Diskussion:Sonntage der Osterzeit

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Hfst in Abschnitt Misericordia Domini vs. Misericordias Domini

Verständlichkeit Bearbeiten

Der Artikel ist für einen Nicht-Christen aus einem nicht-christlichen Kulturkreis, der sich über die lokalen Religionstraditionen informieren will, nur sehr schwer verständlich, trotz des Artikels über das Kirchenjahr. Auch wenn es redundant wäre, wären kurze Erläuterungen von Begriffen, auf denen dann weiter verwiesen wird, für den Lesefluss und dem schnellen Verständnis hilfreicher. --134.3.226.196 21:07, 17. Apr. 2013 (CEST)Beantworten

Osteroktav Bearbeiten

Ich weiß ja nicht, liebe Evangelens... Nach katholischer Zählung umfasst die Oktav acht (von lateinisch octavus, der achte (Tag)) Tage, somit gehörte Quasimodogeniti noch zur Oktav und ist nicht der erste Sonntag nach der Oktav. Wie haltet ihr es denn nun?

Die zweite Frage: muss es zu jedem der Sonntage ein eigenes (gleich oder ähnlich lautendes) Lemma geben oder kann es nicht, wie in der Advents- und Fastenzeit, nur den einen gemeinsamen Artikel geben mit entsprechenden Redirects? --Der wahre Jakob 23:13, 3. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Sowohl in der Reformierten Liturgie wie auch im Evangelischen Gottesdienstbuch heißt es «1. Sonntag nach Ostern – Quasimodogeniti» usf. Die «Oktav» ist eher den Hochliturgikern und Liturgiegeschichtlern vorbehalten, z.B. begegnet es im Evangelischen Tagzeitengebetbuch der Michaelsbruderschaft.
Ich neige eher zu einem Überblicksartikel (wie hier) sowie zu Artikeln über die einzelnen Sonntage, sofern es denn genügend zu sagen gibt. Ein analoges Beispiel: Evangelische Kirche A. B. mit kurzen Informationen über alle Kirchen sowie ausführlichere Einzellemmata zu fast allen Kirchen. -- Dietrich 15:22, 4. Mai 2011 (CEST)Beantworten
In der katholischen Zählung ist es ebenso (1. Sonntag nach Ostern = Oktavtag = Quasimodogeniti), so daß bei der obigen Formulierung „erster Sonntag nach der Oktav“ von einem Versehen auszugehen ist. Ich würde das korrigieren.
Zur Frage mit den Lemmata: auch in der Fasten- und Adventszeit haben Sonntage, über die es etwas mehr zu sagen gibt, eigene Artikel. Quasimodogeniti oder auch der inhaltlich noch erheblich ausbaubare Sonntag vom guten Hirten sind Beispiele aus der Osterzeit. Insofern bin ich für den Übersichtsartikel und eigene Lemmata. --Turris Davidica 21:58, 4. Mai 2011 (CEST)Beantworten
Da bietet sich an, das Lemma auch gleoich umzubenennen in "Sonntage der Osterzeit" o.ä. Was dagegen? --Der wahre Jakob 12:09, 5. Mai 2011 (CEST)Beantworten
Ich nicht, es trifft es sogar besser. Sonntage nach Ostern gibt es ja viele.--Turris Davidica 12:36, 5. Mai 2011 (CEST)Beantworten
Das ist – wie so manches im katholisch-evangelischen Gespräch – eher eine Frage der Kultur als der Theologie. Bei Katholens heißt es halt «2. Sonntag der Osterzeit A», bei den Evangelischen «1. Sonntag nach Ostern». Daher ist es egal, unter welcher Überschrift das ganze steht, die andere Version sollte aber für einen redirect erhalten bleiben. -- Dietrich 15:30, 5. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Schreibweise Bearbeiten

Habe eben "Cantate" zu "Kantate" korrigiert. Bevor ich weiter mache, frage ich lieber, ob der Latinismenfan noch aktiv ist. Bei Miserikordias Domini fände ich das "k" auch konsequenter, habe aber (selten) auch schon "c" gesehen. Bei Rogate lerne ich jetzt, dass man vor 200 Jahren auch "Vocem Jucundidatis" dazu sagte, habe aber eher den Eindruck, dass das heute niemand sagt (und die letzten 100+ Jahre wohl auch nicht). Sollte man korrigieren. Gibt es Einwände? Kipala (Diskussion) 15:26, 12. Mai 2014 (CEST)Beantworten

