Dietrich Voigtberger

deutscher Politiker (CDU), Ökonom und Hochschullehrer

Dietrich Voigtberger (* 4. April 1941 in Gera; † 17. Dezember 1988 in Berlin) war ein deutscher Ökonom und Politiker. Er war Hochschullehrer und Funktionär der CDU der DDR.

Oberbürgermeister Krack empfängt Politiker 1987 (2.v.l. Dietrich Voigtberger)

Leben Bearbeiten

Der Sohn eines kaufmännischen Angestellten absolvierte nach dem Besuch der Grundschule die Erweiterte Oberschule in Gera, wo er 1959 sein Abitur ablegte. Nach einem dreijährigen Dienst in der Nationalen Volksarmee studierte er von 1962 bis 1967 an der Hochschule für Ökonomie Berlin (HfÖ) Wirtschaftswissenschaften und schloss dieses Studium mit dem Diplom ab. Anschließend war er drei Jahre als wissenschaftlicher Assistent an der HfÖ tätig. 1969 promovierte er zum Dr. oec. Im Anschluss an seine Assistentenzeit übernahm er von 1970 bis 1973 die Leitung der Abteilung Wissenschaftsorganisation am Institut für Regelungstechnik in Berlin. Von 1973 bis 1981 war er wissenschaftlicher Oberassistent an der HfÖ. Seine Habilitierung erfolgte 1979. Anschließend wurde er auf eine Dozentur der HfÖ berufen. 1986 erfolgte die Berufung zum außerordentlichen Professor.

1966 trat Voigtberger in die Christlich-Demokratische Union Deutschlands (CDU) ein.[1] Im Oktober 1970 wurde er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Berlin-Lichtenberg[2] und im Februar 1981 Vorsitzender des CDU-Bezirksvorstandes Berlin (Nachfolger von Ursula Raurin-Kutzner).[3] Seit dem 15. Parteitag der CDU im Oktober 1982 war er Mitglied des Hauptvorstandes und des Präsidiums der CDU.[4] Zum Abgeordneten der Volkskammer der DDR wurde er 1971 gewählt. In der Volkskammer war er Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Sozialpolitik und seit 1986 stellvertretender Vorsitzender der Interparlamentarischen Gruppe. Alle Funktionen hatte er bis zu seinem Tod 1988 inne.

Er pflegte Kontakte mit dem Berlin-Brandenburgischen Bischof Gottfried Forck, mit Altbischof Albrecht Schönherr und mit Peter Kirchner, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde von Berlin (Ost), sowie mit weiteren kirchlichen und politischen Persönlichkeiten.[5]

Sein Grab befindet sich auf dem Karlshorster und Neuen Friedrichsfelder Friedhof in Berlin-Karlshorst. Die kirchliche Trauerfeier in der Kapelle des evangelischen Friedhofs hielt der Generalsuperintendent Günter Krusche.[6] Unter den Trauernden befand sich neben der Witwe, Adelheid Voigtberger, geborene Steudel[7], u. a. der CDU-Parteivorsitzende Gerald Götting.[8]

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Die Überleitung von Ergebnissen der angewandten Forschung im gesellschaftlichen Reproduktionsprozeß des Sozialismus (mit Arnold Bernwald, Eberhard Heuschkel, Wolfgang Kehr). Dissertation, Berlin 1969.[9]
  • Überleitung von wissenschaftlich-technischen Ergebnissen: Möglichkeiten und Methoden der rationellen Gestaltung (mit Alfred Lange). Verlag Die Wirtschaft, Berlin 1975.[10]
  • Grundsätze und Methoden zur Bewertung des Ergebnisniveaus der natur- und technikwissenschaftlichen Grundlagenforschung im Sozialismus. Dissertation B, Berlin 1979.[11]

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Noch vor Änderung seines Geraer Familiennamens "Voigtsberger" in "Voigtberger" Neue Zeit, 5. November 1970, Berliner Ausgabe, S. 8
  2. Neue Zeit vom 16. Oktober 1970
  3. Neue Zeit vom 10. Februar 1981
  4. Neue Zeit vom 16. Oktober 1982
  5. Neue Zeit, 7. September 1987, S. 2
  6. ADN-Meldung, abgedruckt in Neues Deutschland, 23. Dezember 1988, B-Ausgabe
  7. Traueranzeige mit Psalm 23, Vers 5. In Neue Zeit, B-Ausgabe, 20. Dezember 1988, S. 8
  8. Neue Zeit, 23. Dezember 1988
  9. DNB 571954774
  10. DNB 750199482
  11. DNB 931641586
  12. Mitglieder des Hauptvorstandes der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands. Gewählte und wiedergewählte Mitglieder des HV durch den 16. Parteitag (14.–16. Oktober 1987 in Dresden) [Broschüre]. Herausgegeben vom Sekretariat des Hauptvorstandes der CDU 1987, S. 61, Stichwort: "Voigtberger Dietrich" [mit Porträt].