Fjodor Wassiljewitsch Grigorjew

russischer bzw. sowjetischer Schauspieler

Fjodor Wassiljewitsch Grigorjew (russisch Фёдор Васильевич Григорьев; * 21.jul. / 5. März 1890greg. in Lepniza, Russisches Kaiserreich; † 13. August 1954 in Moskau) war ein russischer bzw. sowjetischer Schauspieler.

Biografie Bearbeiten

Grigorjew wurde im heutigen Oblast Brjansk[1] als Sohn einer armen Bauernfamilie geboren. Er arbeitete zunächst in einer Maschinenfabrik und sang nebenher in einem Laienchor.

Ab 1909 trat Grigorjew als Schauspieler in Erscheinung, zunächst auf lokalen Bühnen und im Bereich des Vaudeville. 1920 erhielt der Nachwuchsdarsteller ein Engagement in Odessa, wurde aber kurz darauf in die Rote Armee eingezogen und trat dort am Fronttheater auf. Von 1924 bis 1933 war Grigorjew an Häusern in verschiedenen Städten wie Nikolajewsk, Cherson, Odessa, Rostow am Don, Wladikawkas, Krasnodar, Taganrog, Jaroslawl und Taschkent zu sehen. Zu seinem Repertoire gehörten u. a. Verstand schafft Leiden, Kretschinskis Hochzeit, Der Revisor und Любовь Яровая (Ljubow Jarowaja) von Konstantin Trenjow. Anschließend trat er bis 1945 beim Russischen Theater Kasan auf und beschloss seine Laufbahn von 1946 bis 1953 am Maly-Theater. Grigorjew spielte auf der Bühne oftmals humoristische Rollen.[2]

Seine Filmografie beschränkte sich zunächst auf Komparsenauftritte in zwei biografischen Werken und dem Märchenfilm Der unsterbliche Kaschtschai (1945), ehe Grigorjew in Die Welt soll blühen (1949) eine tragende Nebenrolle als Professor gab. In dem zweiteiligen Kriegsfilm Сталинградская битва (Stalingradskaja bitwa, 1949) stellte er in einem Kurzauftritt Nikita Chruschtschow dar. Letztmals war Grigorjew 1952 mit einer Bühnenaufzeichnung von Alexander Ostrowskis Richtig gut, aber das Glück ist besser vor der Kamera präsent. Es war zugleich das erste Mal, dass ein Theaterstück in der Sowjetunion für Kino- und Fernsehausstrahlungen gefilmt wurde.[3]

Er starb 64-jährig und wurde auf dem Wwedenskoje-Friedhof bestattet.

Ehrungen Bearbeiten

Grigorjew war Träger folgender Titel und Auszeichnungen:[1]

  • Verdienter Künstler der Tatarischen ASSR (1936)
  • Volkskünstler der Tatarischen ASSR (1939)
  • Verdienter Künstler der RSFSR (1940)
  • Volkskünstler der RSFSR (1945)
  • Stalinpreis (1945, 1946 und 1949)

Theaterarbeit (Auswahl) Bearbeiten

Russisches Theater Kasan Bearbeiten

Maly-Theater Bearbeiten

  • Richtig gut, aber das Glück ist besser (Prawda – choroscho, a stschastje lutschsche) – von Alexander Ostrowski
  • Der Revisor (Rewisor) – von Nikolai Gogol
  • Великая сила (Welikaja sila) – von Boris Romaschow
  • Moskauer Charakter (Moskowski charakter) – von Anatoli Sofronow
  • Kалиновая роща (Kalinowaja roschtscha) – von Oleksandr Kornijtschuk

Filmografie Bearbeiten

  • 1936: Дубровский (Dubrowski)
  • 1945: Der unsterbliche Kaschtschai (Kaschtschai Bessmertny)
  • 1947: Das Leben eines großen Forschers (Miklucho-Maklai)
  • 1949: Die Welt soll blühen (Mitschurin)
  • 1949: Сталинградская битва (Stalingradskaja bitwa)
  • 1952: Правда – хорошо, а счастье – лучше (Prawda – choroscho, a stschastje – lutschsche)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Biografie Grigorjews auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 20. Juni 2022.
  2. Profil Grigorjews auf der Internetseite des Maly-Theaters (russisch), abgerufen am 20. Juni 2022.
  3. Filmografie Grigorjews auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 20. Juni 2022.