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Lucille Ball 1945

Lucille Desirée Ball (* 6. August 1911 in Jamestown, New York; † 26. April 1989 in Beverly Hills, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Nach ihren Anfängen als Nebendarstellerin in Hollywood in den 1930er- und 1940er-Jahren wurde sie in den 1950ern als Star der Fernsehsendung I Love Lucy zu einer der beliebtesten Fernsehkomikerinnen Amerikas. Daneben fungierte sie auch als Produzentin für viele ihrer eigenen Sendungen und war Mitbegründerin von Desilu Productions. Nach der Scheidung von Desi Arnaz kaufte sie seine Anteile an der Produktionsgesellschaft auf und war somit die erste Frau, die alleine einen Studiokomplex verwaltete.

Leben Bearbeiten

Kindheit und Jugend Bearbeiten

Lucille Ball kam in Jamestown im Bundesstaat New York zur Welt, verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit jedoch in Celoron, Chautauqua County (New York). Ihr Vater Henry Durell Ball (1986 - 1915) hat schottische Vorfahren, durch seinen Beruf bei einer Telefongesellschaft musste die Familie ihren Wohnort oftmals wechseln. Lucilles Mutter Desiree Evelyn Hunt (1892 - 1977) hat französische, irische und britische Wurzeln, sie war gerade wieder schwanger, als ihr Ehemann 1915 an Thyphus verstarb. Das Mädchen wurde fortan zusammen mit ihrem Bruder Frederick von ihrer Mutter gemeinsam mit den Großeltern aufgezogen. Dort musste sie sich früh um den Haushalt kümmern, während ihre Mutter oft lange Zeit von der Familie getrennt war, um den Lebensunterhalt zu verdienen. Der Großvater Fred C. Hunt fungierte für die Kinder als Ersatzvater und brachten seinen Enkeln das Theater näher, nahm sie zu Vaudeville Shows mit und ermutigte sie im Schultheater aufzutreten.

1927 hatte die junge Lucille eine Beziehung, die von ihrer Mutter nicht gebilligt wurde und so schickte sie das Mädchen an die John Murray Anderson School for the Dramatic Arts in New York City. Zu ihren Schulkameradinen gehörten unter anderem die junge Bette Davis. Der Aufenthalt in der Schule war für Ball nicht erfolgreich, die schleche Kritik ihres Schauspiellehrers und starkes Heimweh veranlassten sie schließlich, die Ausbildung nach kurzer Zeit abzubrechen und nach Hause zurückzukehren. Dort spielte sie an kleinen Theatern.

Privatleben Bearbeiten

Nach verschiedenen kurzen Beziehungen zu anderen Stars lernte Lucille Ball 1940 bei Dreharbeiten den jungen Desi Arnaz kennen und lieben. Das Paar heiratet nach nur wenigen Monaten und verursachten einen großen Presserummel, nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Nationalitäten sondern vor allem wegen des Altersunterschiedes von fünf Jahren. Die beiden setzten sich über die Unkenrufen hinweg, doch die Ehe stand unter keinem guten Stern. Der temperamentvolle Kubaner Arnaz war aufgrund seiner Tätigkeit als Bandleader ständig auf ausgelassenen Partys, bei denen viel Alkohol floss und junge Frauen mit ihm flirteten. Dies führte oft zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Ball und Arnaz und 1944 sogar zur Einleitung der Scheidung. Das Verfahren wurde jedoch wieder zurückgezogen und das Ehepaar begann zusammen an der gemeinsamen Karriere zu arbeiten.

