Erik Schmidt (Künstler, 1968)

deutscher Maler, Filmemacher und Fotograf

Erik Schmidt (* 27. August 1968 in Herford) ist ein deutscher Maler,[1] Filmemacher und Fotograf. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Leben und Werk

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Erik Schmidt, We shall overcome, 2012, Öl auf Leinwand, 190 × 340 cm

Erik Schmidt absolvierte seine künstlerische Ausbildung an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Department Design, und an der Hochschule der Künste Berlin. Durch Stipendien in Weimar und Paris, Frankreich, konnte er weitergehende Erfahrungen gewinnen.

Künstlerische Motive

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In seinen Gemälden greift Erik Schmidt auf klassische Bildthemen (Landschaft, Jagd, Stadt und Reisebild) zurück. Weitere Motive sind das künstlerische Selbstverständnis und die Wahrnehmung der Figur des bürgerlichen Künstlers seit Ende des 19. Jahrhunderts.

Zu Beginn seines künstlerischen Schaffens zeigen sich in seinen Werken Einflüsse der Pop Art, so in der Ausstellung „Pop, Trivial, Kunst und Abenteuer“ (1995).[2] Motive der Alltagskultur werden auch ins spätere Werk integriert.

In seinen Werkgruppen ab 1998 beschäftigt ihn zunehmend die Auseinandersetzung mit den Selbstinszenierungen des modernen Menschen. Gemälde und Filme umkreisen existenzielle Themen, wie Jagdtrieb und Verfolgungswahn, Leidenschaft und Todesangst, Eros und ewige Jugend, und geben wiederholt Todesinszenierungen des Künstlers wieder.

Der Aufeinanderprall von urbanem Leben und Natur wird seit Beginn des 21. Jahrhunderts verstärkt deutlich. Angeregt durch Reisen des Künstlers nach Israel entstehen Gemälde, die städtische Siedlungen und Arbeiter auf den Weinfeldern zwischen Jerusalem und Tel Aviv zeigen.[3] Eine weitere Werkserie von 2006 bis 2011 konzentriert sich auf kultivierte Landschaften der westfälischen Heimat von Erik Schmidt.

Den Ausgangspunkt seiner Filme bildet das Spiel mit gesellschaftlichen Rollen. In einer Trilogie von Filmen, „Hunting Grounds“ (2006), „Bogged Down“ (2010), „Gatecrasher“ (2010), geht Schmidt der historischen Beziehung zwischen Kunst und Adel nach und deckt die symbolischen Prozesse, Codes, Stereotype, Normen und Rituale beider Gesellschaftsgruppen auf.[4] Seit 2012 entsteht eine Serie neuer Gemälde, in denen er das Umfeld der New Yorker Occupy-Bewegung erfasst.

Gestaltungstechniken

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Von der Malerei kommend, gestaltet Schmidt Selbstporträts, Landschafts- und Jagdszenen. Dabei bezieht er Verfremdungstechniken (Collagen, Übermalungen und Auflösung der Konturen) ein. Speziell seine Landschaftsgemälde sind durch einen gestischen Farbauftrag und eine pointilistische Malweise charakterisiert. Des Weiteren entwickelte Schmidt zunehmend Überlagerungen der Medien Film, Malerei und Fotografie. In seinen Filmen untersucht er die Verhaltensrituale gesellschaftlicher Subsysteme und taucht wiederholt in deren Umfeld ein. Eine Sequenz zahlreicher Filme, in denen Schmidt sich selbst in unterschiedlichen Rollen spielt, beginnt 1997 mit dem programmatischen Titel „I Love My Hair“ (1997).

Einzelausstellungen

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Weitere Ausstellungen bis heute finden sich unter dem angegebenen Weblink Kunstaspekte.

