Alexander Abrahamowicz

österreichischer evangelisch-reformierter Pfarrer; stellvertretender Superintendent der Evangelischen Kirche H. B. in Österreich

Alexander Raoul „Sascha“ Abrahamowicz[1] (* 10. September 1926 in Wien; † 19. März 2020) war ein österreichischer evangelisch-reformierter Pfarrer und zwei Jahre lang stellvertretender Landessuperintendent der Evangelischen Kirche H. B. in Österreich.

Leben Bearbeiten

Abrahamowicz’ Vater war Arzt und stammte aus der Bukowina, seine Mutter aus Mähren. 1938 emigrierte die Familie in die Schweiz. Abrahamowicz studierte in Straßburg, Wien und Basel evangelische Theologie. Der Schweizer Theologe Karl Barth war einer seiner Lehrer. Ab 1952 unterrichtete er an verschiedenen Wiener Gymnasien evangelische Religion, unter anderem am Lycée Français de Vienne. Abrahamowicz wurde 1954 ordiniert und war anfangs als Jugendpfarrer der Evangelischen Kirche H.B. tätig. Von 1957 bis zu seiner Pensionierung 1990 war er Pfarrer der Gemeinde H.B., Wien-Innere Stadt. Während dieser Zeit war er zwei Jahre lang stellvertretender Landessuperintendent und ein paar Jahre auch Vorstandsmitglied des Vereins für Innere Mission und Mitglied des Österreichischen Missionsrates.[1] Bis zu ihrem Tod im Jahr 2019[2] war Abrahamowicz mit der aus Italien stammenden Pianistin Maria Teresa, geborene Amantea, verheiratet. Die beiden hatten gemeinsam fünf Kinder, zwei Enkelkinder und sechs Urenkel.[3]

Ökumene Bearbeiten

Die Ökumene war Abrahamowicz ein besonderes Anliegen. Er hat gemeinsam mit Pfarrer Peter Karner 25 Jahre lang in diesem Sinne in der Reformierten Stadtkirche gewirkt. 1965 wurde er freier Mitarbeiter des ORF und trat regelmäßig in evangelischen und ökumenischen Sendungen auf. 1966 gründete er die Ökumenischen Vespern, an denen über Jahrzehnte leitende Persönlichkeiten aus anderen christlichen Kirchen teilnahmen. Von 1981 an initiierte und organisierte Abrahamowicz mehrere Hilfsprojekte, zuerst in Süditalien, dann in Tunesien und seit 1985 das Projekt Abraham in Sané, einem Dorf in Burkina Faso, nahe der Hauptstadt Ouagadougou.[3]

Werke Bearbeiten

  • Amaris: ein Begleitbuch für junge Menschen. Flamberg-Verlag, Zürich 1973, ISBN 3-7179-2147-9.
  • Maria – Die Engel. Morgenbetrachtungen. Veritas Verlag, Wien 1982, ISBN 3-85329-308-5.
  • mit Peter Karner: Leidenschaften Gottes – Predigt-Zyklus. In: Wiener Predigten. Band 16. Evang. Oberkirchenrat, Wien 1985.
  • Abraham – ein Freund Gottes. In: Gudrun Kugler; Denis Borel (Hrsg.): Entdeckung der Freundschaft: Von Philia bis Facebook. Herder Verlag, Freiburg 2010, ISBN 978-3-451-30343-2.

Literatur Bearbeiten

  • Peter Karner: Reformierte Pfarrer und Lehrer. In: Peter Karner (Hrsg.): Die evangelische Gemeinde H.B. in Wien. Deuticke, Wien 1986, ISBN 3-7005-4579-7.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Peter Karner: Reformierte Pfarrer und Lehrer. In: Peter Karner (Hrsg.): Die evangelische Gemeinde H.B. in Wien. Deuticke, Wien 1986, ISBN 3-7005-4579-7, S. 150–151.
  2. Traueranzeige von Maria Teresa Abrahamowicz – Stadtpfarrfriedhof. Abgerufen am 31. Dezember 2020.
  3. a b Thomas Hennefeld: Todesfälle – Alexander Abrahamowicz. (PDF) In: Amtsblatt für die Evangelische Kirche Österreich, S. 92. 30. April 2020, abgerufen am 31. Dezember 2020.