Am 17. Juli 1951, nur wenige Monate vor Beginn der Dreharbeiten zu I Love Lucy wurde die gemeinsame Tochter Lucie Arnaz geboren. Es war nicht die erste Schwangerschaft für die Schauspielerin, sie erlitt jedoch mehrere Fehlgeburten. Als die Serie bereits ein Jahr erfolgreich im Fernsehen lief, stellte Lucille Ball erneut fest, dass sie ein Kind erwartet. Da sie sich schon immer Kinder gewünscht hatte, stand für sie von an Anfang an fest, dass sie es behalten wolle, auch wenn dies das Ende der Serie zu folge hätte. Doch man entschloss sich die Schwangerschaft mit in die Handlung einzubauen und so kam am 19. Januar 1953 Desiderio Alberto Arnaz, IV zur Welt. Ganz Amerika verfolgte seine Geburt quasi life, da die Folge in der Lucy Ricardo ihr Kind zur Welt brachte, am selben Abend ausgestrahlt wurde.

Der Erfolg von I Love Lucy und die daraus entstehenden Verpflichtungen für Lucille Ball und Desi Arnaz als Produzenten und Vorsitzenden der Desilu Productions belastete die Ehe stark, hinzukamen die immer größeren Alkoholprobleme von Arnaz. Nor vor dem Ende ihrer zweiten gemeinsamen Sendung The Lucy-Desi Comedy Hour beantragte Ball die Scheidung, die am 4. Mai 1960 rechtskräftig wurde. Nicht nur aufgrund der gemeinsamen Produktionsfirma sondern auch wegen der Kinder blieb das ehemalige Paar weiterhin gut befreundet. Bis zu Desi Arnaz Tod im Jahr 1986 hatten die Beiden regelmäßigen persönlichen Kontakt und auch in Interviews wurde die Freundschaft immer wieder betont.

1961 lernte Lucille Ball den Komiker Gary Morton kennen, während sie am Broadway spielte.

Karriere Bearbeiten

Anfänge Bearbeiten

Bestärgt durch den Erfolg als Theaterschauspielerin in Jamestown machte sich Lucille Ball im Alter von 18 Jahren erneut auf den Weg nach New York City und arbeitet dort als Model unter anderem für Hattie Carnegie. Auch am Broadway versuchte sie sich. Weitere weniger erfolgreiche Engagements bei den Ziegfeld Follies und den Shubert Bros. folgten, bis sie nach einem Auftritt als Goldwyn Girl in Roman Scandals 1933 beschloss nach Hollywood zu gehen. Dort wurde sie vom Studio RKO unter Vertrag genommen und spielte in den folgenden Jahren in zahlreichen Filmen kleine bis mittelgroße Rollen. So trat sie unter anderem an der Seite der Marx Brothers, den Three Stooges sowie Fred Astaire und dessen Partnerin Ginger Rogers auf. Die beiden Frauen freundeten sich an und spielten 1937 zusammen in dem MGM Erfolg Stage Door, in dem auch die damals noch unbekannte Katharine Hepburn mitwirkte.

Lucille die B-Movie Queen Bearbeiten

Der große Durchbruch gelang ihr jedoch nicht. Das Studio fand nicht die passenden Rollentyp für die hochgewachsene junge Frau, die im Vergleich zu anderen Starlets nicht gleich beim ersten Eindruck durch ihre Schönheit bestach. Ihr Aussehen wurde oft verändert, ihre Haarfarbe wechselte von braun, zu blond bis ihr schließlich die Haare rot gefärbt wurden, was zu ihrem Markenzeichen wurde. Man gab ihr die verschiedensten Rollen in zweitklassigen Produktionen und so hatte sie bis 1940 in beinahe 60 Filmen mitgewirkt. Dies brachte ihr den zweifelhaften Titel als Königin der B-Movies ein. Mit Mitte 30, war Lucille in den Augen der Studiobosse für eine große Karriere zu alt und auch sie selbst erkannte, dass sie sich als Filmschauspielerin nicht weiterentwickeln konnte. Sie entschloss sich auch in Radiosendungen mitzuwirken, dies war nicht nur in finanzieller Hinsicht attraktiv, sondern als dominierendes Massenmedium (das Fernsehen stand noch am Beginn der Entwicklung) eine Chance sich bei einem breiten Publikum bekannter zu machen. Ab 1937 wirkte sie unter anderem in der Radiosendung von Phil Baker mit, nach deren Ende 1938 sprach sie in der Wonder Show und lernte dort den Sprecher Gale Gordon kennen, mit dem sie in ihrer folgenden Karriere weiterhin zusammenarbeitet.