Den Artikel werde ich demnächst umschreiben, damit das durchgängig für alle Konfessionen sichtbar wird. Die Anpassung an die z-k-Schreibung sollte unterbleiben, maßgebend ist der gesamte Zeitstrahl. Bitte also keine weiteren Änderungen vornehmen. --JWBE (Diskussion) 15:33, 12. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Im Evangelischen Gottesdienstbuch wie im EG wird alles mit k geschrieben. Wir sollten uns an die Gepflogenheiten halten. Die c-Schreibweisen scheinen mit l’art pour l’art zu sein. Die unter Cantatekirche aufgelisteten Gebäude schreiben sich allerdings in der Tat mit C. -- Dietrich (Diskussion) 16:32, 12. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Derzeit bereite ich in meinem BNR eine Neufassung vor, die auch die zeitliche Entwicklung und die Unterschiede aufzeigt, also bitte Geduld. --JWBE (Diskussion) 16:45, 12. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Lass es zumindest solange beim üblichen K. -- Dietrich (Diskussion) 16:47, 12. Mai 2014 (CEST)Beantworten
Ich lese nicht täglich die entsprechenden lateinischen Dokumente der RKK, meine aber, dort wird das alles weiterhin mit c geschrieben. Miserikordias (Domini) mit k kommt mir jedenfalls völlig unvertraut vor.--Turris Davidica (Diskussion) 17:13, 12. Mai 2014 (CEST)Beantworten

Ich LIEBE solche Debatten! Labsal! Lieber JBWE, Geduld sollst du haben und Lob und Preis dazu. (sicut dixit Guilhelmus Frutex: "„Nur Geduld geliebte Freunde, Sanftmütigkeit ziert die Gemeinde“) Tatsaechlich ist es fuer Evangelen eindeutig Kantate mit GROSSEM K. Kenne noch reihenweise Leute, die das als Konfis auswendig gelernt haben (mit K natuerlich!). ---- Lieber wahrer Jacob, der evangelische Besitzstand an diesen Titeln ist schwer zu erschuettern, da die Katholen sich hier der Moderne an den Hals geschmissen haben. Ich hoere gerne, in welchem der offiziellen liturgischen Buecher es diese Namen gibt - bisher glaube ich mal, dass den OFFIZIELLEN NUMERIERTEN Sonntagen (vor und nach Ostern) in Klammern oder im Untertitel die Bezeichnungen der Psalmen beigefuegt sind, aber das macht noch keinen offiziellen Sonntagsnamen. Wir Evangelen haben liturgisches Nachdenken schlichtweg verpennt, stehen deshalb immer vorkonziliar noch nach der Regel "anus ad populum" vor dem Altar und haben die Sonntage nie umgetauft - schreiben sie aber IMMER MIT K STATT C. Kipala (Diskussion) 21:30, 13. Mai 2014 (CEST)Beantworten

Kantate - Kirchenmusikdirektoren Bearbeiten

"Dieser Sonntag ist bei Kirchenmusikdirektoren in aller Regel der Tag der Ernennung durch den Landesbischof." Von dieser Regel habe ich noch nie gehört. Natürlich ist Kantate der Leib- und Magensonntag der Kirchenmusikerzunft und wird bestimmt auch gern für feierliche Personalwechsel bevorzugt, vom Posaunenchorleiter über die Kreiskantorin bis zum Landeskirchenmusikdirektor und Domorganisten. Aber dass es da ausgerechnet bei Kirchenmusikdirektoren eine Regel gäbe, halte ich für eine unbelegte Behauptung. Das wird jede der 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland anders halten, bei manchen wird es eine solche Regel geben, in anderen nicht. Ich bitte den, der auf diesen Satz Wert legt, zu belegen, in welchen Landeskirchen das so festgelegt ist, oder den Satz als unbelegte Behauptung zu streichen.178.4.29.90 07:37, 19. Apr. 2015 (CEST)Beantworten

Seit fast vier Jahren steht dieser unbelegte Quark hier weiter im Artikel. Ich geh' den jetzt mal entfernen. --87.150.10.49 19:25, 13. Dez. 2018 (CET)Beantworten
Heute (2020) lesen wir
Zentraler Inhalt des Gottesdienstes an Kantate ist der Gesang zum Gotteslob und die Wertschätzung des Gesangs und der Kirchenmusik. 
Damit wohl
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. Hfst (Diskussion) 22:06, 26. Apr. 2020 (CEST)

