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Begriffsbestimmung Bearbeiten

Das Instrument Bearbeiten

Geschichtliche Entwicklung Bearbeiten

Die im Flamenco verwendete Flamencogitarre ging aus den aus heimischen Hölzern gebauten guitarras de tablao, wie sie im Café cantante anzutreffen waren, hervor und ist der von Antonio Torres entwickelten, deutlich schwereren und mit völlig anderer Deckenkonstruktion (Verbalkung mit Fichten- oder Zederleisten)[1] gebauten Konzertgitarre ähnlich, weswegen zum Flamencospiel auch eine klassische Gitarre verwendet werden kann. Unterschiede sind:

Konstruktionsmerkmale Bearbeiten

  • Je nach Spielweise (begleitend/konzertant) bzw. Wunsch des Gitarristen eine niedrigere Saitenlage am (Ebenholz-)Griffbrett (bzw. am Steg).[2] Die dadurch entstehenden perkussiven Nebengeräusche („Schnarren“ oder Anschlagen der Saiten auf den Bünden) sind eine charakteristische Eigenschaft des Klanges von Flamencogitarren.
  • Der Boden und die Zarge sind traditionell (bei der guitarra blanca) aus leichtem spanischen oder marokkanischen Zypressenholz (vor allem von der Mittelmeer-Zypresse aus Spanien),[3] aber auch Holz von Ahorn oder Walnuss[4] oder Pinie[5] werden verwendet.[6] Bei Instrumenten für solistische Stücke verbaut man (bei der guitarra negra) häufig Zargen und Böden aus Palisander (palo santo aus ostindischem, von Dalbergia latifolia, oder Rio-Palisander, von Dalbergia nigra[7]). Solche Gitarren nähern sich klanglich der Konzertgitarre.
  • Die Decke besteht hingegen wie bei der klassischen Gitarre aus meist von der Gemeinen Fichte (Picea abies, Picea excelsa, Europäische Fichte) stammendem Fichtenholz (spanisch pinapete). Es kommen jedoch auch Sitka (Picea sitchensis), Engelmann-Fichte (Picea engelmannii), Adirondack (Picea rubens), andere Picea-Arten und Douglasie (Pseudotsuga menziesii) in Betracht. Die Resonanzdecke der Flamencogitarre wird aber auch aus vom Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata, Thuja gigantea, „Rot-Zeder“, „kanadische Zeder“) oder anderen „Zedern“ (spanisch cedro; gemeint sind meist bestimmte Zypressengewächse) stammendem Holz gefertigt. Das Zedernholz soll etwas hölzerner bzw. „nasaler“ klingen und eine kürzere Lebensdauer als das als brillanter und kräftiger im Ton geltende Fichtenholz haben.[8][9]
  • Dünnere Wandstärken von Decke, Boden und Zargen.
  • Etwas (etwa ein, manchmal auch zwei bis drei Zentimeter) geringere Höhe der Zargen
  • Der Hals von Flamencogitarren wird typischerweise aus „Zigarrenschachtelholz“ von der Honduras-Zeder (Westindische Zedrele, Cedrela odorata) gefertigt.[10]
  • Die übliche Ausstattung mit einem Deckenschoner (Golpeador). Der Golpeador besteht aus einer durchsichtigen oder opaken, harten Kunststofffolie, die auf die Decke ober- und unterhalb des Schalllochs aufgeklebt wird, um Beschädigung durch die flamenco-typische Schlagtechnik Golpe zu vermeiden.

Bei der Flamencogitarre werden anstelle einer Stimmmechanik (clavijero) häufig Holzwirbel (clavijas) verwendet. Diesen und der damit verbundenen schwingfreudigeren Kopfplatte wird eine positive Beeinflussung von Obertönen zugeschrieben, was jedoch nicht belegt ist.

Bei der Wahl des Holzes für den Korpus (caja) der Flamencogitarre spielt die Nutzung der Gitarre eine Rolle. Für Tanzbegleitung wird ein perkussives Instrument gewünscht, das sich deutlich vom Klang anderer Instrumente abhebt.

Spieltechnik Bearbeiten

Insgesamt wird durch die Bauweise ein Klang erzielt, der perkussiver und schärfer ist als bei einer Konzertgitarre. Ansprache (bedingt durch die leichte Bauweise) und Lautstärke (vor allem in den mittleren Frequenzen) sind deutlich besser, dafür entsteht ein umso kürzeres Sustain (mit sehr kurzer Pegelanstiegszeit und sehr kurzer Abklingzeit[11])– im Flamenco ein Vorteil. Typisch für die Spielpraxis der Flamenco-Gitarre ist der Anschlag mit Nagel und Fingerkuppe nahe dem Steg,[12] wodurch ein brillanter und trockener Ton erzeugt wird.[13] Häufig wird (wohl seit dem Ende des 19. Jahrhunderts) ein meist auf dem 2., 3. oder 4. Bund angebrachter Kapodaster (cejilla) benutzt. Er wird verwendet, um sich an die Stimmlage der Sänger anzupassen und um bestimmte Klangfarben zu erzielen. Beim Solospiel wird er seltener benutzt, um die Klangmöglichkeiten der Gitarre besser ausschöpfen zu können.[14]

