Guido Imbens

amerikanisch-niederländischer Ökonom
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Guido Wilhelmus Imbens (* 3. September 1963 in Geldrop) ist ein niederländisch-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer.[1] 2021 wurde er zusammen mit David Card und Joshua Angrist mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.

Guido Imbens, 2022

Leben Bearbeiten

Imbens studierte an der Erasmus-Universität Rotterdam und an der Universität Hull bis 1986, bevor er in die USA ging. 1991 erhielt er seinen Ph.D. an der Brown University. Anschließend lehrte er an der Harvard University, UCLA und UC Berkeley. Seit 2012 ist er Professor an der Stanford Graduate School of Business.[2][3]

Guido Imbens forscht in den Bereichen Ökonometrie und Statistik. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung statistischer Methoden zur Identifizierung kausaler Inferenz mittels Matching, Instrumentvariablenschätzung und Regressions-Diskontinuitäts-Analyse.[2]

Imbens ist Fellow der Econometric Society (2001[4]) und seit 2009 in der Liste der Mitglieder der American Academy of Arts and Sciences.[5] 2017 wurde er als ausländisches Mitglied in die Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften gewählt.[6][7] 2019 wurde Imbens für vier Jahre zum Herausgeber der Zeitschrift Econometrica ernannt.[8] 2020 wurde er zum Fellow der American Statistical Association gewählt.[9] Gemeinsam mit Joshua Angrist wurde er 2021 mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften für ihre Beiträge zur Analyse kausaler Zusammenhänge ausgezeichnet. Die beiden teilen sich die Hälfte des Preises, die andere Hälfte ging an David Card.[10] 2022 wurde Imbens in die National Academy of Sciences gewählt.

Er ist Ehrendoktor der Universität St. Gallen und der Brown University.[11]

Im Jahr 2002 heiratete er die Ökonomin Susan Athey.[12] Sie haben gemeinsam drei Kinder.[13]

Publikationen Bearbeiten

Monographie
  • Guido Imbens und Donald Rubin: Causal Inference for Statistics, Social, and Biomedical Sciences: An Introduction. Cambridge University Press, 2015, ISBN 9780521885881.
Artikel mit mehr als 3000 Zitationen bei Google Scholar (Stand Oktober 2020)[14]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. The Vita of Guido Wilhelmus Imbens. Aktualisiert im September 2013.
  2. a b Website bei der Stanford University, abgerufen am 6. Oktober 2020.
  3. New Faculty Enrich the Stanford GSB Experience, Website der Stanford Graduate School of Business, 11. Juli 2012, abgerufen am 6. Oktober 2020.
  4. Fellows of the Econometric Society 1950 to 2019, econometricsociety.org, abgerufen am 6. Oktober 2020.
  5. Members of the American Academy. Listed by election year, 2000–2019. (PDF; 389 kB) bei der American Academy of Arts and Sciences (amacad.org).
  6. Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften: KNAW kiest 26 nieuwe leden (Memento vom 25. Mai 2019 im Internet Archive), 10. Mai 2017, abgerufen am 6. Oktober 2020.
  7. Guido Imbens (Memento vom 14. Mai 2017 im Internet Archive). Website der Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 6. Oktober 2020.
  8. Editorial Board, www.econometricsociety.org, abgerufen am 6. Oktober 2020.
  9. ASA Fellows list, Website der American Statistical Association, abgerufen am 6. Oktober 2020.
  10. The Sveriges Riksbank Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel 2021. Abgerufen am 11. Oktober 2021 (amerikanisches Englisch).
  11. Fabrizia Mealli, Julie Holland Mortimer: A Conversation with Guido W. Imbens. In: Statistical Science (PDF).
  12. Bob Simison: People in Economics: Economist as Engineer. In: Finance & Development, Band 56, Nummer 2, Juni 2019.
  13. Melissa De Witte: Stanford economist Guido Imbens wins Nobel in economic sciences. news.stanford.edu, 11. Oktober 2021.
  14. Guido Imbens, Google Scholar, abgerufen am 6. Oktober 2020.