Hfst (Diskussion) 22:06, 26. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Interwiki Bearbeiten

Wäre es nicht sinnvoll, diesen Artikel bei dem Interwiki-Sortiment Eastertide mit einzuhängen? Vielleicht kann das ein Kundiger mal übernehmen. --87.150.10.49 19:35, 13. Dez. 2018 (CET)Beantworten

Eingebaut --JWBE (Diskussion) 11:35, 30. Dez. 2018 (CET)Beantworten

Der gesamte Artikel bedarf einer gründlichen Aktualisierung. Bearbeiten

Seit der Reform der Perikopenordnung (Ordnung der Lesungen für den Gottesdienst) für die evangelische Kirche in Deutschland (Eingeführt am 1. Advent 2018) stimmen die im Artikel angegebenen Lesungstexte oft nicht mehr. (siehe wikipedia-Artikel"Perikopenordnung")

Anmerkung zum Sonntag Cantate (Kantate): In manchen Landeskirchen werden tatsächlich am Sonntag Cantate die Kirchenmusikdirektoren durch den Bischof ernannt, z. B. in der Württembergischen Landeskirche. Als württ. Kirchenmusiker erlebe ich das jedes Jahr.(JS)

Hallo Benutzer:Jörg sander! It's a wiki - du kannst das gern ändern bzw. mit Beleg ergänzen! LG --Der wahre Jakob (Diskussion) 13:11, 25. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Naja, die Kirchenmusik wird jedes Jahr in vielen Kirchen an Kantate gehuldigt, neue KMDs sind im Vergleich dazu eher selten. Daher würde ich es weglassen. --Hfst (Diskussion) 22:09, 26. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Bennung der Sonntage Bearbeiten

Ich bekomme die Sonntage, ihre Eröffnungsverse / Introitus etc. nicht zusammen. Darum trage ich (Achtung WP:OR) alles mal in einer Tabelle zusammen.

Lfd. Nr. 2020 Bez. Schott (LJ A) Eröffnungsvers Schott (LJ A) Introitus Graduale Romanum Kirchenjahr VELD/EKD Wochenpsalm Bemerkung Wochenspruch
1 12.4.20 Ostersonntag
2 19.4.20 Weißer Sonntag 1 Petr. 2,2 Wie neugeborene Kinder 1 Petr. 2,2 Quasimodo geniti 1. So. n. Ostern: Quasimodogeniti Ps 57,2–4.6.8–12 Quasimodogenit Mk 16,15b
3 26.4.20 3ter Sonntag d. Oz. Ps 66 (65) Jauchzt vor Gott Ps 66 (65) Jubilate Deo 2. So. n. Ostern: Misericordias Domini Ps 23 Misericordias Domini, passt heute nicht mehr für rk Joh 10,11a.27–28a
4 03.5.20 4ter Sonntag d. Oz. Ps 33 (32) Die Erde ist voll von der Huld des Herrn Ps 33 (32) Misericordia Domini 3. So. n. Ostern: Jubilate Ps 66,1–9 Jubilate, passt heute nicht mehr für rk 2. Kor 5,17
5 10.5.20 5ter Sonntag d. Oz. Ps 98 (97) Singt dem Herrn ein neues Lied Ps 98 (97) Cantate Domino 4. So. n. Ostern: Kantate Ps 98 Kantate Ps 98,1
6 17.5.20 6ter Sonntag d. Oz. Jes 48, 20 Verkündet es jauchzend Jes 48,20 Vocem iucunditatis 5. So. n. Ostern: Rogate Ps 95,1–7a Vocem iucunditatis/Rogate Ps 66,20
7 24.5.20 7ter Sonntag d. Oz. Ps 27 (26), 7-9 Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen Ps 27 (26) Exaudi, Domine 6. So. n. Ostern: Exaudi Ps 27,1.7–14 Exaudi Joh 12,32
8 31.5.20 Pfingsten Weish 1,7 Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis Weish 1,7 Spiritus Domini Pfingsten Ps 118,24–29 Sach 4,6b