1940 wurde Ball in der Musicalverfilmung von Too Many Girls eingesetzt. Weitere Darsteller waren Desi Arnaz, Van Johnson und Eddie Bracken, die ihre Rollen bereits in der Broadwayversion verkörpert hatten. Die Hauptdarstellerin war von dem jungen kubanischen Musiker Arnaz angetan und so entstand zwischen dem Filmpaar bald auch hinter den Kameras eine Liebesbeziehung. Trotz negativer Stimmen aus ihrem Umfeld heiratet Lucille Ball noch im selben Jahr den fünf Jahre jüngeren Desiderio Alberto Arnaz y de Acha III.

 
Eleanor Roosevelt, Red Skelton, William Douglas, Lucille Ball und John Garfield bei einer Geburtstagsfeier im Januar 1944

Während Desi Arnaz mit seiner Band durch das ganze Land reiste, war Lucille Ball erfolgreich als Radiosprecherin tätig. Ab 1948 sprach sie in der Serie My Favorite Husband die Hauptrolle der Liz Cooper. In 124 Episoden lieh Ball bis 1951 der Ehefrau von George Cooper alias Richard Denning ihre Stimme. Durch den Erfolg beim Publikum wollte man aus dem Material auch eine Fernsehserie machen, woraufin die Hauptdarstellerin den Wunsch äußerte, ihren eigenen Ehemann als Serienpartner haben zu wollen. Die Produzenten lehnten dies aufgrund von Desi Arnaz Nationalität ab und so begann Ball zusammen mit den Autoren der Radiosendung, Madelyn Pugh und Jess Oppenheimer, selbst an einer Fernsehserie zu arbeiten. Balls Wunsch mit Arnaz im Fernsehen aufzutreten hatte auch private Gründe, durch seine ständige Abwesenheit lit die Beziehung und so hoffte die Schauspielerin, ihren Ehemann besser im Auge behalten zu können.

I Love Lucy Bearbeiten

Da für die Produktion des Konzepts kein Studio begeistert werden konnte, gründeten Lucille und Desi 1950 kurzerhand ihre eigene Produktionsgesellschaft Desilu Productions. Eine Pilotepisode wurde gedreht, doch CBS war nicht überzeugt und so brachte das Team die Handlung in einem Vaudevillestück auf die Bühne. Nach einer erfolgreichen Tour durch verschiedene Städte des Landes war auch CBS von dem Konzept überzeugt und nahm die Serie in ihr Programm auf.

Kommunismus Anschuldigungen Bearbeiten

Spätere Karriere Bearbeiten

The Lucy Show Bearbeiten

Here's Lucy Bearbeiten

Life with Lucy Bearbeiten

Lucille Ball Productions Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

als Darstellerin Bearbeiten

als Produktions Managerin Bearbeiten

  • 1966 - 1967: The Lucy Show (19 Episoden)
  • 1970 - 1974: Here's Lucy (3 Episoden)
  • 1974: Happy Anniversary and Goodbye
  • 1975: Lucy Gets Lucky
  • 1976: What Now Catherine Curtis?

als Produzentin Bearbeiten

  • 1951: I Love Lucy
  • 1966: Lucy in London
  • 1966: The Lucy Show (9 Episoden)
  • 1974: Happy Anniversary and Goodbye
  • 1975: Lucy Gets Lucky
  • 1976: What Now Catherine Curtis?
  • 1977: Lucy Calls the President
  • 1983: All the Right Moves mit Tom Cruise und Leon Robinson

Nachwirkung Bearbeiten

Lucille Ball gilt als eine der bekanntesten Frauen der Fernsehgeschichte. Die Serie I Love Lucy ist die meist wiederholte Serie in den Vereinigten Staaten, noch heute laufen täglich Episoden weltweit.

