Belin (Covasna)

Gemeinde in Rumänien

Belin (veraltet Belini; deutsch Blumendorf, ungarisch Bölön) ist eine Gemeinde im Kreis Covasna in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Belin
Blumendorf
Bölön
Belin (Covasna) führt kein Wappen
Belin (Covasna) (Rumänien)
Belin (Covasna) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Covasna
Koordinaten: 45° 56′ N, 25° 34′ OKoordinaten: 45° 56′ 6″ N, 25° 34′ 6″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 493 m
Fläche: 70,70 km²
Einwohner: 3.181 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km²
Postleitzahl: 527030
Telefonvorwahl: (+40) 02 67
Kfz-Kennzeichen: CV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Belin, Belin-Vale
Bürgermeister: Imre Sikó (UDMR)
Postanschrift: Str. Pricipală nr. 360
loc. Belin, jud. Covasna, RO–527030
Website:

Der Ort Belin ist auch unter den ungarischen Bezeichnungen Kisbölön, Középbölön und Nagybölön, der deutsch veralteten Bezeichnung Böllen und der siebenbürgisch-sächsischen Bleimenderf bekannt.[3]

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Belin im Kreis Covasna

Die Gemeinde Belin liegt östlich des Siebenbürgischen Beckens (Podișul Transilvaniei) in den Westausläufern der Baraolter Berge im sogenannten Szeklerland. Im Westen des Kreises Covasna am Bach Belinul Mare – ein rechter Nebenfluss des Olt (Alt) – und der Kreisstraße (Drum județean) DJ 103E, befindet sich der Ort Belin 20 Kilometer südlich von der Kleinstadt Baraolt und etwa 35 Kilometer nordwestlich von Kreishauptstadt Sfântu Gheorghe (Sankt Georgen) entfernt.

Der Bahnhof in Apața (Geist) an der Bahnstrecke Teiuș–Brașov befindet sich sechs Kilometer auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses Olt von Belin entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Der mehrheitlich von Szeklern bewohnte Ort Belin wurde erstmals 1334 urkundlich erwähnt.[4]

Zahlreiche archäologische Funde wurden auf dem Areal des Gemeindezentrums, von den Einheimischen Umbra luncii (ungarisch Lügetárnyék) genannt, der Spätbronzezeit zugeordnet und befinden sich in dem seit 1875 gegründeten Muzeul Național Secuiesc (Szekler National Museum) der Kreishauptstadt Sfântu Gheorghe.[5]

Zur Zeit des Königreichs Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Miklósvár in der Gespanschaft Háromszék (rumänisch Comitatul Trei-Scaune), in der Nagyajta Verwaltungssitz war. Anschließend gehörte diese dem historischen Kreis Trei-Scaune (zu Deutsch Drei Stühle) und ab 1950 dem heutigen Kreis Covasna an.

Bevölkerung Bearbeiten

Die Bevölkerung in der Gemeinde Belin entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[6] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 2.227 562 1.522 - 143
1941 2.726 23 2.437 1 265
1977 2.594 695 1.627 1 271
2002 2.643 1.043 1.049 2 504
2011 2.859 391 1.024 - 1.444
2021 3.181 931 869 2 1.379 (1.240 Roma)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der Gemeinde Belin die höchste Einwohnerzahl 2011 ermittelt. Die höchste Anzahl der Magyaren (2.437) wurde 1941, die der Rumänen (1.177) 1992, der Roma (1.306) 2011; Rumäniendeutsche wurden des Öfteren je zwei registriert.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Im Gemeindezentrum die orthodoxe Kirche Adormirea Maicii Domnului, 1776 errichtet,[7] steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Die unitarische Kirchenburg im 16. Jahrhundert und deren Kirche von 1893 bis 1895 errichtet,[9] stehen unter Denkmalschutz.[8]
  • Die reformierte Kirche[10] 1770 und deren Glockenturm 1911 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8]
  • Laut Angaben des Verzeichnisses historischer Denkmäler des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național) stehen die Wohnhäuser bei Nr. 537 im 18. Jahrhundert, Nr. 579 1868 errichtet, Nr. 580 1885 errichtet und Nr. 524 im 19. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Belin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 29. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 27. Oktober 2019 (ungarisch).
  4. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. Institutul Național al Patrimoniului − Belin - Depozitul de bronzuri de la Belin - Umbra Luncii, abgerufen am 11. Oktober 2022 (rumänisch).
  6. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 460 kB; ungarisch).
  7. Angaben zur orthodoxen Kirche in Belin bei biserici.org, abgerufen am 30. Oktober 2019 (rumänisch).
  8. a b c d Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  9. Angaben zur unitarischen Kirche in Belin bei biserici.org, abgerufen am 30. Oktober 2019 (rumänisch).
  10. Angaben zur reformierten Kirche in Belin bei biserici.org, abgerufen am 30. Oktober 2019 (rumänisch).
  11. Angaben zu Sándor Farkas Bölöni bei epa.oszk.hu abgerufen am 27. Oktober 2019 (ungarisch)