--Hfst (Diskussion) 18:56, 26. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Das steht doch mit Ausnahme von Pfingsten alles im Artikel. Nur dass erst die ältere Bezeichnung – heute nur noch bei uns Evangelischen üblich – kommt, dann die römische. Der «Eröffnungsvers» ist aber nicht identlisch mit dem Wochenspruch, der häufig als «Eröffnungswort» oder «Begrüßungswort» nach Votum und Adjutorium auf evangelischer Seite genannt wird. Der 3. Sonntag nach Ostern wird aber allenthalben nur «Jubilate» genannt, auch in dem von Dir angeführten Link sowie in allen Agenden und Gesangbüchern. -- Dietrich (Diskussion) 19:26, 26. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
So, jetzt habe ich den Überblick. Heute ist "Jubilate" für die Katholischen, aber die Evangelischen müssen noch eine Worte warten. Oder anders gesagt, die beiden Sonntage sind vertauscht. Ich werde sehen, ob ich das reparieren kann. Schön wäre an dieser Stelle eine Erklärung, wann die Dinge auseinander gelaufen sind. Kenner vor.--Hfst (Diskussion) 21:07, 26. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
So hab ich es geändert.--Hfst (Diskussion) 21:24, 26. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Misericordia Domini vs. Misericordias Domini Bearbeiten