Tabelle: Techniken der Flamencogitarre0
Bezeichnung (spanisch) Bezeichnung (deutsch) Hand Finger Kategorie Bemerkungen
abanico wörtl. „Fächer“ AH p+Finger[15] rasgueado (auch: ventilador) mit Daumenaufschlag eingeleitetes ternäres Rasgueado (tresillo) mit starker Unterarm-Rotation
acaballado AH z. B. p-q-i[16] rasgueado (auch: caballito) rhythmisiertes Tresillo-Rasgueado (lang-kurz-kurz)
alzapúa AH p Plektrumartiger Daumenanschlag, alternierend mit Nagel und Kuppe
apagado Dämpfen GH 4 oder 4+3 apagar (auch: parado,[17] descanso) Akkorddämpfung mit freien Fingern. Beim Parado werden die Saiten sofort nach dem Anschlag abgedämpft[18]
armónico Flageolettton GH punteado Das Spielen der Obertöne
arpegio Akkordzerlegung AH p, p+i, p+im, p+ima[19] arpegio Ausführung auch mit p alleine oder p+i
arrastre Akkordglissando AH a arpegio Schnelles Abwärts-Arpegio mit einem Finger
ayudado (geteilter Anschlag) AH p+Finger punteado, arpegio (von ayudar, unterstützen), Anschläge des von anderen Fingern, meist dem Zeigerfinger, unterstützten Daumens.[20] Die Bezeichnung entstammt der Terminologie des span. Stierkampfes und bezeichnet dort das Führen des roten Tuches (muleta) mit beiden Händen.
bordonazo AH p percusión Schlag mit dem Daumen auf die Basssaiten
campanela GH (übersetzt „kleine Glocke“, von campana, „Glocke“), Klangeffekt, bei dem Leersaiten mit Griffkombinationen auf tieferen Saiten, aber in höheren Grifflagen kombiniert werden, der bereits im 17. Jahrhundert von dem Komponisten Gaspar Sanz so genannt und eingesetzt[21] wurde. Siehe auch Bariolage.
capirote AH m, m+a, i percusión Akzentuiertes Rasgueado auf tiefen Saiten, bei dem der ausführende Finger zugleich oberhalb des Schalllochs einen Golpe ausführt
cuatrillo AH imaq rasgueado Simultaner Rasgueado-Abschlag mit allen Fingern
dedillo AH Plektrumartiger Anschlag mit nur einem Finger (alternierend mit Kuppen- und Nagelseite), als Spieltechnik bereits bei den spanischen Vihuelisten des 15. Jahrhunderts erwähnt, von diesen aber als unkünstlerisch stigmatisiert.
glisando GH Gleiten des Fingers entlang einer Saite
golpe Perkussion AH a oder a+m percusión Klopfen mit dem Finger auf die Gitarrendecke, die daher bei Flamencogitarren mit einem Schlagschutz (Golpeador) versehen ist.
hoquilla (geteilter Anschlag) AH p+i punteado, arpegio Komplementäre Daumen- und Zeigefingeranschläge
ligado Bindung GH Aufschlag, Abzug („Abzieher“)
martilleo AH ima, imaq rasgueado Akzentuiertes („gehämmertes“) Rasgueado, bei dem die Finger vor dem Anschlag mit Druck gegen den Daumen geführt werden
picado Wechselschlag AH m-i punteado Flam.: grundsätzlich apoyando
pulgar hier: Daumenanschlag AH p punteado Flam.: Ausführung von einstimmigen Passagen oder Akkordzerlegungen[22] mit p, überwiegend apoyando
punteado AH punteado Anschlag mit der Kuppenseite, in der Terminologie der Barockgitarre Oberbegriff für Zupftechniken zur Ausführung kontrapunktisch gestalteter Sätze
rasgueado AH rasgueado (auch: rasgueo) Akkordanschlag, überwiegend mit der Nagelseite (Finger: aufwärts, Daumen: abwärts), einfach oder zusammengesetzt. In der Terminologie der Barockgitarre Oberbegriff für Schlagtechniken zur Ausführung homophoner Akkordpassagen.
redondo AH p+Finger rasgueado (auch: Tremolo-Rasgueado), kontinuierliches Rasgueado, insbesondere unter Einbeziehung des Daumens
sorda Dämpfen GH alle Finger apagar Greifhand dämpft alle Saiten, während Anschlagshand rhythmische Schlagmuster ausführt
tambora AH p percusión Perkussiver Akkordanschlag am Steg, mit der Kante des gestreckten Daumens ausgeführt
trémolo Tonrepetition AH p+ima Flam.: p-i-a-m-i (quintolisch)
tresillo Triolen-Rasgueado AH z. B. p-q-i rasgueado Alle gleichmäßigen, ternären Rasgueado-Formen
Volátil AH rasgueado „fliegendes rasgueado“ aus der ungestützten Hand mit vertikaler Auf- und Abbewegung des Unterarms

verwendete Kürzel:
AHAnschlagshand; p = Daumen i = Zeigefinger m = Mittelfinger a = Ringfinger q = Kleinfinger
GH – Greifhand; 1 = Zeigefinger 2 = Mittelfinger 3 = Ringfinger 4 = Kleinfinger

