Benutzer:Der wahre Jakob/Martinskirche (Müllheim)

Dieser Artikel (Martinskirche (Müllheim)) ist im Entstehen begriffen und noch nicht Bestandteil der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Wenn du dies liest:
  • Der Text kann teilweise in einer Fremdsprache verfasst, unvollständig sein oder noch ungeprüfte Aussagen enthalten.
  • Wenn du Fragen zum Thema hast, nimm am besten Kontakt mit dem Autor Der wahre Jakob auf.
Wenn du diesen Artikel überarbeitest:
  • Bitte denke daran, die Angaben im Artikel durch geeignete Quellen zu belegen und zu prüfen, ob er auch anderweitig den Richtlinien der Wikipedia entspricht (siehe Wikipedia:Artikel).
  • Nach erfolgter Übersetzung kannst du diese Vorlage entfernen und den Artikel in den Artikelnamensraum verschieben. Die entstehende Weiterleitung kannst du schnelllöschen lassen.
  • Importe inaktiver Accounts, die länger als drei Monate völlig unbearbeitet sind, werden gelöscht.
Martinskirche von Westen

Die Martinskirche in Müllheim im Markgräflerland (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) ist eine frühere Pfarrkirche, die heute als Fest-, Kunst- und Konzertraum der Stadt Müllheim dient. Das Gebäude steht an der Wilhelmstraße im alten Kern „Ober Müllheims“ auf einem nach Westen und Süden abfallenden Moränen-Hügel. Es wurde auf den Fundamenten einer römischen Villa und einer frühmittelalterliche Kirche erbaut und ist im Denkmalbuch Baden-Württemberg als Kulturdenkmal eingetragen.

Plakat von 1955: „Festhalle Müllheim - Baden“ – die profanierte Martinskirche

Bau- und Kirchengeschichte Bearbeiten

Bei archäologischen Untersuchungen im Rahmen der umfassenden Restaurierung zu Beginn der 1980er-Jahre wurden im Fundament des Gebäudes Mauerreste des Süd- und des Westflügels einer römischen Villa rustica mit Innenhof entdeckt und Teile einer Hypokaust-Heizung im westlichen Kircheninneren sichtbar gemacht. Reste von Mosaikfußböden und Wandmalerei deuten auf eine kostbare Innenausstattung des Gebäudes hin, das vermutlich eine der größten Römervillen im Oberrheintal war.[1]

Im frühen Mittelalter wurden die Plätze solcher ehemaligen Römervillen öfter für Kirchbauten gewählt. Eine erste Kirche konnte archäologisch nicht erschlossen werden, ist jedoch als Holzbau anzunehmen. Sie wurde im 8. Jahrhundert von einem fränkischen Ehepaar gestiftet und trug bereits das Patrozinium des hl. Martin von Tours, des Nationalheiligen der Franken. Der Steinsarkophag der Stifter wurde 1980 gehoben und befindet sich nun im Markgräfler Museum Müllheim.

In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde eine Steinkirche errichtet, ein rechtwinklöiger Raum mit halbrunder Apsis. Die geostete Kirche erhielt später nördlich einen Annex in der Länge des Kirchenschiffs, in einer späteren Bauphase wurde die Apsis durch einen rechteckigen Chorraum ersetzt. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts kam der bis heute erhaltene Westturm hinzu, in dessen tonnengewölbter Eingangshalle sich Wandmalereien mit Darstellungen des Jüngsten Gerichts befinden. Der Turm ium Westen des Gebäudes mit dem für das Markgräflerland typischen Käsbissendach gilt als ältestes erhaltenes Bauwerk Müllheims.[2][3][4]

Am 1. Juni 1556 schloss sich Markgraf Karl II.und damit auch seine Untertanen der Reformation an. Die Martinskirche wurde protestantische Pfarrkirche von Müllheim.

Seine aktuelle Gestalt erhielt das Gebäude im späten Mittelalter um 1610 wohl nach Zerstörungen in den Schweizer Kriegen 1499,

Die in neugotischem Stil aus rotem Sandstein erbaute „Stadtkirche“ in der Werderstraße wurde 1881 eingeweiht. Vor dem Kirchenbau diente die Martinskirche der evangelischen Gemeinde als Gotteshaus. Ende des 16. Jhdts. wurde der Kirchenraum mit umfangreicher Dekoration ausgestattet in Form einer – „im badischen Südwesten einzigartigen“ – gemalten kolossalen Säulengliederung und ornamentalen Fensterrahmung im Stil des deutschen Frühbarock. Beachtlich sind die Epitaphen des markgräflichen Oberamtsmanns Hans Markgraf von Habsperg († 1583) und seiner Gemahlin († 1589) an der nördlichen Seitenwand.