Misericordias Domini (Akkusativ; evgl., 2. SonO) ist Ps 89,2 EU, Misericordia Domini (Ablativ, rk., 4. SodOZ) ist Ps 33,5 b EU. In evgl. Rogate ist die rk Bittwoche mit den Bittprozessionen an den Tagen vor Christi Himmelfahrt zu erkennen. Wann sich die Incipits der Sonntagsproprien auseinanderentwickelt haben und warum sich dabei zwei verschiedene Misericordia-Psalmen gewählt wurden, würde mich auch interessieren.--Der wahre Jakob (Diskussion) 21:34, 26. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Heute ist der 4. Sonntag der Osterzeit und ich lande wieder hier. Gefunden habe ich
Misericordias Domino in aeternam cantabo - der zweite Sonntag nach Ostern
Misericordia Domini plena est terra - Eben der Tag, nach Durantes(**), welcher bemerkt, dass (sic) solcher Eingang auch an einigen Orten am Himmelfahrtsfeste gebraucht werde.
(*) Anton Christian Wedekind
(**) Nach der Fußnote auf S. 4f ist mit Durantes Durandus von Mende gemeint. Die mit Durantes gekennzeichneten Bemerkungen wurden von M.der beigesteuert. (S.11)
--Hfst (Diskussion) 17:31, 25. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Noch eine Fundsache Katholisches Gebeth- und Gesangbuch ... von Carl Lütkenhaus, Münster 1842 nennt auf S.21 den Zweiten Sonntag nach Ostern "Misericordias Domini"
--Hfst (Diskussion) 14:04, 1. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich hätte ja schon drauf gesetzt, dass die katholischen irgendwann von Misericordia zu Misericordias geschwenkt sind. Ist aber ziemlich sicher nicht der Fall. Im Codex Einsidlensis 121 findet sich auf S.226 "Misericordia domini plena est ter\\ra a(ll)e(l)uia verbo Dei caeli". Dann werde ich mal bei den Evangelischen suchen.--Hfst (Diskussion) 21:38, 3. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Mit Lütkenhaus hast Du einen Gegenbeleg beigebracht. War es also auf römischer Seite ein Hin-und-Her? -- Dietrich (Diskussion) 06:45, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Es bedurfte einiger Mühe und sehr gezielter Filterung um auf den Lütkenhaus zu kommen nicht nicht von evangelischen Hinweisen erschlagen zu werden. Von daher ist mir unklar, wie er einzuschätzen ist. Auch bei Wedekind kann ich nicht sicher einschätzen. Schließlich sind wir im Evangelischen Raum, und da kann es ja auch schon früher zu einem Nebeneinander oder Durcheinander der beiden Psalmen gekommen sein. Zur weiteren Absicherung würde ich die "editio medicea 1614" (habe ich bisher im Internet nicht gefunden) und ein Graduale aus dem 16.Jhd. Aber vielleicht kann man das Thema auch andersrum angehen. Woher kommt unser evangelische Incipit wirklich? Ist es womöglich gar nicht der Introitus sondern irgendwas anderes? Stundengebet? Vesper? Oder ist hier die Reformation gezielt von der Römisch-Katholischen Tradition abgewichen?--Hfst (Diskussion) 09:18, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich schaue euch gebannt zu, kann leider nichts Vergleichbares beitragen und bin gespannt auf ein Ergebnis!--Der wahre Jakob (Diskussion) 09:21, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Hmm ... jetzt komme ich in's Grübeln. Umgeben von einem evangelischem und einem katholischen Theologen versuche bikonfessioneller Protestant mit ingenieursmäßigen Methoden ein liturgiewissenschaftliches Detailthema zu klären. Fakt ist: ich finde die Medicæa von 1614 nicht als Scan. Allerdings erwarte ich, dass es dort wie im GR von 1871 heißt "Misericordia Domini plena est terra". Und ein Ansatzpunkt für evangelische Liturgiegeschichte fehlt mir auch. Dafür nütze ich mal die Gelegenheit für Eigenwerbung. Wer wissen will, warum ich mich dafür interessiere sei auf den jüngsten Beitrag auf meinem Youtube-Kanal verwiesen. Weiterhin frohe Ostern.--Hfst (Diskussion) 21:18, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Das ist ein recht spezielles liturgiegeschichtliches Thema. Bei allem Interesse an Liturgie und Ökumene bin ich da sehr unbewandert. Auf evangelischer Seite dürfte am ehesten unter den Freunden Luthers jemand auskunftfähiges zu finden sein. Bei uns auf reformierter und erwecklicher Seite ist da nicht viel zu erwarten. Es wird Zeit, dass die Klöster wieder aufmachen. Dann horch ich mal in Trier nach, oder ich versuch’s per E-Mail.
Interessant ist auf jeden Fall, dass Lütkenhaus 1842 «misericordias» kennt, es aber vorher (980) und später (1871) das «miserordia» genannt wird. Gab es also zwischenzeitlich – z.B. nach dem Tridentinum bis zum 1. Vaticanum – die misericordias-Antiphon? -- Dietrich (Diskussion) 22:24, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Zu der letzten Frage könnte die medicea helfen, wenn ich sie hätte. Unabhängig davon habe jetzt eine Gemeindeseite gefunden, auf der eine Antiphon aus der Totenmesse als Namensgeberin herangezogen wird. Da schreibe ich mal den Kirchenmusiker an, der wohl die Seite gestaltet hat; mal sehen was der erzählt. Irgendwie hat mich jetzt der Ehrgeiz gepackt.--Hfst (Diskussion) 23:10, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
ImO helfen gute Ratschläge von Kirchenmusikern des 20./21. Jahrhunderts usw. hier nicht weiter, denn die Wahl von misercordia und misercordias im Umkreis solchen Sachverstands ist wohl immer irgendwo abgeschrieben und ohne das Bewusstsein, dass da überhaupt ein Unterschied besteht. Helfen kann nur der Vergleich von Missalien, Choralbüchern usw. über mehrere Jahrhunderte zurück, meine ich. Oder jemand findet einen wissenschaftlichen Fachartikel, der die Frage behandelt hat. Alles andere ist Amateurwissen. Mir war das auch nur nebenbei im Geplänkel mit einem befreundeten evangelischen Pfarrer aufgefallen, der ständig von "Sonntag Misercordias" sprach, während in meinem Schott "Misericordia Domini plena est terra" steht; daraufhin habe ich es erstmals in den Artikel geschrieben [1].--Der wahre Jakob (Diskussion) 11:35, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Grotefend schreibt: Misericordia domini plena est terra (Ps. 32, 5) ist der Messeingang des 2. Sonntags nach Ostern. So wird er von Durandus und in den Missalen des 14. und 15. Jahrh. angegeben. Auch in Urkunden: 1352 vor dem sontage als man singhet Misericordia domini plena est terra in der messe (Riedel, c.d.Br.). Auch im Urkb. d. Land. ob der Enns V. und Hagn, Kremsmünster, hat eine Urkunde von 1306 diesen Introitus. Statt dieses Introitus kommt auch vor: Misericordias domini cantabo in eternum (Ps. 88, 1), so 1382 und 1550 (im Frankf. Major-Währschaftsbuch der Jahre). Hierfür wird auch Misericordiam geschrieben, für dessen Compendium miam man dann fälschlich unam las (s. Haltaus ed. Scheffer 244). --HHill (Diskussion) 16:49, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Komische Leute, diese Archivare. Eigentlich führt Grotefend die Arbeit von oben genannten Wedekind fort, aber nennt ihn nicht. Sei's drum. Vielen Dank für den Hinweis, der das Nebeneinander bestätigt. Aber was Gotefend und auch Wedekind beschreibt hört sich eher wie eine Ungenauigkeit an. Aber es bleibt offen, wann und warum sich die Unterschiede verfestigt haben.--Hfst (Diskussion) 20:43, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
So weit ich mich erinnere, ging es beim Tridentinum u.a. darum, divergierende Bestrebungen und Liturgien (wieder) zusammenzuführen. So kam es zur Tridentinische Messe, nur der ambrosianische Ritus blieb noch erhalten. Wenn ich das obige Zitat lese, lässt mich das auch an einen mittelalterlichen Wildwuchs denken. Denkbar wäre etwa, dass bei der Übertragung der Liturgie von einer Region in eine andere eine falsche Erinnerung transportiert wurde. Alles nur TF-ähnliche Gedanken meinerseits. Aber die wollte ich hier doch festhalten. Ich überlege noch, welchen kompetenten Liturgiker ich kontaktieren könnte. -- Dietrich (Diskussion) 21:44, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Eine Fundsache von heute abend: Dominik Daschner Die gedruckten Meßbücher Süddeutschlands bis zur Übernahme des Missale Romanum Pius V. (1570) --Hfst (Diskussion) 23:17, 5. Mai 2021 (CEST) Weitere Erwähnungen:Beantworten

