Shahak Shapira ist ein israelischer Satiriker, Artdirector, DJ und Autor.

Shapira kam in Israel als Sohn eines Leiters eines Familienfreizeitzentrums und einer Choreographin zur Welt und wuchs die ersten Jahre seines Lebens in einem Dorf im Großraum Tel Aviv auf. Sein Großvater mütterlicherseits überlebte den Holocaust, in dem weite Teile Shapiras Familie umkamen.[1][2] Sein Großvater väterlicherseits, Amitzur Schapira, wurde als Trainer der israelischen Leichtathletik-Olympiamannschaft 1972 bei der Geiselnahme von München von palästinensischen Terroristen ermordet.[1] Mit 14 Jahren zog Shapira mit seiner inzwischen vom Vater geschiedenen Mutter und einem jüngeren Bruder ins sachsen-anhaltinische Laucha an der Unstrut. In Sachsen-Anhalt legte er auch sein Abitur ab.[3] Shapira schloss ein Studium an der Miami Ad School in Berlin ab.[1]

Bekanntheit erlangte Shapira, als er am 1. Januar 2015 in einer Berliner U-Bahn jugendliche Fahrgäste filmte, die antisemitische Parolen brüllten und daraufhin von diesen attackiert wurde. Shapira erlitt leichte Verletzungen.[4]

Shapira lebt als freiberuflicher Artdirector in Berlin-Neukölln.[5]

Shapira schrieb mit Das wird man ja wohl noch schreiben dürfen eine Autobiographie. Das Buch erschien 2016 im Rowohlt-Verlag. Er tritt außerdem als DJ mit House-Musik auf.[1]

Shapira betätigt sich als Satiriker, der insbesondere die Alternative für Deutschland kritisch zum Gegenstand seines Schaffens macht. Shapira veröffentlichte im Januar 2017 ein Internetprojekt namens „Yolocaust“, das sich kritisch mit dem als pietätlos empfundenen Verhalten von Besuchern des Berliner Denkmals für die ermordeten Juden Europas auseinandersetzt, in dem dort entstandene und im Internet an anderer Stelle veröffentlichte Selfies als Fotomontage in Bildaufnahmen des Holocausts implementiert werden. Dieses Projekt, was ein breites Medienecho nach sich zog, versteht Shapira auch als Reaktion auf eine Rede des thüringischen Fraktionsvorsitzenden der AfD, Björn Höcke, in der dieser das Denkmal als „Denkmal der Schande“ bezeichnete.[2]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d Jakob Hessing: Der Witz der Wirklichkeit. In: tagesspiegel.de. 25. Mai 2015, abgerufen am 19. Januar 2017.
  2. a b Eva Fritsch: "Björn Höcke soll sich das mal anschauen". In: jetzt.de. 18. Januar 2017, abgerufen am 19. Januar 2017.
  3. Julia Schaaf: Ein Fall für sich. In: faz.net. 4. April 2015, abgerufen am 19. Januar 2017.
  4. Frank Jansen: Eine Tragödie aus Deutschland. In: tagesspiegel.de. 6. Januar 2015, abgerufen am 19. Januar 2017.
  5. Shahak Shapira. In: rowohlt.de. Abgerufen am 19. Januar 2017.

{{SORTIERUNG:Shapira, Shahak}} [[Kategorie:Komiker]] [[Kategorie:Darstellender Künstler (Berlin)]] [[Kategorie:Entertainer]] [[Kategorie:Autor]] [[Kategorie:Literatur (Deutsch)]] [[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Israeli]] [[Kategorie:Mann]]