Christophe Guénot

französischer Ringer
(Weitergeleitet von Christophe Guenot)

Christophe Guénot (* 7. Januar 1979 in Saint-Rémy (Saône-et-Loire)) ist ein französischer Ringer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking eine Bronzemedaille im griechisch-römischen Stil im Weltergewicht.

Werdegang Bearbeiten

Christophe Guénot begann im Alter von sechs Jahren 1985 in Champforgeuil mit dem Ringen. Er konzentrierte sich dabei auf den griechisch-römischen Stil, nur zu Beginn seiner Laufbahn startete er bei einigen wenigen Wettkämpfen auch im freien Stil. Von Champforgeuil wechselte er nach Bagnolet und ist seit einigen Jahren Mitglied von US Cercle de Lutte de Paris, dem Ringerverein der Pariser Metro. Bei der Pariser Metro ist er auch angestellt. Trainiert wurde bzw. wird er von Lionel Lacaze, Frank Abrial, Jean-Marc Charday und Patrice Mourier, dem Nationaltrainer der Ringer im griechisch-römischen Stil im französischen Ringerverband.

1999 wurde Christophe Guénot französischer Juniorenmeister in beiden Stilarten im Leichtgewicht und belegte im gleichen Jahr bei den französischen Meisterschaften der Senioren in der gleichen Gewichtsklasse im griechisch-römischen Stil den 2. Platz und im freien Stil den 1. Platz. Im Laufe seiner Karriere gewann er insgesamt sieben französische Meistertitel bei den Senioren, wobei er 2010 und 2011 im griechisch-römischen Stil jeweils im Mittelgewicht gewann.

In den Jahren 1996 bis 1999 wurde er vom französischen Ringerverband bei vier internationalen Juniorenmeisterschaften eingesetzt. Er konnte sich dabei jedoch bei keiner dieser Meisterschaften unter den zehn besten Ringern platzieren. Auch bei den Senioren brauchte er einige Jahre, bis er die internationale Spitzenklasse erreichte. Erst im Jahre 2006 machte er nachhaltig auf sich aufmerksam, als er bei der Europameisterschaft 2006 in Moskau im Weltergewicht einen Sieg über den starken Ukrainer Wolodymyr Schazkych erzielte und die Medaillenränge wegen einer knappen Punktniederlage gegen Reto Bucher aus der Schweiz nur knapp verfehlte.

Im Jahre 2007 gewann Christophe Guénot dann bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku im Weltergewicht mit Siegen über Joakim Aardalen, Norwegen, T. C. Dantzler, Vereinigte Staaten u. Ilja Shafran, Israel, einer Niederlage gegen Mark Overgaard Madsen, Dänemark und Siegen über Konstantin Schneider, Deutschland (2:1 Runden, 8:7 Punkte) und Julian Kwit, Polen eine Bronzemedaille und damit seine erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft. Diese gute Form konnte er auch im Jahre 2008 konservieren. Er gewann in diesem Jahr in Tampere bei der Europameisterschaft im Weltergewicht mit Siegen über Ilja Shafran, Aleksanders Visnakovs, Lettland u. Menat Argin, Schweiz, einer Niederlage gegen Péter Bácsi, Ungarn und einem Sieg über Valtteri Moisio, Finnland wiederum eine Bronzemedaille.

Zum größten Erfolg in seiner Laufbahn kam er dann bei den Olympischen Spielen in Peking. Er hatte dort allerdings großes Losglück (2 x Freilos), so dass ihm bei einer Niederlage gegen Manuchar Kwirkwelia aus Georgien Siege über Konstantin Schneider und Peter Bacsi zum Gewinn der olympischen Bronzemedaille ausreichten. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass sein um sechs Jahre jüngerer Bruder Steeve Guénot in Peking im griechisch-römischen Stil im Leichtgewicht sogar die Goldmedaille gewann.

Bei den Weltmeisterschaften 2009 und 2010 in Herning/Dänemark bzw. Moskau kam Christophe Guénot nicht mehr in die Medaillenränge. Er belegt dort die Plätze 8 und 10.

In Deutschlands Ringerkreisen ist Christophe Guénot gut bekannt, weil er schon seit vielen Jahren in der deutschen Bundesliga für den SV Siegfried Hallbergmoos bzw. den ASV Mainz 1888 an den Start geht.

