Halbmarathon-Weltmeisterschaften 1998

Die 7. Halbmarathon-Weltmeisterschaften (offiziell IAAF World Half Marathon Championships) fanden am 27. September 1998 in der Schweizer Stadt Uster statt. Sie wurde auf der Strecke des Greifenseelaufs ausgetragen.

Im Rennen der Männer setzte sich der spätere Sieger Paul Koech nach etwa der Hälfte der Strecke von einer größeren Führungsgruppe ab und baute schnell einen komfortablen Vorsprung auf. Zum Ende des Rennens büßte er zwar wieder einige Sekunden auf seine Verfolger ein, siegte aber dennoch souverän. Dahinter ersprintete Hendrick Ramaala in einer knappen Entscheidung den zweiten Platz vor dem zeitgleichen Khalid Skah. Ronaldo da Costa, der nur eine Woche zuvor beim Berlin-Marathon einen neuen Weltrekord auf der Marathondistanz aufgestellt hatte, belegte einen respektablen zwölften Rang. Die Mannschaftswertung (Addition der Zeiten der drei schnellsten Läufer eines Landes) gewann Südafrika, das als einziges Land drei Läufer unter den ersten zehn vorweisen konnte, vor Kenia und Äthiopien.

Im Frauenrennen, das zwanzig Minuten später gestartet wurde, entwickelte sich ein Zweikampf zwischen der Titelverteidigerin Tegla Loroupe und der damaligen Weltrekordhalterin Elana Meyer. Auf den letzten Kilometern konnte Loroupe einen kleinen Vorsprung herauslaufen, der ihr den Sieg brachte. Sie war damit die erste Athletin in der Geschichte der Halbmarathon-Weltmeisterschaften, der eine Titelverteidigung gelang. Mit deutlichem Abstand, jedoch noch weit vor dem restlichen Feld, folgte Lidia Șimon auf Rang drei. Die Mannschaftswertung gewann Kenia vor Rumänien und Spanien. Für Rumänien endete damit eine fünfjährige Siegesserie.

Ergebnisse Bearbeiten

Einzelwertung Männer Bearbeiten

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Paul Koech Kenia  KEN 1:00:01
2 Hendrick Ramaala Sudafrika  RSA 1:00:24
3 Khalid Skah Marokko  MAR 1:00:24
4 Seid Ibrahim Athiopien 1996  ETH 1:00:31
5 Gert Thys Sudafrika  RSA 1:00:37
6 Antonio Fabián Silio Argentinien  ARG 1:00:45
7 Luis Jesus Portugal  POR 1:01:10
8 Tendai Chimusasa Simbabwe  ZIM 1:01:14

Von 139 gestarteten Athleten erreichten 135 das Ziel.
Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern: Platz 31: Stéphane Schweickhardt Schweiz  SUI, 1:02:48 h; Platz 58: Viktor Röthlin Schweiz  SUI, 1:04:30 h; Platz 70: Oliver Mintzlaff Deutschland  GER, 1:05:09 h; Platz 72: Michael Fietz Deutschland  GER, 1:05:15 h; Platz 75: Hansjörg Brücker Schweiz  SUI, 1:05:19 h; Platz 83: Markus Gerber Schweiz  SUI, 1:05:51 h; Platz 90: Steffen Benecke Deutschland  GER, 1:06:04 h; Platz 96: Philip Rist Schweiz  SUI, 1:06:32 h; Platz 107: Michael Wolf Deutschland  GER, 1:07:24 h; Platz 110: Christian Fischer Deutschland  GER, 1:07:56 h; Platz 122: Roland Wille Liechtenstein  LIE, 1:10:56 h.

Teamwertung Männer Bearbeiten

Platz Land und Athleten Zeit (h)
1 Sudafrika  Südafrika
Hendrick Ramaala (2.)
Gert Thys (5.)
Abner Chipu (9.)
3:02:21
1:00:24
1:00:37
1:01:20
2 Kenia  Kenia
Paul Koech (1.)
Shem Kororia (10.)
John Gwako (11.)
3:03:07
1:00:01
1:01:30
1:01:36
3 Athiopien 1996  Äthiopien
Seid Ibrahim (4.)
Girma Alemayehu (19.)
Addis Abebe (29.)
3:05:18
1:00:31
1:02:07
1:02:40

Insgesamt wurden 29 Teams gewertet. Die Schweiz belegte Platz 12 in 3:12:37 h, Deutschland Platz 18 in 3:16:28 h.

Einzelwertung Frauen Bearbeiten

Platz Athletin Land Zeit (h)
1 Tegla Loroupe Kenia  KEN 1:08:29
2 Elana Meyer Sudafrika  RSA 1:08:32
3 Lidia Șimon Rumänien  ROU 1:08:58
4 Olivera Jevtić Jugoslawien Bundesrepublik 1992  YUG 1:10:02
5 Annemari Sandell Finnland  FIN 1:10:04
6 Joyce Chepchumba Kenia  KEN 1:10:10
7 Julia Vaquero Spanien  ESP 1:10:33
8 Cristina Pomacu Rumänien  ROU 1:10:39

Von 97 gestarteten Athletinnen erreichten 93 das Ziel.
Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern: Platz 18: Franziska Rochat-Moser Schweiz  SUI, 1:11:47 h; Platz 24: Daria Nauer Schweiz  SUI, 1:12:25 h; Platz 30: Sylvia Renz Deutschland  GER, 1:12:44 h; Platz 32: Maren Ostringer Deutschland  GER, 1:12:49 h; Platz 48: Birgit Jerschabek Deutschland  GER, 1:14:45 h; Platz 66: Ursula Jeitziner Schweiz  SUI, 1:16:40 h; Platz 68: Elisabeth Krieg-Ruprecht Schweiz  SUI, 1:16:50 h; Platz 70: Anna Ursula Olbrecht Schweiz  SUI, 1:17:20 h; Platz 88: Ines Cronjäger Deutschland  GER, 1:21:52 h.

Teamwertung Frauen Bearbeiten

Platz Land und Athletinnen Zeit (h)
1 Kenia  Kenia
Tegla Loroupe (1.)
Joyce Chepchumba (6.)
Leah Malot (10.)
3:29:43
1:08:29
1:10:10
1:11:04
2 Rumänien  Rumänien
Lidia Șimon (3.)
Cristina Pomacu (8.)
Constantina Tomescu (29.)
3:32:19
1:08:58
1:11:39
1:12:42
3 Spanien  Spanien
Julia Vaquero (7.)
Maria Luisa Larraga (14.)
Rocío Ríos (23.)
3:34:18
1:10:33
1:11:30
1:12:15

Insgesamt wurden 18 Teams gewertet. Deutschland belegte Platz 9 in 3:40:18 h, die Schweiz Platz 10 in 3:40:52 h.

Weblinks Bearbeiten