Gantenbein ist ein Familienname, dessen Angehörige zu den Grabser Ortsbürgern zählen, den sogenannten «Burgern» (ursprünglich Privilegierte).

Familienwappen Gantenbein

Der Familienname Gantenbein war in Churrätien einst weit verbreitet und findet sich im 14. bis 16. Jahrhundert aus dem heutigen Südvorarlberg, Liechtenstein (Gemeinde Triesen), Werdenberg (Gemeinde Grabs) und Graubünden (Thusis, Maienfeld, Sils im Domleschg und Masein) bezeugt.[1] Die Grabser Gantenbein wurden erstmals 1463 urkundlich erwähnt. 1474 studierte Ulricus Gantaben de Bran in Basel, der von 1487 bis 1503 Kaplan auf der St. Luzisteig war.[2] Bis ins 19. Jahrhundert sind die Gantenbein vorwiegend in Grabs und vereinzelt in Chur Ortsbürger. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich Zweige der Gantenbein in St. Gallen (1916), Hofstetten bei Elgg (1933), Zürich (1939 und in folgenden Jahren), Luzern (1941 und später), Basel (1942 und später), Horgen (1952) und Wetzikon (1957) eingebürgert.[3]

Franz Perret führte den Namen 1950 auf rätoromanisch camp da pin ‘Tannenfeld’ zurück,[2] worauf sich auch das (erst in jüngerer Zeit geschaffene) Familienwappen als sprechendes Wappen bezieht. Der Romanist Hans Stricker lehnte 1992 diese Herleitung ab und führte Gantenbein stattdessen auf romanisch canta bein ‘sing gut’ zurück.[1] Im ersteren Fall würde es sich um einen Wohnstättennamen handeln, im letzteren Fall um einen Übernamen für jemanden, der besonders gut oder allenfalls – ironisch gewendet – besonders schlecht sang.[4]

Namensträger

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fiktive Person:

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b Hans Stricker: Romanische Orts- und Familiennamen. Im Südteil des Kantons St. Gallen, in Liechtenstein und im Vorarlberger Oberland. In: Werdenberger Jahrbuch 1992, 5 (1991), S. 36–46, hier S. 46.
  2. a b Franz Perret: Die Geschlechter der Landschaft Sargans und Werdenberg. Bad Ragaz 1950, S. 82 f.
  3. Familiennamenbuch der Schweiz > Gantenbein.
  4. Gantenbein auf familiennamen.ch, abgerufen am 30. April 2024.