Ambrosius Rosenmund

Schweizer Chemiker, Textilunternehmer und Politiker

Ambrosius Rosenmund (* 10. April 1846 in Liestal; † 8. März 1896 ebenda) war ein Schweizer Chemiker, Tuchfabrikant und Politiker.

Leben Bearbeiten

Familie Bearbeiten

Ambrosius Rosenmund war der Sohn des Färbers Ambrosius Rosenmund und dessen Ehefrau Ursula (* 1818), die Tochter des Metzgers Johann Heinrich Baumgartner († 1855).[1]

Er war seit 1893 mit Elisabeth, der Tochter von Marcus Louis Mange aus St. Gallen, verheiratet. Nach seinem Tod führte seine Witwe die Tuchfabrik weiter.[2]

Werdegang Bearbeiten

Nach dem Besuch der Industrieschule der Kantonsschule Zürich (siehe Kantonsschule Rämibühl), absolvierte Ambrosius Rosenmund von 1866 bis 1868 ein Chemiestudium am Polytechnikum Zürich (siehe ETH Zürich) und war anschliessend in einer Tuchfabrik in Brünn in Mähren bis Ende der 1860er Jahre tätig.

Er übernahm, nach der Rückkehr aus dem Ausland, die Färberei, Bleicherei und Walke seines Vaters am Gewerbekanal von Niederschönthal in Liestal[3] und gründete später eine Tuchfabrik.

Er war im Verwaltungsrat der Schmalspurbahn Waldenburgerbahn und Mitglied der Redaktionskommission der anfangs radikalen und später freisinnig-demokratischen[4] Zeitung Der Landschäftler.

Ambrosius Rosenmund war Major der Artillerie in der Schweizer Armee.[5]

Politisches und gesellschaftliches Wirken Bearbeiten

Ambrosius Rosenmund führte lange Jahre die kantonale radikale Partei[6] und wurde 1872 freisinniger Baselbieter Landrat, trat jedoch noch im selben Jahr zurück.

Von 1875 bis 1896 war er erneut Landrat und präsidierte diesen fünfmal[7]; zum Zeitpunkt seines Todes war er Vizepräsident.

Er war von 1887 bis 1888 sowie von 1889 bis 1892 Verfassungsrat und vom 4. Dezember 1882 bis zum 3. Dezember 1893, als Nachfolger von Emil Frey, den er zuvor bei dessen Wahl unterstützt hatte, Nationalrat. Als entschiedener Gegner war er gegen die Revision der Verfassung des Kantons Basel-Landschaft, dies führte dazu, dass seine Popularität nachliess und er 1894 seine Wiederwahl als Nationalrat verlor; ihm folgte Walter Meyer.[8]

Als Präsident des Verwaltungsrats des Gas- und Lichtwerks Liestal[9] förderte er die Einführung der Gasbeleuchtung sowie der Elektrizität und trat für die Schaffung eines Waffenplatzes in Liestal ein.

Er war ein Vertrauter und militärischer Berater von Wilhelm Hertenstein.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bürger- Familienbuch von Liestal. In: Rheinische Ahnen -Forum und Datenbank zur Familienforschung. Abgerufen am 11. Februar 2024.
  2. timon.roth@weblaw.ch: BGE-44-II-33 - 1918-01-24 - BGE - Zivilrecht - 8. Arret de la IIe Section civile du 24 janvier 1918 dans la cause dame Provenant contre époux... Abgerufen am 11. Februar 2024.
  3. Natur und Landschaft der Region Basel. In: Regionatur.ch. Abgerufen am 11. Februar 2024.
  4. Paul Suter: 150 Jahre basellansdschaftliches Zeitungswesen. In: Baselbieter Heimatblätter, Band 48, Heft 1. 1983, abgerufen am 11. Februar 2024.
  5. Eidgenossenschaft. In: Täglicher Anzeiger für Thun und das Berner Oberland 25. Januar 1883. Abgerufen am 11. Februar 2024.
  6. Telegramme. In: Neue Zürcher Zeitung 9. März 1896 Ausgabe 02. Abgerufen am 11. Februar 2024.
  7. Landratspräsidenten 1832–1899. In: Kanton Basel-Landschaft. Abgerufen am 11. Februar 2024.
  8. Zur Nationalratswahl in Baselland. In: Neue Zürcher Zeitung 10. Mai 1904. Abgerufen am 11. Februar 2024.
  9. Schweizerisches Handelsamtsblatt. 5. August 1896, abgerufen am 11. Februar 2024.