Habighorst

Gemeinde in Deutschland

Habighorst ist eine Ortschaft der Gemeinde Eschede im Landkreis Celle in Niedersachsen.

Habighorst
Gemeinde Eschede
Wappen von Habighorst
Koordinaten: 52° 43′ N, 10° 14′ OKoordinaten: 52° 42′ 31″ N, 10° 13′ 39″ O
Höhe: 67 m
Fläche: 15,84 km²
Eingemeindung: 1. Januar 2014
Postleitzahl: 29359
Vorwahl: 05142
Habighorst (Niedersachsen)
Habighorst (Niedersachsen)

Lage von Habighorst in Niedersachsen

Geografie Bearbeiten

Habighorst liegt nordöstlich von Celle am Naturpark Südheide.

Das Siedlungsgebiet Habighorster Höhe liegt, durch einige landwirtschaftliche Flächen getrennt, in etwa 600 Meter Entfernung südöstlich von Habighorst und ist über die Kreisstraße K34 angebunden.

Geschichte Bearbeiten

 
Anteilschein der Bergwerksgesellschaft Habighorst vom 30. Januar 1918, ausgestellt auf die Bergwerksgesellschaft Mariaglück in Höfer
 
Ehemaliges Rittergut und Sattelhof (Herrenhaus von 1673), Habighorst[1]
 
Georg Ernest von Melvill (1668–1742)

Urkundlich wurde Habighorst erstmals 1291 unter dem Namen Havichhorst erwähnt. Seit dem 15. Jahrhundert ist der Ort als Stammsitz des Ministerialengeschlechts von Habighorst belegt. In einer Lehnsurkunde aus dem Jahr 1427 wird ein Luderus Havichors mit mehreren Hofstellen belehnt. 1702 wird Georg Ernest von Melvill mit dem Rittergut belehnt, dem späteren General und Gouverneur der Festung Hameln. Er war der Sohn des aus Schottland eingewanderten braunschweig-lüneburgischen Generalmajors Andreas von Melville (André de Melvill) und am Hofe des Herzogs Georg Wilhelm als Page ausgebildet.

1916 begann bei Habighorst die Förderung von Kali aus dem Schacht Fallersleben, der von der fünf Jahre zuvor gegründeten Bergwerksgesellschaft betrieben wurde. Nach Zusammenlegung mit dem Schacht Mariaglück in Höfer, nahm 1922 auch Mariaglück die Förderung auf. 1924 wurde der Schacht Fallersleben bereits wieder stillgelegt und sorgte nur noch für die Bewetterung der Anlage und diente als zweiter fahrbarer Ausgang für den Schacht Mariaglück.

Die Habighorster Höhe wurde angelegt, als in den 1950er Jahren großer Bedarf an Wohnungen für Bergwerksfamilien und Flüchtlinge (aus ehemaligen deutschen Ostgebieten) bestand.

Zum 1. Januar 2014 erfolgte die Auflösung der Samtgemeinde Eschede mit ihren Mitgliedsgemeinden Eschede, Habighorst, Höfer sowie Scharnhorst und dafür die Neubildung einer Einheitsgemeinde Eschede.[2]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerentwicklung von Habighorst seit 1821.[3][4] Anzumerken ist, dass der sprunghafte Anstieg der Einwohnerzahlen nach dem Zweiten Weltkrieg im Wesentlichen durch den Zuzug Vertriebener bedingt ist.

Jahr Einwohner Häuser Jahr Einwohner Häuser
1821 138 16 1925 325 46
1848 197 29 1939 416
1900 200 1950 882
1910 218 1967 929
1919 324 2000 800

Historischer Bestand des Vieh und der Anzahl der Obstbäume Bearbeiten

Für 1913 werden in Habighorst 40 viehhaltende Haushalte angegeben mit 31 Pferden, 172 Rindern, 162 Schafen, 488 Schweinen, 53 Ziegen und 12 55 Obstbäumen, für 1919 werden 38 Kaninchen und für 1921 44 Bienenstöcke angegeben.[5]

Politik Bearbeiten

Letzter Gemeinderat Bearbeiten

Der letzte Gemeinderat von Habighorst setzte sich zum Zeitpunkt der Eingemeindung nach Eschede aus neun Ratsmitgliedern zusammen.

Ortsrat Bearbeiten

Der Ortsrat, der Habighorst vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[6]

Ortsbürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister des Ortsteils Habighorst ist Marc Dornbusch.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Herrenhaus in Burghorn in dem Mackensen verstarb[8]

Siehe auch Liste der Baudenkmale in Habighorst

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Die Bundesstraße 191 verläuft am Westrand durch das Gemeindegebiet von Habighorst, durch Ortschaft selbst verläuft die Kreisstraße 34.

In Habighorst gibt es eine Freiwillige Feuerwehr. Aus Anlass ihres hundertjährigen Jubiläums wurde in Habighorst 2010 der Kreisfeuerwehrtag ausgetragen.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Joachim Hoppe, Kurt W. Seebo: Spuren des Salzes in einer Landgemeinde: Beitrag zur Geschichte der Kali- und Salzbergwerke Fallersleben in Habighorst und Mariaglück in Höfer. Eschede 2003, ISBN 3-8334-0605-4

Weblinks Bearbeiten

Commons: Habighorst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Habighorst und sein Rittergut Toter Link
  2. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Eschede, Landkreis Celle vom 19. Juni 2013, In: Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 10/2013 vom 25. Juni 2013, S. 164
  3. http://www.eschede.de/eschede-von-a-z/habighorst.html
  4. Friedrich Helmke, Heinrich Hohls: Der Speicher, Heimatbuch für den Landkreis Celle, 1930, S. 606 ff
  5. Friedrich Helmke, Heinrich Hohls: Der Speicher, Heimatbuch für den Landkreis Celle, 1930, S. 614 ff
  6. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  7. Gemeinde Eschede - Chronik 2021. Abgerufen am 19. Januar 2024.
  8. Geschichte des Herrenhauses und der Siedlung Burghorn