Die Gitarre im Flamenco Bearbeiten

Musikalische Stilistik Bearbeiten

Geschichte des Gitarrenspiels im Flamenco Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Teja Gerken, Michael Simmons, Frank Ford, Richard Johnston: Akustische Gitarren: Alles über Konstruktion und Historie. München 2003, ISBN 3-910098-24-X
  • Gerhard Graf-Martinez: Flamenco-Gitarrenschule. 2 Bände. B. Schott’s Söhne, Mainz u. a. 1994 (= Edition Schott. 8253–8254), ISBN 3-7957-5083-0 und ISBN 3-7957-5765-7, insbesondere Band 1, S. 72–83 (La Guitarra Flamenca).
  • Tony Bacon, Dave Hunter: Totally Guitar – the definitive Guide. Backbeat Books, London 2004, ISBN 1-871547-81-4 (englisch).
  • Franz Jahnel: Die Gitarre und ihr Bau – Technologie von Gitarre, Laute, Mandoline, Sister, Tanbur und Saite. Verlag Erwin Bochinsky, Frankfurt am Main 1963, 7. Auflage ebenda 1999, ISBN 3-923639-09-0.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gerhard Graf-Martinez: Flamenco-Gitarrenschule. Band 1. B. Schott’s Söhne, Mainz u. a. 1994 (= Edition Schott. 8253), ISBN 3-7957-5083-0, S. 72–83 (La Guitarra Flamenca), hier: S. 73 und 75.
  2. Gerhard Graf-Martinez: Flamenco-Gitarrenschule. Band 1. 1994, S. 73 und 75.
  3. Gerhard Graf-Martinez: Die Holzarten der Flamecogitarre..
  4. Ivor Mairants: The Flamenco Guitar. A complete method for playing flamenco. Latin-American Music Publishing, London 1958, S. 2.
  5. Ehrenhard Skiera: Flamenco-Gitarrenschule. Ricordi, München 1973, S. 6 (Die Flamencogitarre)
  6. Gerhard Graf-Martinez: Flamenco-Gitarrenschule. Band 1. 1994, S. 75.
  7. Gerhard Graf-Martinez: Flamenco-Gitarrenschule. Band 1. 1994, S. 75.
  8. Gerhard Graf-Martinez: Flamenco-Gitarrenschule. Band 1. 1994, S. 73 und 75.
  9. www.in-tune-musik.de: Fichte oder Zeder?
  10. Gerhard Graf-Martinez: Flamenco-Gitarrenschule. Band 1. 1994, S. 75.
  11. Gerhard Graf-Martinez: Flamenco-Gitarrenschule. Band 1. B. Schott’s Söhne, Mainz u. a. 1994 (= Edition Schott. 8253), ISBN 3-7957-5083-0, S. 12 (Der Klang der Flamencogitarre).
  12. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. Gerig, 1996, ISBN 3-87252-250-7, S. 119 (Zur Technik von Paco De Lucia).
  13. Gerhard Graf-Martinez: Flamenco-Gitarrenschule. Band 1. 1994, S. 12.
  14. Ehrenhard Skiera: Flamenco-Gitarrenschule. 1973, S. 6.
  15. p (pulgar) = Daumen.
  16. q = kleiner Finger (spanisch meñique), i (indice) = Zeigefinger.
  17. Wolfgang Gerhard: Spieltechnische Aspekte des Flamenco. In: Gitarre & Laute. Band 1, Heft 3, 1979, S. 39.
  18. Ehrenhard Skiera: Flamenco-Gitarrenschule. Ricordi, München 1973, S. 24: Paradotechnik („Akkordstaccato“).
  19. m (medio) = Mittelfinger, a (añular) = Ringfinger.
  20. Gerhard Graf-Martinez: Flamenco-Gitarrenschule. Band 1. 1994, S. 30–34.
  21. James Tyler: A guide to playing the baroque guitar. Indiana University Press, Bloomington/ Indianapolis 2011, ISBN 978-0-253-22289-3, S. 24 und 34–36.
  22. Vgl. Gerhard Graf-Martinez: Flamenco-Gitarrenschule. Band 1. 1994, S. 29 f. (Pulgar-Abschlag).

Kategorie:Gitarrenart