In einem heute in der Dauerausstellung Archäologie und Geologie im Markgräfler Museum Müllheim zu findenden, in merowingische Zeit (500 bis 750 nach Christus) zu datierenden Sarkophag waren eine Frau und ein Mann bestattet, vermutlich die Stifter der ersten Kirche hier.[3]

Belege vom Anfang des 18. Jahrhunderts geben Hinweise, dass der Müllheimer Friedhof von der Martinskirche in „Ober Müllheim“ zur Margarethenkapelle im „Nieder Müllheim“ verlegt wurde.[5] Mit dem Aufschwung der Stadt im 19. Jahrhundert errichtete die protestantische Kirchengemeinde unterhalb an der Werderstrasse zentral gegenüber dem Amtsgericht einen stattlicheren und repräsentativeren Neubau, die „Stadtkirche“: Für lange Zeit der Amtssitz des Müllheimer Dekans gewesen, wurde die Martinskirche 1881 entwidmet und ging in städtischen Besitz über. Bis zur umfassenden Sanierung, Konservierung und Renovierung 1979 bis 1982 wurde das Gebäude zu unterschiedlichen weltlichen Zwecken genutzt, z. B. Lagerraum, für Gewerbeausstellungen oder Kriegsgefangenen-Lager.[6] Von 1921 bis zum Neubau des „Bürgerhauses“ Mitte der 1970er-Jahre war es städtische Festhalle.[7][2]

Mit einer als „ausgezeichnet“ betitelten Akustik[8] und nahezu 300 Sitzplätzen dient das Anwesen heute säkularisiert und in einen sakralen Zustand zurückversetzt u. A. kulturellen Veranstaltungen als festlicher Rahmen;[9][10][11][12][13] auch die Eröffnungsveranstaltung für das jährliche Stadtfest findet hier statt.[14] 2008/2010 wurden die Fresken im Eingangsbereich aus dem 14. Jhdt. konserviert und die Empore restauriert,[15][16][17] im September 2022 ein Steinway-Flügel angeschafft.[18]

Literatur Bearbeiten

  • Michael Schmaedecke: Die ehemalige Pfarrkirche St. Martin in Müllheim, Landkreis Breisgau – Hochschwarzwald. (= Kulturdenkmale in Baden-Württemberg. Kleine Führer, Blatt 61, hrsg: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg) Stuttgart 1990 [1]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Der wahre Jakob/Martinskirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ehrenfried Kluckert: Die Martinskirche ist aus römischen Trümmern erwachsen - Müllheim - Badische Zeitung. In: badische-zeitung.de. 29. März 2008, abgerufen am 1. Juni 2023.
  2. a b Alexander Huber: Vom Gotteshaus zur Turnhalle: entwidmete Kirchen im Markgräflerland werk=badische-zeitung.de. 31. Dezember 2022, abgerufen am 1. Juni 2023.
  3. a b Michael Schmaedecke: Die ehemalige Pfarrkirche St. Martin in Müllheim, Landkreis Breisgau – Hochschwarzwald. In: Kulturdenkmale in Baden-Württemberg. Kleine Führer, Blatt 61. Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, abgerufen am 1. Juni 2023.
  4. Die Datierung des Turmbaus (14. Jhdt.) folgt Schmaedecke; lt. Huber wurde der Turm bereits im 12. Jahrhundert erbaut.
  5. Badische Zeitung: Margarethenkapelle. Abgerufen am 3. Januar 2023.
  6. Müller und Sohn: Ehemalige evangelische Pfarrkirche Sankt Martin (Foto von ca. 1944). Abgerufen am 25. Februar 2023.
  7. Willy Pragher: Müllheim: Festhalle in der alten Kirche. 3. September 1955, abgerufen am 25. Februar 2023.
  8. Badische Zeitung: Gute Akustik, ruhiges Ambiente - Müllheim - Badische Zeitung. Abgerufen am 28. November 2022.
  9. Martinskirche / Stadt Müllheim. Abgerufen am 28. November 2022.
  10. Badische Zeitung: Erinnerung an den großen Jazz- und Radio-Pionier Joachim-Ernst Berendt in Müllheim - Müllheim - Badische Zeitung. Abgerufen am 28. November 2022.
  11. Badische Zeitung: Mit Fünfzehn auf der Bühne - Müllheim - Badische Zeitung. Abgerufen am 28. November 2022.
  12. Badische Zeitung: Schauspieler Martin Feifel: "Es ist gar nicht so einfach, diesem Beyerle irgendwie Herr zu werden" - Müllheim - Badische Zeitung. Abgerufen am 28. November 2022.
  13. Badische Zeitung: Der Widerstand in Form von Musik - Müllheim - Badische Zeitung. Abgerufen am 28. November 2022.
  14. Badische Zeitung: Müllheimer feiern bei Rekordhitze ihr Stadtfest - Müllheim - Badische Zeitung. Abgerufen am 28. November 2022.
  15. Badische Zeitung: Martinskirche wieder mit Empore - Müllheim - Badische Zeitung. Abgerufen am 28. November 2022.
  16. Badische Zeitung: Fresken sind gefährdet - Müllheim - Badische Zeitung. Abgerufen am 28. November 2022.
  17. Badische Zeitung: Fresken werden haltbar gemacht - Müllheim - Badische Zeitung. Abgerufen am 28. November 2022.
  18. Badische Zeitung: In der Müllheimer Martinskirche erklingt nun ein Steinway-Flügel - Müllheim - Badische Zeitung. Abgerufen am 28. November 2022.


[[Kategorie:Müllheim im Markgräflerland| ]] [[Kategorie:Ort im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald]] [[Kategorie:Ehemalige Kreisstadt in Baden-Württemberg]] [[Kategorie:Ersterwähnung 804]]