Diskussion:Sorben

Letzter Kommentar: vor 14 Tagen von 2A02:3032:30A:DA37:541E:B8F8:FA77:D74C in Abschnitt Religion
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Deutschsprechende Sorben

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Wenn man sich heute mit autochthonen, sorbischen Bewohnern des sorbischen Kernraums Am Klosterwasser auf Deutsch unterhält, ist dann ein charakteristischer Tonfall, Akzent oder Dialekt erkennbar? Sprechen die Sorben z.B. Deutsch mit sorbischem Akzent oder Deutsch mit deutlich obersächsischem Dialekt oder evtl. auffällig weniger Dialekt (reineres Standarddeutsch) als andere Sachsen? Oder gibt es keine feststellbaren Aussprache-Unterschiede zwischen den Sorbisch-Muttersprachlern und den Nicht-Sorben der Region? Grüße--Plantek (Diskussion) 16:51, 20. Nov. 2021 (CET)Beantworten

Das kommt sehr auf die individuelle Sprachbiografie und auch sehr auf das Alter an. Im Allgemeinen wird in der Lausitz ein deutlich schwächerer (deutscher) Dialekt gesprochen als im westlichen Sachsen (Neulausitzisch), was im Wesentlichen damit zusammenhängt, dass das Deutsche in wesentlichen Teilen dieses Gebiets erst vor 120 bis 150 Jahren wirklich Einzug gehalten hat – und zwar v.a. durch Schule und Kirche, also eher hochsprachlich.
Speziell zu heutigen Sorbischsprechern: Wenn gewisse Rahmenbedingungen gegeben sind (zuhause komplett Sorbisch aufgewachsen, sorbische Schulbildung, wenig Kontakt zu Deutschsprachigen privat und beruflich), hört man einige mehr oder weniger starke Merkmale. Charakteristisch ist etwa ein weich ausgesprochenes scharfes S (grose weise Strase). Da kannst du dir einfach mal ein paar Tillich-Töne anhören. An der Aussprache gewisser Vokale (v.a. e und o) kann man es auch merken (eher offen als geschlossen). Und natürlich an typischen Interferenzerscheinungen, z.B. falschen Artikeln (Genus). Zusammenfassend: Wenn man weiß, worauf man achten muss, kann man Sorbisch-Muttersprachler an ihrem Deutsch mehr oder weniger gut erkennen. Grüße, j.budissin+/- 20:16, 20. Nov. 2021 (CET)Beantworten
Für meine nichtsächsischen Ohren klingt Tillich wie ein moderat sächselnder Deutschmuttersprachler. Falsche Artikel oder "weiche scharfe S" kann ich bei ihm nicht raushören. Grüße--Plantek (Diskussion) 21:35, 20. Nov. 2021 (CET)Beantworten
Wie gesagt, man muss recht genau hinhören. Bei anderen Sprechern ist das natürlich deutlich stärker, aber hier finde ich drei, vier Stellen, wo Typisches vorkommt (u.a. auserdem, natirlich). Das ist nicht Obersächsisch, sondern sorbischer Einschlag. --j.budissin+/- 23:34, 20. Nov. 2021 (CET)Beantworten
Tatsächlich, jetzt höre ich es auch. Das "auserdem" hätte ich bisher für sächsisch gehalten. Wie ist denn eigentlich Tillichs Sorbisch? In den Kommentaren zu YouTube-Videos, in denen er Sorbisch spricht, wird seine Aussprache mitunter kritisiert. Grüße--Plantek (Diskussion) 09:31, 21. Nov. 2021 (CET)Beantworten
Ja, von Serben und Polen :D Die kritisieren aber jeden sorbischen Muttersprachler für seinen "deutschen Akzent", weil sie nicht kapieren, dass sich Sprachen wandeln. Ansonsten spricht der ein ganz normales, vielleicht ein bisschen zu sächsisches, Dorfsorbisch. --j.budissin+/- 21:23, 22. Nov. 2021 (CET)Beantworten

«Parlament»

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Im Abschnitt über die Weimarer Republik heisst es: «Im Jahre 1920 wurde die Wendische Volkspartei von Jan Skala gegründet, konnte im Parlament allerdings keine Mandate erringen.» Was heisst «Parlament»? Reichstag? Landtag? Beides? Könnte das noch spezifiziert werden? Dass die Partei im Reichstag kein Mandat erringen konnte, ist anzunehmen, aber auch im sächsischen Landtag nicht? Gruss, --Freigut (Diskussion) 15:01, 4. Mär. 2023 (CET)Beantworten

Gemeint ist der Reichstag, aber im Landtag gab es auch kein Mandat. --j.budissin+/- 14:16, 5. Mär. 2023 (CET)Beantworten

Straight outta Crostwitz

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In der Serie wirkt das Alltagsleben der Familie altertümlich, religios, fast schon wie bei den Amish oder so. Ist das eine akkurate Darstellung? Oder wird da filmtypisch übertrieben und auf Klischees gesetzt? --2A02:8109:16C0:15F8:B76E:1E77:836:4673 00:06, 5. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Das ist natürlich eine Zuspitzung, ist ja keine Doku. Es gibt sehr religiöse Familien, so wie in anderen Bevölkerungsgruppen auch. Aber die Regel ist es in der Form nicht. --j.budissin+/- 13:49, 17. Mai 2024 (CEST)Beantworten

"...Sorben sind in aller Regel deutsche Staatsangehörige."

