Alexander Friedrich Georg von der Schulenburg

preußischer Wirklicher Geheimer Rat und Minister

Alexander Friedrich Georg Graf von der Schulenburg-Blumberg (* 21. Februar 1745 in Bodendorf; † 16. Mai 1790) war ein preußischer Staatsminister.

Stammwappen derer von der Schulenburg

Leben Bearbeiten

Herkunft und Familie Bearbeiten

Alexander war Angehöriger des Adelsgeschlechts von der Schulenburg. Seine Eltern waren der preußische Hauptmann und Gutsherr Friedrich Wilhelm Freiherr von der Schulenburg (1699–1764) und die Generalstochter Katharine Christine, geborene von Klinckowström (1725–1801).

Im Jahr 1772 vermählte er sich mit Elisabeth Amalie Charlotte (1749–1813), Tochter des preußischen Ministers Karl Wilhelm Graf Finck von Finckenstein (1714–1800). Aus der Ehe ging der Sohn Christian Alexander Albrecht Carl Graf von der Schulenburg (1773–1850), Landrat des Kreises Oberbarnim, hervor.

Werdegang Bearbeiten

Schulenburg studierte von 1762 bis 1764 in Frankfurt an der Oder und war anschließend von 1765 bis 1767 Hofkavalier bei Prinz Heinrich. 1769 war er Deputierter des Kreises Niederbarnim, seit 1776 auch Landrat und Feuersozietätsdirektor ebd. sowie Direktor der Witwenverpflegungsanstalt. Bereits im Jahre 1773 war er zudem Verordneter der Kurmärkischen Landschaft mit dem Charakter Kriegsrat. Er wurde 1777 Direktor des Instituts der Kur- und Neumärkischen Hauptritterschaftsdirektion und 1784 Generaldirektor der allgemeinen Landfeuersozietät. König Friedrich Wilhelm II. erhob ihn in Anerkennung seiner Dienste 1786 in den preußischen Grafenstand.[1] Gleichzeitig wurde er als Minister beim Generaldirektorium zuständig für die Seehandlungskompagnie und Banksachen der Provinzen Magdeburg und Halberstadt, sowie für die Witwenverpflegungsanstalt. Weiterhin wirkte er seit 1787 als Nutzholz-Administrator und Kommissarius beim Kur- und Neumärkischen Kreditwerk. Als Glied der Mobilmachungskommission, bei gleichzeitigen Konflikten mit einigen Kabinettskollegen, sah er sich dem Druck seiner vielfältigen Aufgaben nicht mehr gewachsen und beging durch einen Pistolenschuss in den Kopf Suizid.

Schulenburg war Erbherr auf Anteil Altenhausen (bis 1775), Blumberg, Habighorst und Feuerschützbostel.

Literatur Bearbeiten

  • Johann Friedrich Danneil: Das Geschlecht von der Schulenburg, 2. Bd., J. D. Schmidt, Salzwedel 1847, S. 570–571
  • Florian Kühnel: Kranke Ehre?: Adlige Selbsttötung im Übergang zur Moderne, München 2013, S. 171–178
  • Christian August Ludwig Klaproth, Immanuel Karl Wilhelm Cosmar: Der königl. Preußische und Churfürstl. Brandenburgische Wirklich Geheime Staats-Rat an Seinem zweihundertjährigen Stiftungstage den 5ten Januar 1805. Berlin 1805, S. 487
  • Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 918 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Mitscher & Roestell, Berlin 1874, S. 44.