  • 1999: Einzel Gruppe Berlin. Künstlerhaus Bethanien, collaboration mit Corinna Weidner, Berlin
  • 2004: Jagdfieber ohne Nachtsichtgerät. Brandenburgischer Kunstverein, Potsdam
  • 2005: Der schönste Jäger von Deutschland. Galerie carlier|gebauer, Berlin
  • 2007: Hunting Grounds. Museum MARTa Herford
  • 2008: Working the landscape. Galerie carlier|gebauer, Berlin
  • 2008: As above so below. Elizabeth Dee, New York, USA
  • 2009: Right to Roam. Galería Soledad Lorenzo, Madrid, Spanien
  • 2010: Perusing the Scenery. Galerie Praz-Delavallade, Paris, Frankreich
  • 2010: Bogged Down. Galerie Krinzinger, Wien, Österreich
  • 2010: Sechs Tage bleibt er noch. Kunststation St. Peter, Köln
  • 2010: Many-faceted thing. Hoet Bekaert Gallery, Gent, Belgien
  • 2011: Films & Paintings. Galerie der Stadt Backnang
  • 2012: Downtown. Haus am Waldsee, Berlin
  • 2013: Downtown. Leopold-Hoesch-Museum, Düren
  • 2014: Blank. Galerie carlier|gebauer, Berlin
  • 2016: cut/uncut. Galerie Krinzinger, Wien
  • 2018: Further up & Further in, Galerie Krinzinger, Wien
  • 2019: The Only Way Is Up, Galerie carlier|gebauer, Berlin
  • 2022: Revisiting, Galerie Claire Gastaud, Paris und Clermont Ferrand

Ausstellungsbeteiligungen

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Werke in öffentlichen Sammlungen

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Werke von Erik Schmidt befinden sich unter anderem im MARTa Herford, in der Sammlung der Bundesrepublik Deutschland, in der The Rubell Family Collection, Miami, im Museo Reina Sofia, Madrid, im CGAC – Centro Galego de Arte Contemporánea, Santiago de Compostela, Spanien, im CaixaForum Barcelona, Spanien, in der Taguchi Art Collection, Tokyo, in der Videosammlung Berlinische Galerie, Berlin, und im Belvedere, Wien, Österreich.

Literatur

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  • Erik Schmidt: UP (Urban Posing). Ausstellungskatalog. Brandenburgischer Kunstverein Potsdam. Snoeck, Köln 2004, ISBN 3-936859-12-4.
  • Hunting Grounds. Ausstellungskatalog Marta Herford. Hatje Cantz Verlag, Bielefeld 2006, ISBN 978-3-7757-1827-1.
  • Working the Landscape. Ausstellungskatalog. Carlier Gebauer, Berlin 2008.
  • Erik Schmidt: Right to Roam, Ausstellungskatalog. Galeria Soledad Lorenzo, Madrid 2009.
  • Erik Schmidt: Gatecrasher, Ausstellungskatalog. Marta Herford, Kunstverein Gütersloh, Werkstatt Bleichhäuschen, Diotima Gesellschaft e.V. Kerber, Bielefeld/Leipzig/Berlin 2010, ISBN 978-3-86678-483-3.
  • Erik Schmidt: Films & Paintings, Ausstellungskatalog. Galerie der Stadt Backnang, hrsg. von Martin Schick, Simone Scholten Stuttgart 2011.
  • Erik Schmidt: Folge den Markierungen, Museum Marta, Herford; Herz und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen 2019.
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Einzelnachweise

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  1. Erik Schmidt auf Artfacts. Abgerufen am 1. Dezember 2016.
  2. Renate Goldmann, „Alles im Lack?“, in: Urban Posing. Erik Schmidt, Ausst.-Kat. Brandenburgischer Kunstverein Potsdam, Köln 2004, o. S.
  3. Eva Birkenstock, „Verschleierte Indizien“, in: Erik Schmidt. Right to Roam, Ausst.-Kat. Galeria Soledad Lorenzo, Madrid 2009, S. 35–37, hier S. 35.
  4. Jan Hoet: „Oberfläche, an der sich die Wahrheit bricht.“ In: Erik Schmidt: Hunting Grounds, Ausst.-Kat. Marta Herford. Ostfildern 2007, S. 130.