Bahnstrecke Venedig–Udine

Bahnstrecke in Italien
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Die Bahnstrecke Venedig–Udine verbindet Venedig, die Hauptstadt der Region Venetien, mit Udine in der Region Friaul-Julisch Venetien. Sie ist mit der Zugsicherung SCMT ausgestattet und wird durch RFI betrieben. Die Strecke ist zweigleisig ausgebaut und mit 3.000 V Gleichstrom elektrifiziert. Die Streckenabschnitt Venezia Santa LuciaVenezia Mestre mit der Brücke über die Lagune von Venedig ist viergleisig ausgebaut. Größere entlang der Strecke liegende Städte sind Mogliano Veneto, Treviso, Conegliano und Pordenone.

Venezia Santa Lucia–Udine
Bahnhof Udine
Bahnhof Udine
Streckennummer (RFI):53(Venezia S.Lucia–Venezia Mestre)
57 (Venezia Mestre–Sacile)
62 (Udine–Sacile)
Kursbuchstrecke (IT):14
Streckenlänge:135 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:3 kV =
Maximale Neigung:
Höchstgeschwindigkeit:150 km/h
266,341 Venezia Santa Lucia
von Venezia Marittima
264,340 Deviatoio Estremo Venezia
Ponte Nuovo/Ponte Vecchio (3602 m)
260,191 Venezia Porto Marghera
257,907
0,000
Venezia Mestre
von und nach Verona, Trient und Adria
0,967 Confluenza UD-TS
nach Triest
3,939 Venezia Mestre Ospedale seit 2008[1]
4,818 ehemalige Umfahrung Mestre
5,784 von Padua und Triest (Umfahrung Mestre)
9,273 Mogliano Veneto
13,925 Preganziol
16,396 San Trovaso seit 2007[2]
von Vicenza
von Montebelluna
20,908 Treviso Centrale
23,352 Deviatoio Estremo Treviso
nach Portogruaro
27,212 Lancenigo
34,734 Spresiano
40,039 Susegana
47,861 Conegliano
49,742 Deviatoio Estremo Conegliano
nach Ponte nelle Alpi
55,495 Pianzano
59,447 Orsago
von Vittorio Veneto
64,961 Sacile
nach Gemona del Friuli
71,376 Fontanafredda
von Aviano (unvollendet)
77,800 Pordenone
86,420 Cusano
von Portogruaro
92,912 Casarsa
nach Pinzano
103,674 Codroipo
115,203 Basiliano
von Cervignano
126,573 Udine
nach Triest / nach Cividale / nach Tarvis

Geschichte Bearbeiten

Die Bahnstrecke wurde zur Zeit der österreichischen Herrschaft im Königreich Lombardo-Venetien etappenweise zwischen 1842 und 1860 erbaut, wobei der kurze Anfangsteil Venezia Santa LuciaMarghera zuerst als Teil der Bahnstrecke Mailand–Venedig in den 1840er Jahren entstand. 1851 erfolgte der Weiterbau von Marghera nach Treviso. 1866 fiel das Kronland Venetien mit dem Frieden von Wien an das Königreich Italien.

Die Elektrifizierung mit 3000 kV Gleichstrom wurde 1960 in Betrieb genommen.

Streckenbeschreibung Bearbeiten

Streckenverlauf Bearbeiten

Die Bahnstrecke verlässt den Bahnhof Bahnhof Venezia Santa Lucia über die Lagune von Venedig mittels eines viergleisigen Viadukts (Ponte Vecchia) parallel zur Straßenbrücke und fädelt bei Marghera nach der Station Venezia Mestre nordwärts in einem Rechtsbogen aus der Magistrale nach Mailand aus. Geradlinig gelangt die Bahnstrecke in der Norditalienischen Tiefebene nach Treviso. Nach Überquerung des Flusses Sile wird die Himmelsrichtung beibehalten, bei Ponte della Priula die Piave überbrückt und schließlich Conegliano an den Colline del Prosecco[3] der Belluneser Alpen erreicht. Von nun ab geht es weiter in gestreckter Linineführung ostwärts über Sacile und Pordenone bis zur Querung des Tagliamento vor Codroipo, von wo aus eine lange Gerade nach Udine führt.

