Blue Dog Coalition

Ein Bündnis finanz-und gesellschaftlich konservativer, der Demokraten in den USA.

Die Blue Dog Coalition ist ein Bündnis von finanz- und gesellschaftspolitisch konservativ eingestellten Abgeordneten der Demokratischen Partei in den Vereinigten Staaten. Im Repräsentantenhaus ist diese Gruppe eine der drei großen Koalitionen neben der New Democrat Coalition und dem Congressional Progressive Caucus in der demokratischen Fraktion (House Democratic Caucus).

Blue Dog Coalition
Teil des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten
Vize-Vorsitzende der Konferenz Ed Case

Stephanie Murphy

Tom O’Halleran

Partei Demokratische Partei
Farbe(n) Blau
Sitze
18/435
Website https://bluedogcaucus-costa.house.gov/
Präsident Barack Obama bei einem Treffen mit Mitgliedern der Blue Dog Coalition im Weißen Haus (2009)

Programmatik Bearbeiten

Die Blue Dog Coalition besteht aus konservativen demokratischen Kongressabgeordneten aus allen Regionen der USA, mehrheitlich jedoch aus den konservativen Südstaaten. Ihr politischer Fokus liegt auf Finanzthemen, in welchen sie einen konservativen Standpunkt vertreten (fiscal conservative). Sie versuchen, ein ausgeglichenes Budget zu erreichen und die Staatsverschuldung zu senken. Die Blue Dogs wollen eine Brücke zwischen linken und rechten Positionen im Kongress herstellen.

Der Konterpart auf Seiten der Republikaner ist die Republican Main Street Partnership; eine Gruppe von republikanischen Politikern, die sich als weniger konservativ und mehr an der politischen Mitte als die anderen innerparteilichen Strömungen sehen. Zum Teil gibt es aufgrund der ideologischen Nähe auch direkte Verbindungen zwischen Mitgliedern beider Gruppen.[1]

Geschichte Bearbeiten

Die Koalition wurde im Jahr 1994 gegründet, als im 104. Kongress die Republikaner zum ersten Mal seit den 1950er Jahren die Mehrheit der Abgeordneten in beiden Kammern stellten.

Blue Dogs sind häufig verantwortlich, wenn die Demokraten ein Mandat von den Republikanern erobern können, so z. B. 2004 in Kentucky. Bei den Wahlen 2010 verloren die im 111. Kongress mit 54 Abgeordneten vertretenen Blue Dog Democrats zahlreiche Sitze und waren im 112. Kongress noch mit 26 Abgeordneten vertreten. Die Wahlen 2012 reduzierten die Anzahl der Blue-Dog-Abgeordneten noch einmal fast um die Hälfte auf 14.

Namensgebung Bearbeiten

Es gibt mehrere Erklärungen für den Namen. Eine davon ist die, dass der Ausdruck blue dog auf die ersten Treffpunkte der Gruppe, Büros von Abgeordneten aus Louisiana, zurückgehen, in denen Bilder des Cajun-Künstlers George Rodrigue hingen, die blaue Hunde als Motiv hatten. Eine andere bezieht sich auf die Redensart, dass bestimmte Wähler „sogar einen gelben Hund wählen würden, wenn er als demokratischer Kandidat anträte“.

Mitglieder Bearbeiten

Im 117. Kongress Bearbeiten

 
Wahlkreise, in denen bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus 2020 Demokraten der Blue Dog Coalition gewählt wurden

Die Liste der 18 Mitglieder der Blue Dog Coalition im Repräsentantenhaus mit ihrem Wahlbezirk im 117. Kongress:

  • Ed Case (HI-01), stellvertretender Vorsitzender für inhaltliche Politik

Im 112. Kongress (Wahl 2010) Bearbeiten

 
Wahlkreise, in denen bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus 2010 Demokraten der Blue Dog Coalition gewählt wurden

Die Liste der 26 Mitglieder der Blue Dog Coalition im Repräsentantenhaus mit ihrem Wahlbezirk im 112. Kongress:

Gabrielle Giffords legte ihr Mandat nach dem Attentat von Tucson im Januar 2012 nieder; auch Dennis Cardoza trat noch vor Ende der Legislaturperiode zurück. Dan Boren, Mike Ross und Heath Shuler verzichteten auf eine erneute Kandidatur; Jason Altmire und Tim Holden wurden nicht erneut nominiert. Joe Baca, Larry Kissell, Leonard Boswell und Ben Chandler verloren die Wiederwahl. Joe Donnelly wechselte in den Senat. Einziges neues Mitglied der Gruppe im 113. Kongress war Pete Gallego aus dem 23. Bezirk von Texas.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Moderate Republican group to remove ‘Republican’ from name, welcome Democrats, Yahoo-News, 8. Januar 2013 (englisch)