlung. 1965 wurde er Professor für Mineralogie an der Universität Münster, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1994 blieb.[2] Rufe nach Mainz und Erlangen lehnte er ab.

Bambauer befasste sich mit Quarzen, Feldspaten, Indikatormineralien für Metamorphose in den Zentralalpen, Boraten in Glas, Umweltmineralogie, Gemmologie, Petrographie von Eruptivgesteinen des Perm im Saar-Nahe-Becken. Bambauer Quarze sind nach ihm benannt.[4]

Er erforschte Verfahren zur Schadstoffimmobilisierung in Rauchgasreinigungsrückständen, wofür er 1997 die Georg Agricola Medaille der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft erhielt.[5]

1973 bis 1988 war er Herausgeber von Fortschritte in der Mineralogie, das dann im European Journal of Mineralogy aufging, an dessen Gründung er von deutscher Seite beteiligt war.

Er war seit 1988 Ehrenmitglied der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft. 1988 wurde er Vizepräsident der European Mineralogical Association und 1983 Vizepräsident der französischen mineralogischen Gesellschaft. Er war Fellow der Mineralogical Society of America. 1962 erhielt er den Max Berek Preis der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft und 1989 den Océ-van-der-Grinten-Preis für Umweltschutz.

Schriften Bearbeiten

  • Bearbeitung mit Franz Taborszky, Hans Dieter Trochim von Walter Ehrenreich Tröger: Optische Bestimmung der gesteinsbildenden Minerale, 2 Bände, Schweizerbart, Stuttgart, Band 1 Bestimmungstabellen, 5. Auflage, 1982, Band 2 Textband, 2. Auflage 1969
  • mit R. L. Parker Mineralienkunde, Ott Verlag, Thun 1975
  • Herausgeber Environmental Mineralogy. Radiation Mineralogy, Advanced Mineralogy, Band 3, Springer Verlag 1998

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hans Ulrich Bambauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Geburtsdaten nach Ludwig Degener, Walter Habel (Hrsg.) Wer ist Wer ? 2001.
  2. a b Nachruf Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 12. Juli 2021, abgerufen am 2. August 2021
  3. Peter Schreiter: Hans Ulrich Bambauer, gedenkseiten.de, 18. Juli 2021, abgerufen am 2. August 2021
  4. Bambauer Quarze. In: Mineralienatlas Lexikon. Geolitho Stiftung, abgerufen am 5. August 2018.
  5. Georg Agricola Medaille, Laudatio