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Ähm, was soll der Unfug? Wenn, dann sind es sorbische Staatsangehörige der BRD. --176.6.191.245 00:58, 7. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Im Artikel deutsche Staatsangehörigkeit wird die Formulierung mehrfach in der hiesigen Variante genutzt. Ich sehe da keinen Unfug. -- Grüße, 32X 11:15, 7. Mai 2024 (CEST)Beantworten
"deutsche Staatsangehörige" = "Staatsangehörige der Bundesrepublik Deutschland". "Sorbische Staatsangehörige" gibt es nicht, weil wir keinen sorbischen Staat haben. --j.budissin+/- 15:27, 16. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Uff... --176.7.159.56 22:16, 22. Mai 2024 (CEST)Beantworten
deutsche Staatsangehörige = Deutsche, die einem Staat angehören. Auch Russlanddeutsche, Österreicher usw. sind deutsche Staatsangehörige. Nationalität hat nichts mit Staatsangehörigkeit zu tun. --176.7.159.56 22:26, 22. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Österreicher sind in der Regel österreichische Staatsangehörige. Dafür spielt keine Rolle, ob sie Slowenisch, Kroatisch, Tschechisch oder österreichisches Deutsch zuhause sprechen. Ebenso sind Sorben, die einen deutschen Pass haben, deutsche Staatsangehörige. "Sorbischer Staatsangehöriger" ist dagegen niemand. --j.budissin+/- 14:26, 28. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Religion

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ich werde nicht recht schlau aus dem Kapitel. Das Problem beginnt mit dem Wort "ursprünglich": "Ursprünglich war die Mehrzahl der Sorben noch bis ins 20. Jahrhundert evangelisch-lutherisch (86,9 % im Jahr 1900)" - hm, ursprünglich, also vor der [[Reformation]], waren sie doch sicher katholisch? Wann trat die Mehrheit der Sorben zu den Evangelen über? "Zum anderen herrschte in der katholischen Kirche eher die Meinung vor, dass die Muttersprache als göttliches Geschenk zu betrachten sei, welches abzulegen Sünde wäre" - hm, dann lebten also 86,9 % der Sorben im Jahr 1900 in Sünde, wiewohl sie noch Sorbisch sprachen (okok, ein Protestant ist ipso facto Sünder, und so fährt er davon wie ein Vieh...)? Sind diese evangelischen Sünder nach 1900 teils oder auch in Scharen wieder zum Katholizismus konvertiert, oder vielmehr zur deutschen Sprache, womit sie aufhörten, Sorben zu sein? Und "Muttersprache" ist doch eigentlich ein sehr, sehr protestantisches Konzept, berühmt in Luthers Worten: ''Denn man muss nicht die Buchstaben in der lateinischen Sprache fragen...sondern man muss die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse, den einfachen Mann auf dem Markt danach fragen, und denselben auf das Maul sehen, wie sie reden, und danach übersetzen, so verstehen sie es denn''' etc - gut, da spricht Luther über deutsch, aber galt das nicht auch für Sorbisch? Wurde denn bei den Evangelen gar nicht auf Sorbisch gepredigt? Und geschah der "Sprach- und Identitätsverlust" denn nu erst "insbesondere in der DDR-Zeit", wie der erste Absatz berichtet, oder bereits "seit dem 17. Jahrhundert" wg. der seither (aber doch gerade nicht in der DDR) "betriebenen Germanisierungspolitik"? Irntwie scheinen mir hier entscheidende Infos zu fehlen.--2A02:3032:30A:DA37:541E:B8F8:FA77:D74C 12:34, 13. Jun. 2024 (CEST) PS: gerade aus eigener Kraft gefunden,: Traditionsrezess - das ist doch eine hier sehr entscheidende, im Kapitel aber fehlende Info ("der protestantische Kurfürst durfte die verbliebenen geistlichen Stifter nicht säkularisieren und auch in den zugehörigen Pfarreien durfte die lutherische Lehre nicht eingeführt werden [...] Der Traditionsrezess war die Grundlage dafür, dass insbesondere die Oberlausitz ein bikonfessionelles Gebiet blieb, während im eigentlichen Sachsen das Luthertum die einzig zugelassene Konfession war.") --2A02:3032:30A:DA37:541E:B8F8:FA77:D74C 12:46, 13. Jun. 2024 (CEST)Beantworten