Annette Postel

deutsche Chanteuse, Opernsängerin und Opernparodistin

Annette Postel (* 9. März 1969 in Ludwigshafen[1]) ist eine deutsche Sängerin (lyrischer Sopran), Chansonsängerin, Entertainerin, Musikkabarettistin und deutschsprachige Operncomedienne (Opernsängerin mit Operncomedy, Musikkabarett und Opernparodie).[2]

Annette Postel (2010)

Leben Bearbeiten

Annette Postel wuchs als Tochter der Lehrerin Heide Postel und des evangelischen Pfarrers Gerhard Postel,[3] in Nußdorf, einem Stadtteil von Landau in der Pfalz, auf.[4] Sie sang in verschiedenen Chören und bekam mit 12 Jahren Gesangsunterricht bei Waltraud Hauck. Nach dem Abitur 1988 am Landauer Max-Slevogt-Gymnasium studierte sie klassischen Gesang und Gesangspädagogik an der Musikhochschule Mannheim[2] und nach dem Studium (1994) privat am Mozarteum Salzburg bei Martha Sharp.

Postel verbindet ihre klassische Ausbildung mit Schauspiel und Kabarett, schreibt eigene Texte und Musikparodien und hat damit ihren eigenen Stil als Sängerin und Künstlerin entwickelt. Von der Kulturkritik wird sie auch als deutsche „Operncomedienne“ und „Tango-Commedienne“ bezeichnet. Zu ihrem Repertoire gehören eigene Chansons, Kreisler-Couplets, Weill-Songs, Operncomedy, Tangoparodien und anderes.[5]

Daneben singt Annette Postel, die über ein Simmvolumen von vier Oktaven verfügt, im klassischen Sopranfach, Oratorien und Liederabende und arbeitet regelmäßig mit Orchestern wie dem WDR Funkhausorchester, der Deutschen Kammerakademie Neuss, dem Salonorchester der Deutschen Oper Berlin oder dem Quartett der Münchner Philharmoniker zusammen.[2] Sie war zu Gast bei Festivals wie den Mosel-Musik-Wochen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Rheingau-Musiktagen, dem Mozartfest Würzburg, bei den Ruhrfestspielen 2019 und beim Eröffnungsfest der Salzburger Festspiele 2019.

Postel absolvierte Tourneen mit diversen Chanson- und Musikkabarettprogrammen (20er Jahre-Revuen, Operncomedy, Chanson, Musikkabarett, Tangocomedy, Salonmusik-Crossover), begleitet am Klavier, vom Salonorchester Schwanen oder dem Streichquartett der Münchner Philharmoniker. Ihr Tango-Comedy-Programm wird begleitet von Norbert Kotzan (Bandoneon) und Bobbi Fischer (Piano).

Postel veröffentlichte zehn CD und eine DVD und tritt regelmäßig in Radio- und Fernseh-Sendungen auf. Daneben moderiert sie Bälle und Events, u. a. mehrfach beim Opernball Karlsruhe, Theaterfestival, Chansonfestival Karlsruhe, Tuttlinger Krähe u. a.

Sie stand auf der Bühne unter anderem mit Lilo Wanders, Eckart von Hirschhausen, Jochen Malmsheimer, Bernhard Bentgens, Konstantin Wecker, Pigor & Eichhorn, Gunzi Heil, Jay Alexander und Marc Marshall, Philipp Scharri, Michael Krebs, Christoph Maria Herbst und Eva Mattes, Pe Werner, Florian Schroeder, Robert Kreis, Ulan & Bator, Eure Mütter und Roland Baisch, Udo Jürgens, Xavier Naidoo, Christoph Sieber, Male Diva, Evelyn Künneke, Bülent Ceylan, Alice Hoffmann, Detlev Schönauer, Bodo Bach, René Sydow, Christoph Sonntag und Özcan Cosar.

2020 moderierte sie den Wettbewerb Tuttlinger Krähe. Sie schrieb einen Chanson-Interpretations-Ratgeber und Kurzgeschichten, die 2021 auf CD erschienen.

Seit 2009 ist sie Jurymitglied für den Kleinkunstpreis Baden-Württemberg.[6] Seit 2022 ist sie Gastdozentin für Chanson an der Musikhochschule Karlsruhe.[7]

Annette Postel lebt in Edenkoben.[8]

Programme Bearbeiten

  • Benjamin, ich hab nichts anzuziehn (CD 1997)
  • Champus violett: verliebt? (CD 1999)
  • Kurtweilliges (CD 2001), (Songs und Lieder von Kurt Weill)
  • Frau Sucht Mann (CD 2001)
  • Blond (CD 2003), zusammen mit Gunzi Heil und Joe Völker
  • Chanson purPur (CD 2005)
  • Heut Nacht ist mir so Oh-la-la (CD: Das gibts nur einmal, 2006)
  • sing Oper stirb! (DVD 2007)
  • inteam mit dem SalonOrchester Schwanen (CD 2012)
  • Champus Violett / Titanic2 (mit Münchner Philharmoniker-Quartett), Premiere 2012, Künstlerhaus München
  • Ausziehn...Premiere 2013 Tollhaus Karlsruhe
  • Heymann-Abend (mit Elisabeth Trautmann-Heymann / Lesung, Susanne Klar / Piano, SalonOrchester Schwanen, Hörbuch 2015, www.duo-phon-records.de)
  • die Postel jubiliert (Best-of mit Sebastian Matz, Flügel und Bernhard Spranger, singende Säge), Premiere 2015 Tollhaus Karlsruhe
  • Alles Tango oder was? (Tangocomedy mit Bobbi Fischer, Piano und Norbert Kotzan, Bandoneon, CD 2021)
  • Affaire Mozart (Salonmusik-Crossover mit dem SalonOrchester Schwanen), 2 Premieren Nov. 2021: Tollhaus Karlsruhe und Rügen

Auszeichnungen Bearbeiten

Publikationen Bearbeiten

  • Chansons singen. Chanson-Kurs-Buch zur Erarbeitung, Interpretation und Präsentation von deutschsprachigen Chansons. Falter, 2021, ISBN 978-3-7541-4926-3.

Literatur Bearbeiten

  • Annette Postel. In: Viktor Carl: Lexikon der Pfälzer Persönlichkeiten. Hennig, Edenkoben 1998, ISBN 3-9804668-2-5, S. 543.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Annette Postel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Annette Postel. In: Viktor Carl: Lexikon der Pfälzer Persönlichkeiten. Hennig, Edenkoben 1998, ISBN 3-9804668-2-5, S. 543.
  2. a b c d Badisches Staatstheater Karlsruhe: Annette Postel. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  3. Edwin Fuhrmann: Annette Postel: Märchentante, feine Dame, alte Schachtel. In: Die Rheinpfalz. 24. Mai 2020, abgerufen am 10. August 2023.
  4. Interview mit Annette Postel in der SWR-Sendung Sonntag Abend. 10. Juni 2013, abgerufen am 15. Juni 2020.
  5. Die POSTEL jubiliert. Deutsches Theater München, 7. Dezember 2022, abgerufen am 6. Mai 2023.
  6. Die Postel jubiliert - Bern Welcome. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  7. Hochschule für Musik Karlsruhe: Annette Postel. Abgerufen am 10. März 2023 (englisch).
  8. Wolfgang Weber: Die bodenständige Diva, in: Badische Woche, 5./6. März 2021, S. 5.
  9. Bundeswettbewerb Gesang Berlin: Alle Preisträger:innen Musical/Chanson 1979-2021. Abgerufen am 23. April 2023.
  10. Kurt Weill Foundation for Music: The Lotte Lenya Competition: Previous Competitions. Abgerufen am 23. April 2023 (englisch).
  11. Kleinkunstpreis Baden-Württemberg. In: Kleinkunstpreis Baden-Württemberg. Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, 5. Februar 2020, abgerufen am 23. April 2023.
  12. Teilnehmer und Preisträger – Tuttlinger Hallen. Abgerufen am 23. April 2023 (deutsch).