Khalifa Koumadje

tschadischer Basketballspieler
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Khalifa Koumadje (* 7. Juli 1996 in Sarh)[1] als Jean-Marc Christ Koumadje ist ein tschadischer Basketballspieler.

Basketballspieler
Basketballspieler
Khalifa Koumadje
Koumadje (2023)
Spielerinformationen
Geburtstag 7. Juli 1996 (27 Jahre und 294 Tage)
Geburtsort Sarh, Tschad
Größe 221 cm
Gewicht 122 kg
Position Center
College Florida State University
Vereine als Aktiver
2019–2020 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Delaware Blue Coats
2020 SpanienSpanien Estudiantes Madrid
2020–2021 RusslandRussland Awtodor Saratow
seit 2021 Deutschland Alba Berlin

Werdegang Bearbeiten

Koumadje wurde in der Stadt Sarh geboren, verbrachte dort rund zwei Jahre seiner Kindheit und wuchs dann in N’Djamena auf.[1] Er ist nicht das einzige großgewachsene Familienmitglied: Seine Mutter misst 1,88 Meter, ein Onkel verfügt über eine Körperhöhe von 2,20 Metern.[2]

Als Kind spielte Koumadje Fußball, des Weiteren betrieb er Leichtathletik[3] und begann nach einem Wachstumsschub im Alter zwischen 15 und 16 Jahren auf Anraten eines Onkels mit dem Basketballsport. 2012 ging er aus schulischen Gründen und wegen politischer Unruhen im Tschad[3] nach Dakar in den Senegal. Während eines Marktbesuchs sprach ihn der Leiter einer Basketballakademie an, Koumadje nahm in den folgenden rund fünf Monaten in Dakar am Training der Akademie teil.[4] 2013 setzte er seine Laufbahn in den Vereinigten Staaten fort, spielte zunächst an der Montverde Academy im Bundesstaat Florida. Dort war er Mannschaftskamerad des Australiers Ben Simmons.[5] In der Saison 2014/15 erzielte Koumadje für Montverde je Begegnung im Schnitt 2,9 Punkte, 3,4 Rebounds sowie 2,2 Blocks.[6]

Von 2015 bis 2019 studierte (Hauptfach: Internationale Angelegenheiten) und spielte Koumadje an der Florida State University. Er bestritt 120 Begegnungen für die Hochschulmannschaft, seine Einsatzzeit erhöhte sich in jeder der vier Spielzeiten. Seine besten statistischen Werte erreichte der Tschader in der Saison 2018/19, als er im Durchschnitt 6,6 Punkte, 5,6 Rebounds sowie 1,4 Blocks je Begegnung verbuchte. Mit einer Feldwurftrefferquote von 62,2 Prozent stand er in der ewigen Bestenliste der Hochschulmannschaft auf dem dritten sowie mit 146 Blocks auf dem siebten Rang, als er diese 2019 verließ.[6]

Beim Draftverfahren der NBA im Jahr 2019 blieb Koumadje unberücksichtigt, erhielt im Juli 2019 aber einen Vertrag bei den Philadelphia 76ers.[7] Im Oktober 2019 wurde er aus dem Aufgebot gestrichen.[8] Er spielte in der Saison 2019/20 dann bei den Delaware Blue Coats in der NBA G-League. In 33 Einsätzen brachte es der Tschader auf 11,3 Punkte, 10,9 Rebounds sowie 4 Blocks pro Partie[9] und wurde in der Liga als bester Verteidiger der Saison ausgezeichnet. Anfang Februar 2020 kam Koumadje in einem Spiel auf 18 Punkte, 20 Rebounds und 12 Blocks.[10]

Zu Beginn des Spieljahres 2020/21 stand er in Diensten des spanischen Erstligisten Estudiantes Madrid, er wurde in sechs Ligapartien eingesetzt (1,2 Punkte, 1 Rebound/Spiel).[11] Im Dezember 2020 wechselte er zur vom Kanadier Gordon Herbert als Trainer betreuten Mannschaft Awtodor Saratow nach Russland. Auch dort blieb er ein Ergänzungsspieler.[12] Im Februar 2021 gab der amtierende deutsche Meister Alba Berlin Koumadjes Verpflichtung bekannt. Er erhielt einen Vertrag bis 2023.[13] Er wurde mit Berlin im Juni 2021 deutscher Meister.[14] In der Saison 2021/22 kam der erneute Gewinn der deutschen Meisterschaft[15] sowie der Sieg im deutschen Pokalwettbewerb hinzu.[16] 2023 nahm er den Namen Khalifa Koumadje an.[17]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Khalifa Koumadje – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Q&A with Christ Koumadje, the NBA G League's Leading Shot Blocker. In: bluecoats.gleague.nba.com. Abgerufen am 6. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  2. Christ Koumadje: From Chad To Tallahassee. In: Florida State University. 19. Mai 2017, abgerufen am 6. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  3. a b Mehr als ein Zwischenstopp. In: Rundfunk Berlin-Brandenburg. 4. April 2021, abgerufen am 5. April 2021.
  4. Basket: Christ Koumadje, le géant tchadien qui tutoie la NBA. In: Radio France internationale. 8. Juli 2020, abgerufen am 6. März 2021 (französisch).
  5. Ben Simmons helped Christ Koumadje with a pair of shoes in high school. In: Sixers Wire. 21. April 2020, abgerufen am 6. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  6. a b CHRIST KOUMADJE. In: Florida State University. 19. Juli 2017, abgerufen am 6. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  7. Sixers sign center Christ Koumadje to partially guaranteed contract. Abgerufen am 6. März 2021 (englisch).
  8. Sixers waive Christ Koumadje, Haywood Highsmith and Isaiah Miles. Abgerufen am 6. März 2021 (englisch).
  9. Christ Koumadje. In: gleague.nba.com. Abgerufen am 6. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  10. Blue Coats’ Christ Koumadje named 2019-20 NBA G League Defensive Player of the Year. In: NBA. 17. Juni 2020, abgerufen am 6. März 2021.
  11. Christ Koumadje: TEMPORADA A TEMPORADA. In: Liga ACB. Abgerufen am 6. März 2021.
  12. Christ Koumadje. In: VTB United League. Abgerufen am 6. März 2021 (englisch).
  13. Alba verpflichtet 2,21 Meter großen Center Christ Koumadje. In: Alba Berlin. Abgerufen am 6. März 2021.
  14. Christian Kattner: Alba Berlin verteidigt mit einem Sieg in München die Deutsche Meisterschaft. In: berliner-zeitung.de. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  15. Julian Graeber: Alba Berlin feiert mal wieder in München. In: Der Tagesspiegel Online. 19. Juni 2022, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  16. Alba Berlin gewinnt Finale gegen Crailsheim und ist Pokalsieger 2022. In: Rundfunk Berlin-Brandenburg. 20. Februar 2022, abgerufen am 20. Juni 2022.
  17. Alba Berlin kassiert bei Meister Ulm erste Saisonniederlage auf nationalem Parkett. In: Rundfunk Berlin-Brandenburg. 7. Oktober 2023, abgerufen am 8. Oktober 2023.