Georg Cardinal von Widdern (Militärhistoriker)

preußischer Offizier und Militärhistoriker

Georg Cardinal von Widdern (* 12. April 1841 in Wollstein, heute Wolsztyn, Polen; † 1920) war ein preußischer Offizier. Er verfasste als Militärhistoriker zahlreiche Schriften. Sein „Handbuch für Truppenführung und Befehlsabfassung“ gilt als wichtiges Werk bei der Entwicklung des deutschen Führungsprozesses.

Leben Bearbeiten

1859 trat er in die Preußische Armee ein und wurde im Deutschen Krieg 1866 und im Deutsch-Französischen Krieg 1871 eingesetzt. Zum 15. März 1866 war er als Secondeleutnant vom Infanterie-Regiment 51 als Erzieher an das Kadettenhaus Berlin kommandiert.[1] Zum 3. November 1866 wurde er zum Premierleutnant befördert.[2] Im Anschluss von 1874 bis 1879 wurde er, aggregiert dem Grenadier-Regiment 7,[3] als Lehrer an der Kriegsschule in Metz eingesetzt. Am 15. Dezember 1881 wurde er Major.[4] 1882 übernahm er, aggregiert dem Füsilier-Regiment 35,[5] das Kommando über die Kriegsschule in Neiße, welches er bis 1887 behielt. Er wurde in das Infanterie-Regiment 99 versetzt[6] und wurde Führer des II. Bataillons. Zum 15. Dezember 1890 wurde ihm als Oberstleutnant (Beförderung am 19. September 1888)[7] und etatmäßiger Stabsoffizier des Infanterie-Regiments 99 als Oberst mit Pension der Abschied bewilligt.[8] Seinen Lebensabend verbrachte er, zumindest zeitweise, in Berlin.[9]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Der Rhein und die Rheinfeldzüge. Mittler & Sohn, Berlin, 1869.
  • Die russischen Kavallerie-Divisionen. Teil 1 und 2, Mittler & Sohn, Berlin, 1878.
  • Das Nachtgefecht im Feld- und Festungskrieg. Eisenschmidt, Berlin, 1889.
  • Das Gefecht an Flussübergängen und der Kampf an Flusslinien. Eisenschmidt, Berlin, 1890.
  • Der Grenzdetachments-Krieg. Eisenschmidt, Berlin, 1892.
  • Heeresbewegungen und Märsche. Reisewitz, 1892.
  • Die Streifkorps im deutschen Befreiungskriege 1813. Eisenschmidt, Berlin, 1894.
  • Küstenschutz und Unternehmungen gegen denselben an der schleswig-holsteinisch-jütischen Nord- und Ostseeküste im Feldzuge 1864. Eisenschmidt, Berlin, 1906.
  • Polnische Eroberungszüge im heutigen Deutschland und deutsche Abwehr. Deutscher Ostmarkenverein, 1913

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Militär-Wochenblatt. Band 51, Nr. 2. E. S. Mittler, 1866, S. 89.
  2. Militär-Wochenblatt. Beilage zu Nr. 44. E. S. Mittler, 1866, S. 11.
  3. Kriegsministerium: Rangliste der königlich preussischen Armee. 1879, S. 132.
  4. Kriegsministerium: Rangliste der Koeniglich Preussischen Armee und des XIII.: Koeniglich Wuerttembergischen Armeekorps. E. S. Mittler, 1885, S. 727.
  5. Kriegsministerium: Rangliste der Koeniglich Preussischen Armee und des XIII. Koeniglich Wuerttembergischen Armeekorps. E. S. Mittler, 1885, S. 412.
  6. Rang- und Quartier-Liste der Königlich-Preußischen Armee und des XIII. (Königlich-Württembergischen) Armeekorps. Mittler, 1888, S. 411.
  7. Kriegsministerium: Rangliste der Koeniglich Preussischen Armee und des XIII.: Koeniglich Wuerttembergischen Armeekorps. E. S. Mittler., 1890, S. 796.
  8. Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler, 1890, S. 3153.
  9. Cardinal von Widdern. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 3: Bismarck-Archipel–Chemnitz. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1905, S. 759 (Digitalisat. zeno.org).