Hallenradsport-Weltmeisterschaften 2015

Die Hallenradsport-Weltmeisterschaften 2015 fanden vom 20. bis 22. November 2015 in Johor Bahru in Malaysia statt. Es werden Wettkämpfe im Radball und Kunstradfahren ausgetragen.

Hallenrad-WM 2015 Kunstrad Piktogramm
Datum 20. – 22. November 2015
Austragungsland Malaysia Malaysia
Austragungsort Johor Bahru
Gewinner
Radball Osterreich Österreich
Kunstrad 1er Frauen Osterreich Österreich
Kunstrad 1er Männer Deutschland Deutschland
Kunstrad 2er Frauen Deutschland Deutschland
Kunstrad 2er offen Deutschland Deutschland
Kunstrad 4er Frauen Deutschland Deutschland
Medaillenspiegel
Platz Land G S B Gesamt
1 Deutschland Deutschland 4 5 1 10
2 Osterreich Österreich 2 0 0 2
3 Schweiz Schweiz 0 1 2 3
4 Frankreich Frankreich 0 0 1 1
5 Hongkong Hongkong 0 0 1 1
6 Slowakei Slowakei 0 0 1 1
2014 2016

Mit vier Goldmedaillen war Deutschland die erfolgreichste Nation, welche die Wettbewerbe im Zweierkunstradfahren der Frauen und Einer- sowie Zweierkunstradfahren der Männer gewinnen konnte. Österreich holte sich die Goldmedaille im Radball und erstmals auch im Einererkunstradfahren der Frauen.

Organisation Bearbeiten

Vom Radsportweltverband Internationalen Radsport-Verband (UCI) werden seit 1956 Hallenradsport-Weltmeisterschaften organisiert – Radball-Weltmeisterschaften bereits seit 1930.

Die Austragung der Hallenrad-Weltmeisterschaft 2015 in Malaysia war ursprünglich in Melaka geplant und wurde ohne weitere Angabe von Gründen nach Johor Bahru verlegt. Die Titelkämpfe vom 20. bis 22. November fanden somit rund 215 Kilometer weiter südöstlich statt, nahe der Grenze zu Singapur.[1]

Radball Bearbeiten

Es wurde ein 2er-Teamwettkampf bei den Herren durchgeführt.

Modus Bearbeiten

Das Turnier umfasst zwei Gruppen: Gruppe A mit den sechs stärksten Nationen des Vorjahres und die Gruppen B mit sieben schwächeren Mannschaften.

In beiden Gruppen gab es jeweils eine Runde, in der alle einmal gegen alle spielten. In der Zwischenrunde der Gruppe-A-Teams trifft die zweitplatzierte Mannschaft der Vorrunde auf die fünftplatzierte und die dritt- auf die viertplatzierte. Die beiden Sieger dieser Zwischenrunde und der Sieger der Vorrunde qualifizieren sich für die Halbfinale.
Im ersten Halbfinale trifft der Sieger der Vorrunde auf den Sieger aus dem Spiel zwischen dem zweit- und fünftplatzierten. Der Verlierer dieses Spiels muss in einem zweiten Halbfinale gegen den Sieger aus dem Spiel zwischen dem dritt- und viertplatzierten antreten. Die beiden Sieger aus den Halbfinalen spielen schließlich im Finalspiel den Weltmeister aus. Der Sieger der Gruppe B tritt schließlich gegen den Tabellensechsten der Gruppe A um den Aufstieg respektive Verbleib in Gruppe A an.

Gruppe A Bearbeiten

Vorrunde Bearbeiten

Rang Team Schweiz  Osterreich  Deutschland  Frankreich  Belgien  Tschechien  S U N Tore Punkte
1. Schweiz  Schweiz   6:1 3:1 5:0 7:1 8:2 5 0 0 29 : 5 15
2. Osterreich  Österreich 1:6   3:0 5:1 7:5 8:3 4 0 1 24 : 15 12
3. Deutschland  Deutschland 1:3 0:3   4:0 5:1 6:1 3 0 1 16 : 8 9
4. Frankreich  Frankreich 0:5 1:5 0:4   1:1 5:2 1 1 1 7 : 17 4
5. Belgien  Belgien 1:7 5:7 1:5 1:1   2:2 0 2 3 10 : 22 2
6. Tschechien  Tschechien 2:8 3:8 1:6 2:5 2:2   0 1 4 10 : 29 1

Finalrunde Bearbeiten

  2. Runde     3. Runde     Halbfinale     Finale
                                     
  Spiel 1
  2  Osterreich  Österreich 7  
  5  Belgien  Belgien 5    
         Osterreich  Österreich 6  
  Spiel 2          Frankreich  Frankreich 1    
  3  Deutschland  Deutschland 34          
  4  Frankreich  Frankreich 35            Osterreich  Österreich 5
         Schweiz  Schweiz 4
  V1  Belgien  Belgien 3        
  V2  Deutschland  Deutschland 5        Deutschland  Deutschland 1     Spiel um Platz 3
    1  Schweiz  Schweiz 2        Frankreich  Frankreich 23
     Deutschland  Deutschland 22
Endstand
Rang Land Spieler Spieler
1. Osterreich  Österreich Patrick Schnetzer Markus Bröll
2. Schweiz  Schweiz Dominik Planzer Roman Schneider
3. Frankreich  Frankreich Quentin Seyfried Benjamin Meyer
4. Deutschland  Deutschland Roman Müller Jens Krichbaum
5. Belgien  Belgien Christoph Baudu Peter Martens
6. Tschechien  Tschechien Jiří Hrdlička Pavel Loskot

Die beiden Österreicher Markus Bröll und Patrick Schnetzer sicherten sich ihren dritten WM-Titel in Folge.

