Florian Greten

deutscher Onkologe, Leiter des Georg-Speyer-Hauses und Hochschullehrer an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

Florian Richard Greten (* 17. November 1972 in Heidelberg) ist ein deutscher Mediziner und Krebsforscher. Er ist Direktor des Georg-Speyer-Hauses in Frankfurt am Main, Sprecher des Frankfurt Cancer Institutes und Professor für Tumorbiologie im Fachbereich Medizin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Florian Greten
Florian R. Greten (2013)

Greten begann 1991 sein Studium der Medizin an den Universitäten in Hamburg und Wien. Noch im Abschlussjahr 1998 promovierte der damals erst 26-Jährige an der Hamburger Universität zum Thema Sequenz, Pharmakologie, Gewebeverteilung und Evolution eines μ-Opioidrezeptors aus dem niederen Vertebraten Catostomus commersoni und war anschließend Arzt im Praktikum und Assistenzarzt in der Inneren Medizin am Universitätsklinikum Ulm. Von Januar 2000 bis April 2004 forschte er in der pharmakologischen Abteilung der University of California in San Diego unter Michael Karin. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland nahm er eine Stelle am Klinikum rechts der Isar in München an. Es folgten die Habilitation 2008 und im August 2010 die Berufung zum Professor an die II. Medizinische Klinik des Münchener Klinikums. Ab Januar 2011 war Greten Professor am Institut für Molekulare Immunologie. Seit August 2013 leitet Florian Greten das chemotherapeutische Forschungsinstitut Georg-Speyer-Haus in Frankfurt am Main. Mit der Leitung übernahm Florian Greten auch die W3-Professur für Tumorbiologie am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität.[1]

Weitere Mitgliedschaften

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Forschungsschwerpunkte

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Greten forscht insbesondere über die Zusammenhänge von Entzündungsprozessen und Darmkrebs und die Interaktion verschiedener Zelltypen im Tumormikromilieu (engl. tumor microenvironment).[5] Seit vielen Jahren forscht Greten zu diesem hoch aktuellen Forschungsgebiet, auf dem mittlerweile Einigkeit darüber herrscht, dass einzelne Mutationen in Zellen nicht ausreichen, um Tumore entstehen zu lassen. Die mutierten Tumorzellen bedürfen ein entsprechendes aus einer Vielzahl unterschiedlicher Zelltypen in ihrer unmittelbaren Umgebung zusammengesetztes Mikromilieu, das durch die Freisetzung von Botenstoffen sowohl positiven als auch negativen Einfluss nimmt.

Bis Ende 2013 war Greten Projektleiter im Sonderforschungsbereich 824, dessen Ziel es ist, Krebstherapien mit Hilfe bildgebender Verfahren zu verbessern. Greten führte das Projekt B7 zur „Identifizierung und Visualisierung von prä-malignem Epistel während Kolitis-assoziierten Karzinogene“.

Am Georg-Speyer-Haus erforscht Greten die komplexen Zell-Zell-Interaktionen mit dem Ziel innovative therapeutische Ansatzpunkte zu identifizieren wie etwa die neu entwickelten Therapiestrategien nach standardisierten Verfahren in präklinischen Tumormodellen zu testen.

Auszeichnungen

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Commons: Florian Greten – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Georg-Speyer-Haus unter neuer Leitung. Pressemitteilung der Goethe-Universität, 15. August 2013.
  2. Organisation des Frankfurt Cancer Institute, abgerufen am 23. August 2021
  3. Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Nationale Dekade gegen Krebs. In: dekade-gegen-krebs.de. Katrin Benninghoff, abgerufen am 24. August 2021.
  4. Deutsche Forschungsgemeinschaft: Hinterzartener Kreis. Stefan Thiel, abgerufen am 24. August 2021.
  5. M. Quante, J. Varga, T. C. Wang, T. C. Greten: The gastrointestinal tumor microenvironment. In: Gastroenterology. 145, 2013, S. 63–78. PMID 23583733
  6. Florian Greten: Neue Erkenntnisse in der Darmkrebsforschung. In: Deutsches Ärzteblatt. 30. April 2010.
  7. Emil-Salzer-Preis für Translationale Krebsforschung
  8. Prof. Florian Greten erhält deutschen Krebspreis. Pressemitteilung des Klinikums rechts der Isar, 24. Februar 2012.
  9. Verleihungen - Wilhelm-Vaillant-Preis. In: Deutsches Ärzteblatt. 13. September 2013.
  10. Wilhelm Vaillant Stiftung
  11. Das sind die Preisträger. Abgerufen am 7. Mai 2021.
  12. ERC Advanced Grants: 209 top researchers awarded over €500m - Positive trend for female grantees continues. 22. April 2021, abgerufen am 7. Mai 2021 (englisch).