Personenverkehr Bearbeiten

Die Personenverkehrsleistungen werden durch Trenitalia erbracht. Alle zwei Stunden verkehren in einem Taktfahrplan Regionalzüge von Venedig über Udine nach Triest. Sie halten nur in den größeren Bahnhöfen. Ergänzt werden diese Züge durch Regionalzüge, welche alle Orte entlang der Strecke bedienen, jedoch nur unregelmäßig verkehren. Zwischen Venedig und Conegliano nutzen auch die Regionalzüge in Richtung Belluno und Calalzo di Cadore die Strecke. Im internationalen Personenfernverkehr zwischen Österreich und Italien gibt es im aktuellen Fahrplan (2011) nur noch drei Nachtzugpaare, davon zwei täglich. Das letzte zu Tageszeiten verkehrende internationale Zugpaar wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2009 eingestellt. Weiterhin gibt es einmal pro Tag eine Eurostar-Italia-Verbindung von und nach Rom sowie eine Eurostar-City-Italia-Verbindung von und nach Mailand. Ein InterCityNotte-Zugpaar von Udine nach Neapel und zurück befährt ebenfalls die Strecke. Zwischen Venezia Mestre und Treviso ist eine Ausweitung des Angebots mit einem Taktfahrplan und kurzen Intervallen geplant, hierzu wurden 2007 und 2008 auch die neuen Haltestellen San Trovaso und Venezia Mestre Ospedale eröffnet.

Güterverkehr Bearbeiten

Im Güterverkehr wird die Strecke vorrangig durch internationale Züge der Relation ÖsterreichItalien befahren, darunter die gemischten Züge von Villach Süd Großverschiebebahnhof nach Bologna, Mailand und Neapel, das einmal wöchentlich verkehrende Containerzugpaar WienSt. MichaelVerona Quadrante Europa und die Autozüge von den Fiat-Werken in der Tschechischen Republik nach Verona, Fossacesia und Turin. Auch Stahlzüge von Cittadella zu den Werken der Voestalpine AG in Linz befahren die Strecke. Im regionalen Güterverkehr benutzen in erster Linie gemischte Züge die Strecke, welche über Udine zum Güterbahnhof Cervignano Smistamento fahren. Viele dieser Züge verlassen die Strecke bereits in Treviso Centrale wieder, um von dort weiter nach Castelfranco Veneto und Padua beziehungsweise nach Vicenza zu fahren.

Fahrzeugeinsatz Bearbeiten

Im Personennahverkehr kommen vor allem Wendezüge mit Lokomotiven der Reihe E.464 und TAF-Elektrotriebwagen zum Einsatz. Die internationalen Fernzüge werden normalerweise von den Reihen E.444, E.402A und E.656 gezogen, im Fahrplan 2009 werden, bis auf den Fahrradwagen bei den EuroCity-Zügen, der durch Trenitalia gestellt wird, nur Wagen der ÖBB-Personenverkehr AG eingesetzt. Die Eurostar-Italia-Zugpaare werden durch einen Triebwagen der Reihe ETR 460 gebildet, das Eurostar-City-Italia-Zugpaar nach Mailand besteht aus einer Freccia-Bianca-Garnitur. Der letzte lokbespannte nationale Fernzug von und nach Rom wurde im Jahr 2008 eingestellt. Im Güterverkehr kommen vorrangig Lokomotiven der Reihen E.655, E.652 und E.412 zum Einsatz.

Seit Dezember 2013 wird diese Strecke wieder von einem täglich verkehrenden EC-Zugpaar Wien–Venedig befahren. Die Garnitur besteht aus einer ÖBB 1216 und ÖBB-Fernverkehrswagen. Für den Fahrplanwechsel im Dezember 2017 ist darüber hinaus der Einsatz von Railjet-Garnituren geplant, welche mit Mehrsystem-Lokomotive ausgestattet werden sollen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bahnstrecke Venedig–Udine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Impianti FS. In: I Treni Nr. 305 (Juni 2008), S. 6.
  2. Impianti FS. In: I Treni Nr. 300 (Januar 2008), S. 8.
  3. UNESCO World Heritage Centre: Le Colline del Prosecco di Conegliano e Valdobbiadene. Abgerufen am 17. Juli 2021 (englisch).