Auf-Abstiegsspiel Gruppe A/B Bearbeiten

Tschechien konnte den Ligaerhalt erfolgreich verteidigen.

Tschechien  TschechienSpanien  Spanien 5 : 1

Gruppe B Bearbeiten

Rang Land Spieler Spieler
1. Spanien  Spanien Florencio Monge Marcel Chaves
2. Japan  Japan Yosuke Murakami Koji Okajima
3. Hongkong  Hongkong Wing Tai Ho Chun Hin Kwan
4. Malaysia  Malaysia Dahalan Mohd Zikri Nordin Abas Abu
6. Kanada  Kanada Jean Saucier Luke Lauzon
7. Slowakei  Slowakei Attila Hanko Robert Jakab

Kunstradfahren Bearbeiten

Es werden Wettkämpfe im 1er- 2er- und 4er-Kunstradfahren der Damen, im 1er-Kunstradfahren der Herren und 2er-Kunstradfahren in einer offenen Klasse durchgeführt.

Modus Bearbeiten

Jeder Teilnehmer bzw. jedes Team hat eine Kür zu fahren. Diese dauert maximal sechs Minuten und beinhaltet bei den Einzelstartern 28 und bei den Duos 22 verschiedene Elemente mit je einer gewissen Schwierigkeitsstufe, die mit der Grundpunktzahl addiert als Basis für die Bewertung dienen (eingereichte Punkte). Das Endresultat ergibt sich nach Abzug der Fehlerpunkte (ausgefahrene Punkte).

Frauen Bearbeiten

Einer Bearbeiten

Es gingen hier 16 Frauen aus 13 Nationen an den Start und am 21. November konnte sich die 21-jährige Adriana Mathis als erste Österreicherin die Goldmedaille sichern.

Medaillengewinner
Rang Land Fahrerin einger. ausgef.
1. Osterreich  Österreich Adriana Mathis 180.60 172.56
2. Slowakei  Slowakei Nicole Frýbortová 180.50 168.53
3. Deutschland  Deutschland Lisa Hattemer 186.30 165.48
4. Deutschland  Deutschland Viola Brand 184.10 153.14

Zweier Bearbeiten

Es gingen hier 10 Frauen aus 6 Nationen an den Start. Die deutschen Schwestern Nadja und Julia Thürmer konnten sich in der Finalrunde den Sieg sichern.

Medaillengewinner
Rang Land Fahrerin 1 Fahrerin 2 einger. ausgef.
1. Deutschland  Deutschland Nadja Thürmer Julia Thürmer 165.70 155.98
2. Deutschland  Deutschland Lena Bringsken Lisa Bringsken 143.40 132.87
3. Schweiz  Schweiz Fabienne Gamper Rahel Nägele 116.70 111.13
4. Osterreich  Österreich Nadine Mörth Katharina Kühne 124.80 110.03

4er Team Bearbeiten

Das Teilnehmerfeld bestand aus vier Teams und die Entscheidung wurde am 21. November 2015 ausgefahren.

Medaillengewinner
Rang Land Fahrerinnen einger. ausgef.
1. Deutschland  Deutschland Katharina Gülich
Ramona Ressel
Michaela Schweiger
Christina Posch
2. Schweiz  Schweiz Céline Burlet
Flavia Zuber
Melanie Schmid
Jennifer Schmid
235.40 165.04
3. Slowakei  Slowakei Alica-Bagita Vinczeova
Aniko Molnar
Viktoria Glofakova
Dora Szabo
199.50 159.47

Männer Einer Bearbeiten

Es gingen hier 21 Männer aus 13 Nationen an den Start.

Medaillengewinner
Rang Land Fahrer einger. ausgef.
1. Deutschland  Deutschland Michael Niedermeier 210.50 197.86
2. Deutschland  Deutschland Simon Puls 203.60 182.85
3. Hongkong  Hongkong Chin To Wong 186.00 166.08

Pair Open Bearbeiten

Es gingen 13 Paare an den Start und zum dritten Mal in Folge holten sich die Brüder André und Benedikt Bugner den Weltmeister-Titel im Zweier der Offenen Klasse.[2]

Medaillengewinner
Rang Land Fahrer 1 Fahrer 2 einger. ausgef.
1. Deutschland  Deutschland André Bugner Benedikt Bugner 171.40 156.69
2. Deutschland  Deutschland Stefanie Dietrich Robert Schmidt 149.10 133.89
3. Schweiz  Schweiz Fabienne Hammerschmidt Lukas Burri 136.20 124.38

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hallen-WM in Malaysia: Von Melaka nach Johor Bahru verlegt (5. Oktober 2015)
  2. So darf es in Malaysia weitergehen (21. November 2015)