Philippe Suchard

Philippe Suchard (* 9. Oktober 1797 in Boudry (Kanton Neuenburg); † 14. Januar 1884 in Neuenburg) war ein Schweizer Schokoladenhersteller und Unternehmer.

Erweiterung Bearbeiten

Der Dampfschiff-Kapitän Bearbeiten

1834 L'industriel; 1840 Zihlkanal, Rheinschifffahrt 1840 "Adler am Oberrhein"

Der Industrie-Kapitän Bearbeiten

Schokolade, Schweizer Schokolade nach François-Louis Cailler [1]

geschichte-der-schokolade 1826 – Der Mélangeur kommt zum Einsatz Es ist der Schweizer Philippe Suchard, der als Erster einen Mélangeur bei der Produktion von Schokolade einsetzt. Durch den Einsatz eines Mélangeurs, eines erwärmten Granitbeckens, in dem sich Granitwalzen hin und her bewegen, gelingt es ihm, die Zutaten seiner Schokoladen optimal zu vermischen.

schweizer-schokoladenmarken Suchard Wer kennt sie nicht die lila Kuh auf dem lila Schokoladenpapier? Und jene frohlockende Frauenstimme, die verkündet, dahinter verberge sich die zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt. Dabei war der Neuenburger Phillipe Suchard eigentlich erst der zweite Schweizer, der nach Cailler eine Schokoladenmanufaktur errichtete. Und auch die Mischung von Kakao und Milch hatte er nicht erfunden. Dafür hatte er aber den Melangeur konstruiert. Mit Hilfe dieser Maschine, die aus einem flachen erwärmten Granitbecken besteht, über dem sich Granitwalzen hin und her bewegen, gelang es Suchard, die Kakaomasse und den Zucker ideal zu vermischen. Im Jahre 1901 konnte so die erste fabrikmäßig hergestellte Schokolade vom Fließband rollen. Verpackt wurde sie vom Tag ihrer „Geburt“ in ein Papier aus jenem zarten Lila, das nun schon Generationen an Schokolade erinnert. Damit das auch so bleibt, ließ die Firma ihr typisches Milka-Lila unter Markenschutz stellen. Ein Kekshersteller musste deshalb sogar seine lila Kekspäckchen wieder vom Markt nehmen. Zwar ist die Schokolade ihrer Farbe treu geblieben, dafür nicht ihrer Heimat.

Suchard erfand den Mélangeur, eine sehr wichtige Maschine, die die Vermengung von Zucker und Kakaopulver möglich macht. Dieses Geräte wird heute noch zur Vermengung verwendet.

Val de Travers Erdpech La Presta, [2]

Teigwarenfabrik

Der Seidenbaron Bearbeiten

5000 Maulbeerbäume, Seidenspinner Spinnmaschinen und Webstühle für Seide

Solferino Bearbeiten

[3]

Amerika-Auswanderer Bearbeiten

"Suchard, Favarge u. Cie. L'Alpina" Digitalisat; New York (Bundesstaat); Jefferson County (New York); Lewis County (New York); Joseph Bonaparte History of Jefferson County Karte Alpina

History of Lewis County

Leben Bearbeiten

Im September 1814 begann er in der Berner Confiserie seines Bruders Frédéric eine Lehre als Zuckerbäcker und erfüllte sich im Mai 1824 einen grossen Traum, indem er sich auf eine Reise nach Amerika begab.

 
Suchardhaus

Die Schweizer Uhren und Stickereien, die sich in seinem Handgepäck befanden, sollten ihn zu einem erfolgreichen Geschäftsmann werden lassen. Doch er konnte seine Waren nicht mit dem erwünschten Erfolg verkaufen.

Bei seiner Rückkehr in die Schweiz eröffnete er 1825 in der Stadt Neuenburg seine erste Confiserie/Chocolaterie. Bereits 1826 zog die Fabrikation in die leerstehende Mühle des Neuenburger Vororts Serrières um. Philippe Suchard erfand den Mélangeur – eine Maschine zur Vermengung von Zucker und Kakaopulver, wie sie heute noch verwendet wird.[1]

Inspiriert von einer Orientreise im Jahr 1865 liess Suchard sein Haus von dem Architekten Louis-Daniel Perrier mit einem Minarett verzieren. 1880 eröffnete er seine erste Fabrik im Ausland, im deutschen Lörrach. Am Ende des 19. Jahrhunderts war Suchard der grösste Schokoladenhersteller weltweit.

Suchard war Mitglied im Bund der Freimaurer, seine Loge La Bonne Harmonie[2] ist in Neuenburg ansässig.[3]

Schwiegersohn Carl Ruß Heute gehört die Schokoladenfabrik Suchard zu Mondelēz International und produziert nicht mehr in Neuenburg.

Ehrungen Bearbeiten

In Neuchatel erinnert die Cité Suchard, ein Wohnquartier mit den Arbeiterhäusern der ehemaligen Schokoladenfabrik Suchard an Philippe Suchard. In seinem Geburtsort Boudry und in Lörrach wurde eine Straße nach Philippe Suchard benannt. Auch in Bludenz und Wien ist eine Straße nach Suchard benannt. In Colmar gibt es die Pont Suchard.

Werke Bearbeiten

  • Mein Besuch Amerika's im Sommer 1824, Aarau 1827 Digitalisat

Literatur Bearbeiten

  • Christa Edlin: Philippe Suchard: 1797 - 1884; Schokoladepionier, Kapitän und Meister der Reklame (= Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, Band 56). 3., aktualisierte Auflage. Verein für Wirtschaftshistorische Studien, Zürich 2009, ISBN 978-3-909059-02-7.
    • Erstausgabe der zweiten Auflage unter dem Titel: Philippe Suchard (1797-1884): Schokoladefabrikant und Sozialpionier, von Christa Edlin, 1992; die Erstausgabe von Hans Rudolf Schmid: Philippe Suchard: 1797-1884, Schokoladefabrikant Neuenburg (= Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, Band 1). Verein für Wirtschaftshistorische Studien, Zürich 1955, OCLC 246032580.
  • Gerhard Moehring: Philippe Suchard (1797-1884) – Ein Unternehmer aus Leidenschaft. In: Das Markgräflerland, Band 2017, S. 139-153
  • Zum 150. Geburtstag von Philippe Suchard. In: Die Berner Woche, Band 37 (1947), Heft 42 Digitalisat

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schokoladenpioniere: Philippe Suchard, swissworld.org.
  2. siehe Homepage der Loge zur Geschichte (französisch)
  3. Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurerlexikon. Überarbeitete und erweiterte Neuauflage der Ausgabe von 1932, München 2003, ISBN 3-7766-2161-3.


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