Chmielów (Kostomłoty)

Dorf in der Gemeinde Kostomłoty in Polen

Chmielów (deutsch Schmellwitz, Kr. Neumarkt) ist ein Dorf in der Landgemeinde Kostomłoty (Kostenblut) im Powiat Średzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Chmielów
Schmellwitz
?
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Chmielów Schmellwitz (Polen)
Chmielów
Schmellwitz (Polen)
Chmielów
Schmellwitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Środa Śląska
Gmina: Kostomłoty
Geographische Lage: 51° 4′ N, 16° 44′ OKoordinaten: 51° 4′ 11″ N, 16° 44′ 28″ O
Einwohner: 220 (2011)
Postleitzahl: 55-311
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DSR
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Pfarrkirche St. Martin
Schloss Schmellwitz

Geschichte Bearbeiten

Mittelalter Bearbeiten

Der Ort wurde zum ersten Mal um 1300 im „Gehaltsbuch des Breslauer Bistums“ unter dem Namen Chmelow erwähnt, 1360 taucht es in Quellen als „Smelwicz“ auf. 1333 wurde die Pfarrkirche mit zwei Pfarrhufen erwähnt.

Unter Preußischer Herrschaft Bearbeiten

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Schmellwitz mit dem größten Teil Schlesiens 1742 an Preußen. Die alten Verwaltungsstrukturen wurden aufgelöst und Schmellwitz in den Landkreis Neumarkt eingegliedert, mit dem es bis zu seiner Auflösung 1945 verbunden blieb. Die 1742 gegründete evangelische Schule wurde 1826 nach Onerkwitz verlegt. 1845 besaß Schmellwitz ein Graf von Ziethen und zählte 52 Häuser, ein herrschaftliches Schloss und Vorwerk, 327 Einwohner (148 katholisch und der Rest evangelisch), evangelische Kirche zu Groß-Peterwitz, eine katholische Pfarrkirche mit Pfarrwidum, eingepfarrt und eingeschult: Onerkwitz, eine katholische Schule mit einem Hauptlehrer und einem Hilfslehrer, eine Rossmühle, eine Brauerei und Brennerei sowie zwölf Handwerker und Händler. Zur Gemeinde gehörte die Schmellwitzer Mühle, eine Wassermühle mit drei Einwohnern.[1]

1853 wurde das Gut von der Familie von Diederichs erworben. Urkunden aus den Jahren 1872–1894 nennen den Hauptmann und Wirt a. D. Fritz Friedrich Diederichs (geb. 1839, gest. 1897) als Eigentümer des Anwesens. Dann wurde das Anwesen von seiner Tochter Marie, Freifrau von Richthofen, und ihrem Ehemann, Freiherr Eugen von Richthofen, geerbt. Der pensionierte Gutsbesitzer und Hauptmann Eugen Freiherr von Richthofen blieb bis zu seinem Tod 1926 Miteigentümer des Gutes. Danach gehörte das Gut der Witwe Maria geb. Diederichs und ihrem Sohn Landwirt Hans Horst Freiherr von Richthofen. 1937 verfügte das Gut Richthofen über 354 ha, davon 250 ha Ackerland, 25 ha Weiden, 25 ha Wiesen, 38 ha Wald, 5 ha Gärten, 2 ha Teiche, 9 ha Wege, Wirtschaftshöfe und andere Länder.[2]

Bis 1945 gehörte Schmellwitz zum Amtsbezirk Wilkau-Zopkendorf.[3]

Der Ort in Polen Bearbeiten

Seit 1945 gehört der Ort zu Polen und wurde von Schmellwitz in Chmielów umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden größtenteils vertrieben. Von 1975 bis 1998 gehörte er zur Woiwodschaft Breslau.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Martin (kościół parafialny pw. św. Marcina) ist eine spätgotische Saalkirche aus der Zeit um 1500. Im Jahre 1728 wurden der barocke Westturm, die Vorhalle und die Sakristei angebaut. Renoviert wurde der Bau 1880 und 1960–61. Im Inneren sind eine barocke Kanzel von 1607 sowie Epitaphien des Niclas Seidlitz (gest. 1558) und seiner Frau (gest. 1556) und des Friedrich von Abschatz (gest. 1595).[4]
  • Das Schloss Schmellwitz (Pałac) ist ein spätbarocker Putzbau mit Mansarddach vom Ende des 18. Jahrhunderts der Anfang des 20. Jahrhunderts umgebaut wurde.[5][6]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Chmielów, Lower Silesian Voivodeship – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.de [abgerufen am 20. Juli 2022]).
  2. Chmielów. Abgerufen am 20. Juli 2022.
  3. Amtsbezirk Wilkau-Zopkendorf. Abgerufen am 20. Juli 2022.
  4. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 216 ISBN 3-422-03109-X
  5. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 216 ISBN 3-422-03109-X
  6. Chmielów. Abgerufen am 20. Juli 2022.