Allen J. Bard

US-amerikanischer Chemiker
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Allen Joseph Bard (* 18. Dezember 1933 in New York City; † 11. Februar 2024 in Austin, Texas[1]) war ein US-amerikanischer Chemiker, der sich vor allem mit Elektrochemie befasste und der für seine Beiträge zur Entwicklung der elektrochemischem Rastermikroskopie ausgezeichnet wurde.

Allen J. Bard bei der Verleihung des Enrico-Fermi-Preises 2014.

Leben und Werk

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Bard besuchte 1948 bis 1951 die Bronx High School of Science, studierte am City College of New York (Bachelor-Abschluss 1955) und an der Harvard University, wo er 1956 seinen Master-Abschluss machte und 1958 promoviert wurde.[2] Ab 1958 war er an der University of Texas at Austin, wo er als Professor den Rest seiner Karriere blieb. Seit 1985 war er dort Hackerman-Welch-Regents Professor. 1973 war er Gastwissenschaftler in Paris im Labor von Jean-Michel Savéant (1933–2020) und 1977 am Caltech und 1988 Gastprofessor in Harvard. 1982 wurde er in die National Academy of Sciences, 1990 in die American Academy of Arts and Sciences und 1999 in die American Philosophical Society gewählt.[3]

Bard entwickelte das elektrochemische Rastermikroskop, das chemische Bilder von Oberflächen liefert und Anwendungen in der chemischen Nanotechnik und Medizin hat, wie Bilder von Transportwegen von Chemikalien auf der Hautoberfläche, Erkennen von Krebszellen oder lithographische Musterbildung auf Oberflächen.[4]

Bis 2014 betreute er 75 Doktoranden[5] und veröffentlichte mit Stand September 2020 über 1070 wissenschaftliche Arbeiten (2010: über 800).[6] Sein h-Index liegt laut der Datenbank Scopus zum Stand September 2020 bei 150.[6] Außerdem erhielt er 30 Patente.[5]

1982 bis 2001 war er Herausgeber des Journal of the American Chemical Society. Er war auch gemeinsam mit Martin Stratmann Herausgeber einer elfbändigen Encyclopedia of Electrochemistry, die beim Verlag Wiley-VCH erschienen ist.[7]

Ehrungen

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Bard erhielt 1984 den Charles N. Reilley Award der Society for Electroanalytical Chemistry,[8] 1987 den Olin-Palladium-Preis der US-amerikanischen Electrochemical Society,[9] 2002 die Priestley-Medaille, 2007 den Heinz Gerischer Award und 2008 den Wolf-Preis in Chemie. Für 2011 wurde ihm insbesondere für seine Entwicklung des elektrochemischen Rastermikroskopes die National Medal of Science zugesprochen,[10] für 2013 der Enrico-Fermi-Preis und für 2019 der Internationale König-Faisal-Preis in Chemie. 2013 begründete die Electrochemical Society zu seinen Ehren den Allen J. Bard Award in Electrochemical Science, der seit 2015 alle zwei Jahre vergeben wurde.[11] 2014 erhielt er die Torbern-Bergman-Medaille der Schwedischen Chemischen Gesellschaft.[12]

Schriften

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  • Chemical Equilibrium. Harper and Row, New York 1966
  • mit Larry R. Faulkner: Electrochemical Methods. Fundamentals and Applications. 1980, 2. Auflage, Wiley 2001
  • Integrated chemical systems. A chemical approach to Nanotechnology. Wiley 1994
  • mit Michael Mirkin (Herausgeber): Scanning electrochemical microscopy. Marcel Dekker 2001

Literatur

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  • Michael Rose und Henry S. White: Allen J. Bard obituary: electrochemist whose techniques underpin clinical diagnostics, materials discovery and more. In: Nature. Band 629, 2024, S. 285, doi:10.1038/d41586-024-01278-z.
  • Larry R. Faulkner: Allen Joseph Bard (1933–2024). Father of contemporary electrochemistry. In: Science. Band 384, Nr. 6696, 2024, S. 627, doi:10.1126/science.adp2218.
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Commons: Allen J. Bard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Obituary. In: austinnaturalfunerals.com. Abgerufen am 15. Februar 2024 (englisch).
  2. Informationen zu und akademischer Stammbaum von Allen J. Bard bei academictree.org, abgerufen am 6. Januar 2018.
  3. Member History: Allen J. Bard. American Philosophical Society, abgerufen am 19. April 2018 (englisch, mit biographischen Angaben).
  4. Universität Texas zum Wolf-Preis für Bard (Memento vom 16. Dezember 2011 im Internet Archive). Abgerufen am 2. April 2024.
  5. a b Vita | Allen J. Bard. In: Allen J. Bard Research Group http://bard.cm.utexas.edu. The University of Texas at Austin, 2014, abgerufen am 19. September 2020 (englisch).
  6. a b Bard, Allen J. In: Scopus – Author details. Elsevier B.V., abgerufen am 19. September 2020 (englisch).
  7. Seite über die beiden Herausgeber der Enzyklopädie (Memento vom 30. Dezember 2009 im Internet Archive). Abgerufen am 2. April 2024.
  8. Awards Information - Charles N. Reilley, Y.I., and Travel. In: electroanalytical.org. The Society for Electroanalytical Chemistry, abgerufen am 26. September 2020 (englisch).
  9. Olin Palladium Award. In: ECS > Programs > Awards > Society Awards > Olin Palladium Award. The Electrochemical Society ECS, abgerufen am 19. September 2020 (amerikanisches Englisch).
  10. Allen J. Bard. In: National Science and Technology Medals Foundation > Laureates > 2011. National Science & Technology Medal Foundation, abgerufen am 19. September 2020 (amerikanisches Englisch).
  11. Allen J. Bard Award. In: ECS. Abgerufen am 26. September 2020 (amerikanisches Englisch).
  12. Lista mottagare. Svenska Kemisamfundet, abgerufen am 7. September 2019.