Dolley Madison

US-amerikanische First Lady

Dolley Payne Todd Madison (* 20. Mai 1768 in New Garden, Guilford County, Province of North Carolina; † 12. Juli 1849 in Washington, D.C.) war die Ehefrau des US-Präsidenten James Madison und damit First Lady der Vereinigten Staaten von 1809 bis 1817 – wobei diese Bezeichnung erst sehr viel später in Gebrauch kam.

Dolley Madison, 1804

Namensschreibweise Bearbeiten

Sie wurde wohl „Dollie“ getauft,[1] aber ihre Geburt wurde bei der Quäkergemeinde mit der Schreibweise „Dolley“ registriert, während sie sich in ihrem Testament „Dolly“ nannte.[2]

Leben Bearbeiten

Sie war die Tochter des Plantagenbesitzers John Payne und dessen Frau Mary Coles. Ihre Eltern waren Quäker. Ihre Schwester Anna heiratete den Politiker Richard Cutts. Dolley verbrachte ihre Kindheit auf der elterlichen Plantage in Virginia, bis ihr Vater 1783 seine Sklaven freiließ, die Plantage verkaufte und mit Frau und sieben Kindern nach Philadelphia zog. Dort begann er einen Stärke-Handel, ging jedoch 1789 pleite und wurde aus der Quäker-Gemeinde ausgeschlossen. Seine Witwe betrieb eine Pension[3].

Am 7. Januar 1790 heirateten Dolley und der Quäker und Rechtsanwalt John Todd jr. (1764–1793) in Philadelphia. Das Paar hatte zwei Söhne, John Payne Todd (1792–1852) und William Temple Todd (Kindstod 1793). Dolleys Ehemann und ihr jüngerer Sohn starben beide bei einer Gelbfieber-Epidemie.

Aaron Burr stelle sie dem 43 jährigen Madison vor, und Dolley Todd und James Madison heirateten am 14. September 1794. Die Hochzeit fand auf einer Plantage in Virginia statt. Madison war Mitglied der Episkopalkirche, und Dolley wurde daher aus der Gemeinde der Quäker ausgeschlossen. Das Paar hatte keine Kinder. 1797 zog das Paar auf Madisons Plantage Montpelier. 1801 zogen sie nach Washington, und Dolley wurde eine wichtige Gesellschaftsdame. Nach der Wahl ihres Gatten zum Präsidenten hielt sie formelle Abendgesellschaften ab, bei denen sie am Kopf der Tafel saß. Sie importierte Mode aus Paris und schien vielen Republikanern zu aristokratisch[4]. 1817 zog das Paar zurück nach Montpelier, wo Madison starb und Dolley bis 1837 lebte.

Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1836 lebte Dolley Madison vom November 1837 mit einer Unterbrechung zwischen 1839 und 1843 bis zu ihrem Tod im Juli 1849 im sogenannten Cutts-Madison House am Madison Place in Washington, zusammen mit Anne Cutts. Sie musste Montpelier und ihre Sklaven verkaufen, um die Schulden ihres Sohnes zu begleichen, wie auch die Briefe und Unterlagen ihres Gatten[5].

Rezeption Bearbeiten

Der Film Die wunderbare Puppe (1946) von Frank Borzage schildert mit zahlreichen historischen Freiheiten das Leben von Dolly Madison.

Literatur Bearbeiten

  • Rebecca Smith Doyle: Dolley Madison: An American Queen. University of Central Arkansas, 1997
  • Lynda Pflueger: Dolley Madison: Courageous First Lady, Enslow Publishers, Springfield (NJ), 1999
  • Paul M. Zall: Dolley Madison, Nova History Publications, Huntington (NY), 2001
  • Richard N. Cote: Strength and Honor: The Life of Dolley Madison. Pleasant (SC) 2005, Corinthian
  • Catherine Allgor: James and Dolley Madison and the Quest for Unity. In Katherine A. S. Sibley (Hrsg.): A Companion to First Ladies. Wiley-Blackwell, Chichester 2016, ISBN 978-1-118-73222-9, S. 59–74.
  • Jeanne E. Abrams: First Ladies of the Republic: Martha Washington, Abigail Adams, Dolley Madison, and the Creation of an Iconic American Role. NYU Press, New York 2018, ISBN 9781479886531.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dolley Madison – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. Catherine Allgor: A Perfect Union: Dolley Madison and the Creation of the American Nation. Henry Holy & Co., New York, 2006, S. 415–416; Richard N. Cote: Strength and Honor: The Life of Dolly Madison. Corinthian Books, Mount Pleasant, S.C., 2005, S. 36–37
  2. Will of Dolly Payne Todd Madison, February 1, 1841, Papers of Notable Virginia Families, MS 2988, Special Collections, University of Virginia Library, Charlottesville, Virginia
  3. Holly Cowan Shulman, Madison, Dolley (20 May 1768–12 July 1849). American National Biography. Oxford, Oxford University Press 1999.chttps://doi.org/10.1093/anb/9780198606697.article.0300302
  4. Holly Cowan Shulman, Madison, Dolley (20 May 1768–12 July 1849). American National Biography. Oxford, Oxford University Press 1999. https://doi.org/10.1093/anb/9780198606697.article.0300302
  5. Holly Cowan Shulman, Madison, Dolley (20 May 1768–12 July 1849). American National Biography. Oxford, Oxford University Press 1999. https://doi.org/10.1093/anb/9780198606697.article.0300302