Gein (chemische Verbindung)

chemische Verbindung

Gein (Aussprache: Ge-in, Synonym: Geosid) ist eine chemische Verbindung. Es handelt sich um ein Glycosid des Eugenols.

Strukturformel
Strukturformel von Gein
Allgemeines
Name Gein
Andere Namen
  • Geosid
  • (2S,3R,4S,5S,6R)-2-(2-Methoxy-4-prop-2-enylphenoxy)-6-{[(2S,3R,4S,5S)-3,4,5-trihydroxyoxan-2-yl]oxymethyl}oxan-3,4,5-triol
Summenformel C21H30O11
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 585-90-0
PubChem 25087713
ChemSpider 31014622
Wikidata Q57958221
Eigenschaften
Molare Masse 458,46 g·mol−1
Schmelzpunkt

146–147 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorkommen Bearbeiten

 
Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)

Gein konnte aus der Echten Nelkenwurz (Geum urbanum) isoliert werden.[3] Es kommt in allen Teilen der Pflanze vor.[4] Gein ist vermutlich ein Nebenprodukt der Biosynthese des Lignins.[5]

Struktur und Eigenschaften Bearbeiten

Gein stellt das Vicianosid (Glycosid mit Glucose und Arabinose) des Eugenols dar.[1] Durch das Enzym Gease wird Gein in Eugenol und das Disaccharid Vicianose gespalten.[6] Daher entsteht bei einer Wasserdampfdestillation nach kurzer Mazeration zerkleinerter Wurzelteile ein ätherisches Öl, das hauptsächlich aus Eugenol besteht.[4] Der spezifische Drehwinkel einer wässrigen Lösung von Gein liegt bei −53° bis −54,4°.[1]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Walter Karrer: Konstitution und Vorkommen der organischen Pflanzenstoffe. Springer-Verlag, 1958, ISBN 978-3-034-86808-2, S. 81.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Robert Hegnauer: Über das Glykosid Gein (=Geosid) in der Gattung Geum. In: Phyton (Horn). Band 5, 1954, S. 194–203 (zobodat.at [PDF; 2,5 MB; abgerufen am 20. April 2023]).
  4. a b Robert Hegnauer: Chemotaxonomie der Pflanzen, Band 6. Springer-Verlag, 1973, ISBN 978-3-034-89379-4, S. 108.
  5. Y. P. S. Bajaj: Medicinal and Aromatic Plants V. Springer Science & Business Media, 2012, ISBN 978-3-642-58062-8, S. 134.
  6. Rudolf Hänsel: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, Band 5. Springer-Verlag, 1993, ISBN 978-3-642-57993-6, S. 260.