Gustav Zumsteg

Schweizer Kunstsammler

Gustav Zumsteg (* 11. Oktober 1915 in Zürich; † 17. Juni 2005 ebenda) war ein Schweizer Kunstsammler, Seidenhändler und Inhaber des Zürcher Restaurants «Kronenhalle».[1] Nach ihm und seiner Mutter ist die Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung benannt, welche die heutige Betreiberin der Kronenhalle ist.

Leben Bearbeiten

Gustav Zumsteg war der Sohn von Hulda Zumsteg-Durst, Miteigentümerin der «Kronenhalle». Er hatte eine ältere Schwester, Hedi. Sein Vater starb, als Gustav acht Wochen alt war.[2] Später wurde er von Gottlieb Zumsteg, dem zweiten Ehemann seiner Mutter adoptiert und führte seither dessen Familiennamen. 1931 trat er als Lehrling in das Seidenhandelshaus Ludwig Abraham & Co ein und avancierte zum Chefdesigner. Von 1936 bis 1943 lebte Zumsteg in Paris, wo er zahlreiche Künstler und Couturiers persönlich kennenlernte. Ab 1941 leitete er die Pariser Tochterfirma von Abraham und wurde 1943 Partner der Firma. 1957 traf er erstmals Yves Saint Laurent, dessen Kollektionen fortan von Zumstegs Entwürfen und von Abraham Stoffen geprägt waren.

1957 übernahm Zumsteg ausserdem die Geschäftsführung der «Kronenhalle».[3] Bis zu seinem Tod im Jahr 2005 war der Kunstsammler darum besorgt, dass die Gäste – umgeben von der Kunst weltbekannter Maler – in seinem Zürcher Restaurant speisen konnten.[4] Zumsteg wurde 1968 nach dem Rücktritt von Ludwig Abraham alleiniger Geschäftsinhaber der 1878 gegründeten Seidenfirma.[5] Er richtete das Unternehmen auf Textilien für die Haute Couture aus und arbeitete mit den bekannten Pariser Modehäusern zusammen, wie Cristóbal Balenciaga, Christian Dior, Hubert de Givenchy, Coco Chanel, vor allem aber mit Yves Saint Laurent.[6][5]

Er starb im Alter von 89 Jahren in Zürich.

Literatur Bearbeiten

  • Peter Beglinger, Anya Schutzbach, Rainer Weiss: Ich bin an wenigen Orten daheim – Die Zürcher Kronenhalle in Geschichten. Weissbooks, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-940888-60-0.
  • Nico Cadsky, Karin Giger, Michael Wissing (Hrsg.): Kronenhalle Zürich, Orell Füssli, Zürich, 2005, ISBN 978-3-280060-59-9

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kunstsammler, Seidenhändler und «Kronenhalle»-Wirt – Gustav Zumsteg gestorben. In: Neue Zürcher Zeitung, 18. Juni 2005, abgerufen am 8. Februar 2017.
  2. Daniele Muscionico: «Kronenhalle Zürich»: La Patronne et le Patron. Die Mutter baute das Restaurant gemeinsam mit ihrem späteren Mann Gottlieb Zumsteg auf, der Sohn bestückte es mit Kunst: Das neue Buch «Kronenhalle Zürich» feiert die beiden legendären Gastgeber Hulda und Gustav Zumsteg. Vorabdruck in Textauszügen. Handelszeitung, 1. November 2005, abgerufen am 2. Januar 2022.
  3. Peter Dittmar: Neue Besitzer, alte Plätze. Das Auktionshaus Christie's versteigert die Sammlung des Schweizers Gustav Zumsteg. Welt am Sonntag, 11. Juni 2006, abgerufen am 2. Januar 2022.
  4. Süddeutsche Zeitung, 25./26. September 2021, Seite 58.
  5. a b Yvonne Forster: Im Reich der Seide. Die Ausstellung «Soie pirate» im Zürcher Landesmuseum gewährt erstmals Einblick in den umfangreichen Nachlass der Seidenfirma Abraham. Und damit in das Universum des 2005 verstorbenen Besitzers Gustav Zumsteg, der die Modeschöpfer mit seinen kreativen Stoffen jahrzehntelang inspirierte. Tagblatt, 21. Oktober 2010, abgerufen am 2. Januar 2022.
  6. Ulrike Hark: Der Mann, der die Stars umgarnte. In: Tages-Anzeiger, 27. Oktober 2010, abgerufen am 8. Februar 2017.