Greg Osby

US-amerikanischer Jazz-Saxophonist

Greg Osby (* 3. August 1960 in St. Louis, Missouri) ist ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Altsaxophon, Sopransaxophon, Komposition).

Greg Osby

Ausbildung und erste Jahre als Sideman

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Osby erhielt als Kind eine Ausbildung im Klarinetten-, Flöten- und Altsaxophonspiel. Seine professionelle Musikerkarriere begann er 1975. Ab 1978 studierte er an der Howard University und von 1980 bis 1983 am Berklee College of Music. Danach arbeitete er in New York City u. a. mit Musikern wie Herbie Hancock, Dizzy Gillespie, Andrew Hill, Muhal Richard Abrams, Jim Hall und Jaki Byard. 1985 wurde er Mitglied von Jack DeJohnettes Gruppe Special Edition.

Weiteres Wirken

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M-Base, Funk, Fusion und Rap

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1987 erschien Osbys erstes Album bei dem deutschen Label JMT. Er gehörte die ersten Jahre auch ästhetisch zum M-Base-Kollektiv, das von seinem Saxophonistenkollegen Steve Coleman mitbegründet wurde und zu dem bald Musiker wie Gary Thomas und Cassandra Wilson stoßen sollten. Mit seinem Wechsel zu Blue Note vollzog er einen ersten Stilwechsel und nahm mit Man-Talk for Moderns Vol. X ein von Fusion und Funk geprägtes Album auf, dem mit 3D-Lifestyles ein eher vom Rap als vom Jazz bestimmtes Album folgte. Black Book gab schließlich einen Hinweis auf die später folgenden Alben, Jazz nahm im Gegensatz zu den zwei vorigen Alben neben dem anderen Hauptelement, in diesem Fall dem Hip-Hop, wieder eine gleichwertige Stellung ein.

Osby selbst nahm für sich in Anspruch den Jazz während dieser Zeit niemals verlassen zu haben, Elektronik und Hip-Hop seien einfach nur eine andere Sound-Umgebung gewesen.[1]

Hinwendung zum akustischen Jazz

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Mit Art Forum wandte sich Osby vollständig dem akustischen Jazz zu, ohne dabei auf moderne Elemente zu verzichten, und ist seitdem bei diesem verblieben. Auf dem darauf folgenden Further Ado führte er Jason Moran in die Szene ein, der im Jahr 1999 mit seinem Debüt selbst zu einem bekannten Blue Note-Musiker werden sollte. Das 1998 erschienene Banned in New York ist ein offizielles Bootleg, das direkt auf DAT aufgenommen wurde. Anschließend wurde er von Blue Note mit einem Projekt betraut, in dem er die Blue Note-Jungmusiker Stefon Harris, Jason Moran und Mark Shim protegierte: Das Album erschien 2000 unter dem Namen New Directions. The Invisible Hand ging den umgekehrten Weg, hier spielte Osby zusammen mit Altmeistern wie Andrew Hill und Jim Hall. Auf Symbols of Light (A Solution) wurde ein Streichquartett eingebunden; es stellt das vorerst letzte Album (die folgende Veröffentlichung entstand zwei Jahre zuvor) mit Jason Moran als Bandmitglied dar. Inner Circle, das bereits 1999 entstand, wieder ein eher experimentelles Werk, wurde von Osby erst 2002 veröffentlicht, da er Bedenken bezüglich der Aufnahme beim Publikum hatte. Mit St. Louis Shoes brachte Osby ein als Hommage an die Stadt seiner Kindheit konzipiertes Werk heraus, in dem er Jazzklassiker teilweise völlig umarrangierte. Nach dem Livealbum Public nahm er 2005 mit dem Bassisten Matt Brewer und dem Schlagzeuger Jeff Watts das Album Channel Three auf, bei dem er mit dem Verzicht auf ein Harmonieinstrument wiederum Neuland betrat.

2013 nahm er zusammen mit der niederländischen Saxophonistin Tineke Postma gemeinsam das Album Sonic Halo auf.[2] 2017 tourte er mit dem Saxophone Summit um Dave Liebman und Joe Lovano.[3] Zu hören ist er u. a. auch auf Tyshawn Soreys Album The Off-Off Broadway Guide to Synergism (2022).

Osby war zwischen 2010 und 2017 als Hochschullehrer am Berklee College of Music tätig.[4]

Diskografie

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Titel Aufnahme VÖ-Jahr Label Anmerkungen
Greg Osby and Sound Theatre 05–06.1987 1987 JMT Aufnahmedatum inklusive Mix; bei Winter & Winter wiederveröffentlicht
Mindgames 05.1988 1988 JMT bei Winter & Winter wiederveröffentlicht
Strata Institute: Cipher Syntax
(mit Steve Coleman)
03–04.1988 1989 JMT bei Winter & Winter wiederveröffentlicht
Seasons of Renewal 07.1989 1989 JMT bei Winter & Winter wiederveröffentlicht
Man-Talk for Moderns Vol. X 10–11.1990 1991 Blue Note
Strata Institute: Transmigration 03.1991 1991 Rebel-X / DIW / Columbia
3D-Lifestyles k. A. 1993 Blue Note
Black Book k. A. 1995 Blue Note
Art Forum k. A. 1996 Blue Note
Further Ado k. A. 1997 Blue Note
Zero 01.1998 1998 Blue Note
Banned in New York k. A. 1998 Blue Note Livealbum
Friendly Fire (mit Joe Lovano) 12.1998 1999 Blue Note
New Directions
(mit Stefon Harris, Jason Moran, Mark Shim)
05.1999 2000 Blue Note
The Invisible Hand 09.1999 2000 Blue Note
Symbols of Light (A Solution) 01.2001 2001 Blue Note
Inner Circle 04.1999 2002 Blue Note
St. Louis Shoes 01.2003 2003 Blue Note
Public 01.2004 2004 Blue Note Livealbum
Channel Three 02.2005 2005 Blue Note
9 Levels 08.2008 2008 Inner Circle Music erste Veröffentlichung des von Osby gegründeten Labels[5]
Sonic Halo (zusammen mit Tineke Postma) 11.2013 2013 Challenge Records
Saxophone Summit: Street Talk (mit Dave Liebman und Joe Lovano) 2019 Enja mit Phil Markowitz, Cecil McBee und Billy Hart
Choices (zusammen mit Michele Franzini) 2019 Inner Circle Music
Reflections of the Eternal Line (mit Florian Arbenz) 2019 2020 Hammer Recordings/Jazzfuel[6]
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Einzelnachweise

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  1. Hans-Jürgen Schaal: Greg Osby – Architekt des Ungewohnten. hjs-jazz.de, 1998
  2. John Fordham: Tineke Postma/Greg Osby: Sonic Halo review – imaginative contemporary jazz. In: The Guardian, 9. Oktober 2014, Rezension; abgerufen am 22. Januar 2015.
  3. Hans-Jürgen Schaal: Saxophone Summit: Street Talk (Enja). In: Jazz thing 132. 9. März 2020, abgerufen am 23. November 2022.
  4. Kay Lazar: Berklee let teachers quietly leave after alleged sex abuse, and pushed students for silence. In: Boston Globe. 8. November 2017, abgerufen am 23. November 2022.
  5. Webauftritt des Labels Inner Circle Music. innercirclemusic, abgerufen am 23. November 2022.
  6. Ralf Dombrowski: Greg Osby & Florian Arbenz: Reflections on the Eternal Line (Hammer Recordings/Jazzfuel). In: Jazz thing 136. 16. November 2020, abgerufen am 23. November 2022.