Bąków (Kluczbork)

Dorf in Polen

Bąków (deutsch Bankau, schlesisch Banke, schlonsakisch Bůnkůw) ist ein Ort der Gmina Kluczbork in der Woiwodschaft Opole in Polen.

Bąków
Bankau
?
Bąków Bankau (Polen)
Bąków
Bankau (Polen)
Bąków
Bankau
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Kluczborski
Gmina: Kluczbork
Geographische Lage: 50° 58′ N, 18° 19′ OKoordinaten: 50° 57′ 41″ N, 18° 18′ 42″ O
Höhe: 200–230 m n.p.m.
Einwohner: 952 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 46-233
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 11 KołobrzegBytom
Eisenbahn: Lublinitz–Kreuzburg
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Bąków liegt im nordwestlichen Teil Oberschlesiens im Kreuzburger Land, rund sieben Kilometer westlich vom Gemeindesitz Kluczbork und etwa 52 Kilometer nordöstlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.

Südlich des Dorfes fließt der Stober. Ebenfalls südlich verläuft die Bahnstrecke Lublinitz–Kreuzburg mit dem Haltepunkt Bąków. Durch den Ort verläuft die Landesstraße Droga krajowa 11.

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarorte von Bąków sind im Norden Biadacz (Ludwigsdorf), im Osten Jamy (Jamm), im Südwesten Kotschanowitz (poln. Chocianowice) und im Westen der Weiler Dobrzyny (Dochhammer).

Geschichte Bearbeiten

 
Schrotholzkirche Mariä Himmelfahrt
 
Schloss Bankau
 
Bahnhof Bąków

„Banka“ wurde erstmals im Jahr 1270 urkundlich erwähnt.[2]

Um 1500 wurde die Schrotholzkirche erbaut und 1614 für diesen Bau eine Glocke angefertigt.[3]

Am 22. Oktober 1822 wurde durch den Pastor Neugebaur, einem Onkel von Gustav Freytag die evangelische Schule eingeweiht.[3] 1845 befanden sich im Dorf eine evangelische Schrotholzkirche, eine evangelische Kirche, ein Schloss sowie weitere 67 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Bankau 830 Menschen, davon 238 katholisch und 16 jüdisch.[2] 1861 lebten in Bankau 938 Menschen.[3] 1874 wurde der Amtsbezirk Bankau gebildet. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer Eduard Georg von Bethusy-Huc.[4] 1885 lebten in Bankau 1006 Menschen.[5]

1933 lebten in Bankau 1088, 1939 1051 Einwohner.[5] Bis 1945 gehörte das Dorf zum Landkreis Kreuzburg O.S.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Bankau 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde der Ort in Bąków umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. Am 4. Oktober 1984 ereignete sich am Bahnhof Bąków ein Zugunglück. Beim Zusammenstoß eine Personenzuges mit einem Güterbahnhof starben vier Menschen und 60 wurden verletzt.[6] 1999 kam der Ort zum neu gegründeten Powiat Kluczborski (Kreis Kreuzburg).

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Mariä-Himmelfahrt-Kirche Bearbeiten

Die römisch-katholische Mariä-Himmelfahrts-Kirche ist eine Schrotholzkirche. Sie wurde um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert erbaut. Von 1550 bis 1945 war die Kirche evangelisch. Die Saalkirche besitzt einen dreiseitig geschlossenen Chor und eine Sakristei an der Nordseite. Im Westen befindet sich ein Glockenturm mit einem oktogonalen Zeltdach. Im Inneren befinden sich bemalte Emporen sowie eine Kreuzigungsgruppe aus dem 17. Jahrhundert.[7] Auf dem Hauptaltar befindet sich das aus dem Jahr 1370 stammende älteste Triptychon in Schlesien[8]. Die Kirche steht seit 1953 unter Denkmalschutz.[9]

Weitere Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Das Pfarrhaus stammt aus dem Jahr 1845 und steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[9]
  • Das Schloss Bankau wurde um 1855 für den Grafen Eduard Georg von Bethusy-Huc errichtet. Als Vorbild für den spätklassizistischen Bau diente das in Potsdam gelegene Schloss Glienicke, welches nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel erbaut wurde. Nach 1945 wurde das Anwesen verstaatlicht und zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut. Zum Anwesen gehört ein Landschaftspark mit einem alten Baumbestand.[10][11][7]
  • Empfangsgebäude des Bahnhofs Bąków

Söhne und Töchter des Ortes Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bąków – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 6. Juli 2017
  2. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 18.
  3. a b c Heimatkreisverband Kreuzburg (Memento des Originals vom 20. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heimatkreisverband-kreuzburg-os.com
  4. Territorial Amtsbezirk Bankau
  5. a b Verwaltungsgeschichte – Kreis Kreuzburg O.S. (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  6. Nowa Trybuna Opolska − Zugunglück Bąków (poln.)
  7. a b Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 119
  8. Koscioly Drewniane, abgerufen am 29. September 2013
  9. a b Verzeichnis der Denkmäler der Woiwodschaft Oppeln S. 41 (poln.)
  10. Schloss Bankau (poln.)
  11. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 119