Internationale Meisterschaften bzw. Turniere Bearbeiten

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnis
1996 11. Junioren-EM in Sofia Leicht Sieger: Tamas Kiss, Ungarn vor Gökhan Yavaşer, Türkei
1997 31. Junioren-WM in Turku Leicht Sieger. Alexander Krutschinkin, Russland vor Yusuf Düzer, Türkei
1998 12. Junioren-WM in Kairo Leicht Sieger: Sergios Solontkis, Griechenland vor Wladislaw Lomatschinski, Russland
1999 12. Junioren-WM in Bukarest Leicht Sieger: Max Schwindt, Deutschland vor Parviz Zaidvand, Iran und Aleksandr Doxturishvili, Georgien
2001 10. EM in Istanbul Leicht Sieger: Aleksandr Doxturishvili vor Michail Iwantschenko, Russland
2001 1. Mittelmeerspiele in Tunis Leicht vor Yasser Saleh, Syrien u. Selahattin Güngör, Türkei
2002 22. EM in Seinäjoki Welter nach Niederlagen gegen Michal Jaworski, Polen und Warteres Samurgaschew, Russland
2004 15. EM in Haparanda Welter nach einem Sieg über Radoslaw Truszkowski, Polen u. einer Niederlage gegen Serkan Özden, Türkei
2005 3. Mittelmeerspiele in Almería Welter hinter Mahmut Altay, Türkei u. Ahmed Mohamed Abdelsadek, Ägypten
2005 16. WM in Budapest Welter nach einem Sieg über Yuki Iwasaki, Japan u. einer Niederlage gegen Ilgar Abulow, Aserbaidschan
2006 1. Nikola-Petrow-Memorial (FILA-Golden-Grand-Prix) in Sofia Welter
2006 8. EM in Moskau Welter nach einem Sieg über Wolodymyr Schazkych, Ukraine u. einer Niederlage gegen Reto Bucher, Schweiz
2007 2. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Welter hinter Konstantin Schneider, Deutschland, vor Oleg Michailowitsch, Belarus, u. Wassyl Ratschyba, Ukraine
2007 3. WM in Baku Welter nach Siegen über Joakim Aardalen, Norwegen, T. C. Dantzler, USA u. Ilja Shafran, Israel, einer Niederlage gegen Mark Overgaard Madsen, Dänemark u. Siegen über Konstantin Schneider u. Julian Kwit, Polen
2008 3. EM in Tampere Welter nach Siegen über Ilja Shafran, Aleksanders Visnakovs, Lettland u. Menat Argin, Schweiz, einer Niederlage gegen Péter Bácsi, Ungarn u. einem Sieg über Valteri Moisio, Finnland
2008 Bronze OS in Peking Welter nach einer Niederlage gegen Manuchar Kwirkwelia, Georgien u. Siegen über Konstantin Schneider u. Peter Bacsi
2009 2. Mittelmeerspiele in Pescara Welter hinter Seref Tüfenk, Türkei, vor Neven Žugaj, Kroatien u. Ioannis Spyridakis, Griechenland
2009 8. WM in Herning/Dänemark Welter nach Siegen über Alexander Kazakewitsch, Litauen u. Arsen Dschulfalakjan, Armenien u. einer Niederlage gegen Farshad Alizadeh Kakheshi, Iran
2010 1. Intern. Turnier in Créteil Welter vor Rafael Samurgatschew, Russland u. Steeve Guénot, Frankreich
2010 2. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Welter hinter Dimitri Pyschkow, Ukraine, vor Waldemars Venckaitis, Litauen u. Neven Žugaj
2010 10. WM in Moskau Welter nach Siegen über Jacob Fisher, USA u. Aleksanders Visnakovs u. einer Niederlage gegen Roman Meljoschin, Kasachstan
2011 5. Intern. Turnier in Créteil Welter hinter Wolodymyr Schazkych, Dimitri Pyschkow, Robert Rosengren, Schweden u. Alexander Kazakewitsch

Erläuterungen Bearbeiten

  • alle Wettbewerbe seit 1997 im griechisch-römischen Stil, Junioren-EM 1996 im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Leichtgewicht bis 1996 bis 68 kg, von 1997 bis 2000 bis 69 kg, seit 2001 bis 66 kg Körpergewicht, Weltergewicht, seit 2001 bis 74 kg, Mittelgewicht, seit 2001 bis 84 kg Körpergewicht

Quellen Bearbeiten

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift "Der Ringer",
  • Website des französischen Ringerverbandes "www.fflutte.com"

Weblinks Bearbeiten