Frankensteins Höllenmonster

Film von Terence Fisher (1974)

Frankensteins Höllenmonster (Originaltitel: Frankenstein and the Monster From Hell) ist ein Horror- und Splatterfilm der britischen Filmproduktionsfirma Hammer aus dem Jahr 1974. Die Titelrolle des Baron Frankenstein spielt Peter Cushing, Regie führte Terence Fisher. Der Film ist die letzte Fortsetzung von Hammers Frankenstein-Reihe. Frankensteins Höllenmonster ist durch die explizite Darstellung roher Gewalt gekennzeichnet und gilt als der brutalste Film der gesamten Reihe.

Film
Titel Frankensteins Höllenmonster
Originaltitel Frankenstein and the Monster from Hell
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1974
Länge 99 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Hammer Film Productions
Stab
Regie Terence Fisher
Drehbuch Anthony Hinds
Produktion Roy Skeggs
Musik James Bernard
Kamera Brian Probyn
Schnitt James Needs
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Handlung

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Der junge Mediziner Doktor Helder wird beim Experimentieren an Leichen, gemäß den Publikationen des verstorbenen Barons Frankenstein, ertappt. Das Gericht verurteilt ihn zu fünf Jahren Haft in einer Anstalt für geistesgestörte Kriminelle.

Sofort nach seiner Ankunft wird er von den sadistischen Wärtern misshandelt. Plötzlich erscheint der Arzt der Anstalt, ein gewisser Doktor Carl Victor, und macht dem Treiben ein Ende. Während Sarah, die stumme Assistentin des Doktors, Helder versorgt, kommt es zu einem Gespräch zwischen den Ärzten, in dem Dr. Victor zugibt, der totgeglaubte Baron Frankenstein zu sein. Er wurde wegen seiner Experimente zu lebenslanger Haft verurteilt, konnte jedoch den Anstaltsleiter, den er in der Hand hat, dazu bringen, ihn für tot zu erklären. Seitdem ist er in der Anstalt als Arzt tätig und arbeitet in aller Heimlichkeit noch immer an seinem Experiment, den perfekten Menschen zu erschaffen. Helder soll ihm bei seinen offiziellen Aufgaben assistieren, doch bei Nachforschungen findet er heraus, dass kürzlich ein Herr Schneider, ein körperlich grauenhaft degenerierter Insasse, bei einem Ausbruchsversuch umgekommen ist. Einige Tage später stirbt ein weiterer Patient, der immer wunderbar fein gearbeitete Holzfigürchen geschnitzt hat. Auf dem Weg zum Anstaltsfriedhof stolpert einer der Sargträger, der Sarg bricht auf und enthüllt den Toten. Ihm wurden die Hände amputiert. Frankenstein beschafft sich „Material“, um den degenerierten Mann, der seinen Unfall doch überlebt hat, zu seinem perfekten Menschen auszubauen. Helder verlangt nun, selbst in das Experiment mit eingebunden zu werden. Der Baron willigt ein, da seine Hände durch ein Feuer (siehe: Frankenstein muss sterben!, 1969) schrecklich verbrannt sind und er dadurch nicht mehr in der Lage ist, die für das Experiment notwendigen, komplizierten chirurgischen Eingriffe selbst vorzunehmen.

Unter Frankensteins Anleitung transplantiert Helder dem Ungetüm die Hände des verstorbenen Figurenschnitzers und ein Paar Augen. Als Schneider später aus seiner Narkose erwacht, geht er zuerst auf die beiden Mediziner los, kann jedoch wieder betäubt werden. Der Baron will ihm nun ein neues Gehirn, das eines Genies, einsetzen. Praktischerweise hat sich Professor Durendel, ein weiterer Insasse und genialer Mathematiker, in derselben Nacht erhängt.

Gemeinsam verpflanzen sie Durendels Gehirn in Schneiders Körper, und zunächst scheint es, als wäre das Experiment gelungen. Der Professor erkennt Dr. Victor und Dr. Helder und kann sich an seinen Namen erinnern. Doch schon nach kurzer Zeit beginnt der Körper, das eingesetzte Gehirn zu dominieren mit dem Resultat, dass der Professor zu dem primitiven Ungetüm wird, das Schneider ursprünglich war. Er bricht aus dem Labor aus und ermordet den Anstaltsleiter. Schließlich wird er von den rasenden Insassen der Anstalt in Stücke gerissen.

Frankenstein, der ebenfalls von dem Ungeheuer verletzt wurde, kümmert das alles nicht. Er ist außer sich vor Euphorie, da er sich sicher ist, herausgefunden zu haben, was schiefgelaufen ist und, dass beim nächsten Mal alles besser klappen wird. Helder ist fassungslos und begreift, dass Baron Frankenstein nicht nur ein Visionär, der einer hoffnungslosen Sache nachläuft, sondern auch restlos dem Wahnsinn verfallen ist.

Synchronisation

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Die deutsche Synchronfassung entstand 2004, anlässlich der dt. DVD-Veröffentlichung, bei der Hermes Synchron GmbH, Potsdam. Horst Schappo schrieb das Dialogbuch und führte Regie.[2]

Figur Darsteller Deutscher Sprecher
Baron Victor Frankenstein / Dr. Carl Victor Peter Cushing Friedrich Schoenfelder
Dr. Simon Helder Shane Briant David Nathan
Prof. Durendel Charles Lloyd Pack Klaus Jepsen
Herr Schneider, Die Kreatur David Prowse Jan Spitzer
Polizeiinspektor Norman Mitchell Helmut Krauss

Vincent Canby schrieb in der New York Times, trotz der neuartigen kannibalistischen Tendenzen des Monsters sei der Film eine Art von Horrorfilmen, die man schätze, aber kaum noch gedreht würden.[3]

Sonstiges

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  • Frankensteins Höllenmonster war der letzte Frankenstein-Film aus dem Hause Hammer.
  • Der Film wurde bereits 1972 in den Elstree Studios fertiggestellt, jedoch erst zwei Jahre später veröffentlicht.
  • Für Frankensteins Höllenmonster stand ein wesentlich geringeres Budget zur Verfügung als bei früheren Frankenstein-Filmen. Dies zeichnet sich besonders durch die klaustrophobisch engen Sets aus. Auch für die Kreatur gab es diesmal kein Make-up. Der Maskenbildner Eddie Knight fertigte als kostengünstigere Alternative eine starre Vollmaske an.
  • Hauptdarsteller Peter Cushing musste in diesem Film eine gelockte Perücke tragen, mit der er, so sagte er, ausgesehen hätte wie Helen Hayes.
  • Der Film ist in Deutschland bisher nicht im Kino gelaufen.
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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Frankensteins Höllenmonster. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juli 2004 (PDF; Prüf­nummer: 98 495 DVD).
  2. Frankensteins Höllenmonster (1974). In: synchronkartei.de. Abgerufen am 8. Januar 2023.
  3. Vincent Canby: Screen.'Monster From Hell' and 'Vampire Hunter':Both Are Foolish but Respectable Fun (Published 1974). In: nytimes.com. 31. Oktober 1974, abgerufen am 3. Februar 2024 (englisch).