Filme Bearbeiten

über Lucille Ball Bearbeiten

Das Leben der Komikerin wurde in mehreren Filme verarbeitet. In der ersten Verfilmung 1991 wurde Ball von Frances Fisher dargestellt. Der Fernsehfilm Lucy & Desi: Before the Laughter entsprach jedoch laut Angaben von Lucie Arnaz nicht den Tatsachen. Diese stellte 1993 selbst verschiedene Privatvideos der Familie zu einem Fernsehfilm zusammen und veröffentlichte ihn unter dem Titel Lucy and Desi: A Home Movie. Hier wird das wirkliche Leben des Ehepaares abseits der Kameras gezeigt, das, entgegen der Vorstellung vieler Zuschauer, dem der Ricardos ganz und gar nicht gleicht. Lucie Arnaz erhielt für ihr Werk einen Emmyaward.

2003 wurde die Geschichte von Ball und Arnaz erneut für das Fernsehen aufgenommen, mit Madeline Zima als junge Lucille und der Broadway Schauspielerin Rachel York in der selben Rolle in späteren Jahren.

mit Lucille Ball als Nebenfigur Bearbeiten

In dem Fernehfilm The Scarlett O'Hara War von 1980 wird Lucille Ball von Gypsi DeYoung dargestellt. Der Film behandelt die Vorbereitungen und vor allem das Casting der Hauptdarstellerin für den Kinofilm Vom Winde verweht, an dem auch Ball teilnahm.

In dem 2009 entstanden Film Bamboo Shark mit Dustin Chase, Matt Ragan und Mickey Rooney wird die Schauspielerin von Linda Axelrod verkörpert.

Literatur (Auswahl) Bearbeiten

Joe Morella, Edward Z. Epstein: Lucy: Bittersweet Life of Lucille Ball. W.H.Allen, 1974, ISBN 978-0-491-01212-6.

Charles Higham: Lucy: The Real Life of Lucille Ball. St Martins Mass Market Paper, 1987, ISBN 978-0-312-90919-2.

Katherine E. Krohn: Lucille Ball: Pioneer of Comedy. Lerner Pub Group, 1992, ISBN 978-0-8225-0543-3.

Coyne Steven Sanders, Tom Gilbert: Desilu: The Story of Lucille Ball and Desi Arnaz. Quill Books, 1994, ISBN 978-0-688-13514-0.

Lucille Ball: Love, Lucy. Putnam Adult, 1996, ISBN 978-0-399-14205-5.

Susan Horowitz: Queens of Comedy: Lucille Ball, Phyllis Diller, Carol Burnett, Joan Rivers, and the New Generation of Funny Women. Routledge, 1997, ISBN 978-2-88449-243-0.

Steve Allen, Geoffrey Mark Fidelman: The Lucy Book: Her Life in Television. Renaissance Books, 1999, ISBN 978-1-58063-051-1.

Kathleen Brady: Lucille: The Life of Lucille Ball. Backstage Books, 2001, ISBN 978-0-8230-8913-0.

Adam Woog: Lucille Ball (Importance of). Lucent Books, 2002, ISBN 978-1-56006-746-7.

Michael Karol: Lucy A to Z: The Lucille Ball Encyclopedia. To Excel/Kaleidoscope Sof, 2004, ISBN 978-0-595-29761-0.

Stefan Kanfer: Ball of Fire: The Tumultuous Life and Comic Art of Lucille Ball. Vintage Books, 2004, ISBN 978-0-375-72771-9.

Michael Karol: The Comic DNA of Lucille Ball: Interpreting the Icon. To Excel/Kaleidoscope Sof, 2005, ISBN 978-0-595-37951-4.

Cindy De La Hoz: Lucy at the Movies. Running, 2007, ISBN 978-0-7624-2706-2.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten


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