  • Christliche Revocation Predigt des Ehrwürdigen Godefridi Raben, Geweßnen Augustiner Münchs, vnnd Predigers zu Prag bey S. Thomas auff der kleinen Seiten
    • Deckblatt: Gehalten inn der Pfarrkirchen zu Wittenberg / Am Sontag Misericordias Domini, Anno 1601
    • An 2 weiteren Stellen ist nochmals die Rede vom Sonntag Misericordias
    • An einer Stelle heißt es "Zum Ersten / weil man den heutigen Sontag inn der Christenheit nennet Misericordias Domini, will ich sagen von der grossen Barmherzigkeit GOttes / ..."
    • An einer weiteren Stelle heißt es "Darum er (David) billich sagt: Misericordia Domini plena est terra, Die Erde ist voll der Barmherzigkeit des Herrn / Im 33. Psalm unnd im 145. Psal. Seine Barmherzigkeit ist uber alle seine Werck."
  • Missale Romanum Antverpia, 1605 S.275 (0345) "Domenica secunda post pascha / Introits / Ps.32 Misericordia domini plena est terra"
  • Missale Cisterciense, 3. 10. 1486 S.94v (0192) "Dnica pria post octa.pasche. Misericordia dni plena e terra ..."
  • Missale Numburgense Nürnberg, 1501 Scan 530, aber ist das ein Introitus und wenn ja für welchen Tag? Interessant und für mich völlig unverständlich ist S.244. Ist das der 1te Sonntag nach Ostern? Aber auf S.246 ist dann schon Himmelfahrt und Pfingsten.
  • Evangelien und Episteln auf alle Sonntag Straßburg, 1622 Überschreibt "am anderen Sontag nach Ostern misericordias"
  • Luther Deutsch Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl für die Gegenwart, herausgegeben von Kurt Aland, in 10 Bänden und einem Registerband Da (und auch anderswo) gibt's Predigttexte zum "Sonntag Misericordias Domini. Joh. 10, 12-16... 203"
  • [2] Diverse Handschriften von Predigten Johannes Bugenhagen, Martin Luther am Sonntagen Misericordias Domini (leider für mich nicht lesbar)

--Hfst (Diskussion) 22:59, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Den «Wildwuchs» oder wie auch immer man es nennen mag, scheint es gegegeben zu haben, allerdings auch noch nach 1563. Spannend bleibt aber die Frage: Was ist der früheste Beleg für «Misericordia», was ist der früheste, was der späteste Beleg für «Misericordias» in den Liturgien der römischen Kirche? -- Dietrich (Diskussion) 21:27, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Der früheste Beleg für Misericorda dürften die in Gregorianischer Choral#Verschriftung der Melodien genannten Gradualie / Cantatorium sein. Davor ist wenig überliefert. Außerdem begann die zentrale Ordnung dieser Dinge erst ab 789. Zumindest wenn man der Literatur zum Gregorianischen Choral glaubt, dass diese Messtextbücher mit Codex Einsidlensis 121 (960-980) übereinstimmen. Und E121 sagt Misericordias. Weiterhin im Augenwinkel gesehen habe ich Predigtsammlungen von Luther, die Misericordias sagen.--Hfst (Diskussion) 22:49, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten