Anna Margareta Pfeffer

deutsche Dichterin

Anna Margareta Pfeffer (* 5. Mai 1679 in Hannover;[1]6. Oktober 1746 in Wolfenbüttel)[2] war eine deutsche Dichterin. Die „Kaiserlichgekrönte“[1] war zur Zeit der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover eine der ersten diplomierten Schriftstellerinnen im Kurfürstentum Hannover, die von der Universität Göttingen mit einem Diplom ausgezeichnet wurden.[3]

Anna Margareta wurde 1679 in Hannover geboren,[1] der damaligen Residenzstadt des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg.[4] Sie war die Tochter des Theologen Christian Specht.[2] 1699 heiratete sie den Superintendenten[1] und Braunschweiger Respondenten Johann Georg Pfeffer[2] (1666–1734),[1] dem sie den späteren Wolfenbütteler Juristen und Hofgerichtsadvokaten Georg Josua Pfeffer[2] (1701–1786)[5] und sechs weitere Kinder gebar.[3]

Nach dem Tod ihres Mannes sandte die in Seesen lebende Witwe ihre „Gesammelten Werke“, einen handgeschriebenen Gedichtband, an den an der Universität Göttingen lehrenden Professor Christoph August Heumann.[3][6] Als Heumann 1739 Prorektor der Universität geworden war, verlieh er Anna Margareta Pfeffer noch im selben Jahr am 8. Oktober[3] den Titel einer „Kaiserlichgekrönten Dichterin“.[1] Nach der Verleihung ihres Diploms[7] wurde Pfeffer in Wolfenbüttel tatsächlich „gekrönt“;[8] in Wolfenbüttel wurde ihr „ein durch ein hiesiges vornehmes Frauenzimmer verfertigter, mit einem reichen Silberband durchflochtener Lorbeerkranz“ aufgesetzt in einer Hausfeier durch den Advokaten Noltenius, wie die Hamburgischen Berichte von den neuesten gelehrten Sachen am 27. Oktober 1739 berichteten.[3]

Den bis heute unveröffentlichten Gedichtband[3] der „Kaiserlichgekrönten Dichterin“[1] beurteilte der bereits 1933 der NSDAP beigetretene, ehemalige SS-Offizier und spätere Göttinger Professor (sowie nach dem Krieg Führer des Universitätsarchivs in Göttingen) Wilhelm Ebel: In der Hauptsache seien es (laut Ebel) „rührend-süßlich fromme Lieder [... in] Pfarrhauslyrik“,[3] wie etwa

„Bin ich doch ganz incapable / Ist doch Jesus admirable [...][3]

sowie Oden an verschiedene Mitglieder des regierenden Welfenhauses.[3]

Im Zeitalter des Absolutismus habe Anna Margarete Pfeffer in ihren Reimen die feudalen Vertreter der von Gottes Gnaden Durchlauchten überhöht, beispielsweise den Fürsten Bruno Ludwig von Braunschweig-Blankenburg:[3]

„Ludwig, Ludwig, Ludewig, / Herrlich, Heylich, Majestätisch, / Gantz Durchlauchtig Königlich, / Liebreich und zugleich Pathetisch, / O wie sehr erweitern sich / Deines Nahmens Seltenheiten, / In der Nähe und von Weiten / Preist man Bruno Ludewig.[3]

Eine unparteiische Sichtung und Bewertung der literarischen Qualität des gesamten Gedichtbandes steht bis heute noch aus.

Siehe auch

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Literatur

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Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. a b c d e f g Hugo Thielen: Pfeffer ... (siehe Literatur)
  2. a b c d Vergleiche N.N.: Pfeffer ... (siehe unter dem Abschnitt Weblinks)
  3. a b c d e f g h i j k l Wilhelm Ebel: Elf Studien ... (siehe Literatur)
  4. Klaus Mlynek: Georg, Herzog von Braunschweig-Lüneburg. In: Stadtlexikon Hannover, S. 209
  5. a b Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  6. Anmerkung: Nach dem angegebenen Autor findet sich die Schrift in der Universitätsbibliothek Göttingen unter „Cod. mscr. philog. 199“
  7. Anmerkung: Nach Wilhelm Ebel in: Christoph August Heumann: Nova Sylloge Dissertationum. Pars II, Rostock 1754, S. 175ff.
  8. a b Gunter E. Grimm: Literatur und Gelehrtentum in Deutschland. Untersuchungen zum Wandel ihres Verhältnisses vom Humanismus bis zur Frühaufklärung ( = Studien zur deutschen Literatur, Bd. 75), zugleich Dissertation 1982 an der Universität Tübingen, Tübingen: Niemeyer, 1983, ISBN 3-484-18075-7, S. 65; online über Google-Bücher