Chapman-Robbins-Ungleichung

Mathematische Aussage

Die Chapman-Robbins-Ungleichung ist eine mathematische Aussage in der Schätztheorie, einem Teilgebiet der mathematischen Statistik. Sie liefert für einen erwartungstreuen Schätzer eine untere Schranke für die Varianz des Schätzers und damit auch eine Abschätzung für seine Qualität. Unter zusätzlichen Regularitätsvoraussetzungen liefert die Chapman-Robbins-Ungleichung auch eine punktweise Version der Cramér-Rao-Ungleichung.

Die Ungleichung ist nach Douglas George Chapman und Herbert Robbins benannt.

Formulierung

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Rahmenbedingungen

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Gegeben sei ein statistisches Modell  . Sei   fest und sei   von   dominiert, das heißt für alle   existiert eine Dichtefunktion

 

von   bezüglich  .

Des Weiteren sei   die Menge aller bezüglich   quadratintegrierbaren Funktionen (siehe Lp-Raum) und   die Menge aller erwartungstreuen Schätzer für die Parameterfunktion  .

Dann ist

 

die Menge aller erwartungstreuen Schätzer für   mit endlicher Varianz bezüglich   und

 

die Menge aller Dichtefunktionen mit endlicher Varianz bezüglich  .

Es gilt für alle  :

 

Übergang zur Cramér-Rao-Ungleichung

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Unter den folgenden Bedingungen liefert die Chapman-Robbins-Ungleichung eine punktweise Version der Cramér-Rao-Ungleichung:

  • Für alle   existiert die Ableitung       in    .
  • Der Quotient       konvergiert für   in   gegen    .
  • Die Parameterfunktion     ist in   differenzierbar.

Aus diesen Voraussetzungen folgt

 

sowie

 ,

wobei   die Fisher-Information im Punkt   ist.

Aus der Chapman-Robbins-Ungleichung folgt dann,

 ,

die Cramér-Rao-Ungleichung im Punkt  .

Literatur

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