Albert von Schirnding

deutscher Schriftsteller

Albert Freiherr von Schirnding (* 9. April 1935 in Regensburg) ist ein deutscher Lyriker, Erzähler, Essayist und Literaturkritiker sowie ehemaliger Studiendirektor in München.

Albert von Schirnding bei einer Lesung im Lyrikkabinett 2014

Leben Bearbeiten

Albert von Schirnding wuchs in Regensburg als Sohn des „Chef[s] der Thurn-und-Taxisschen Gesamtverwaltung“[1] Otto Karl Freiherr Schirndinger von Schirnding (1892–1979) und dessen Ehefrau Marie Victoire (auch Maria Viktoria) von Schirnding (geborene Gräfin Verri della Bosia, 1907–1989) auf. 1951 veröffentlichte er seine ersten Gedichte. Nach dem Abitur in Regensburg am Alten Gymnasium am Ägidienplatz, der Vorläuferschule des Albertus-Magnus-Gymnasiums, studierte er – da er zugleich Schriftsteller und Lehrer im Höheren Schuldienst werden wollte[2]Klassische Philologie bei Rudolf Pfeiffer in München und Walter Jens in Tübingen; einen Teil der vorlesungsfreien Zeit verbrachte er als „Feriensekretär“ bei Ernst Jünger in Wilflingen. Nach Stationen in Weiden und Ingolstadt unterrichtete er von 1965 bis 1998 am Münchner Ludwigsgymnasium, unter anderem als Studiendirektor. (Rainald Goetz und Hans Honnacker zählen zu seinen ehemaligen Schülern.) Als freier Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung ab 1970 engagierte er sich für eine an Humanität und Aufklärung orientierte Pädagogik und gegen eine „konservative Tendenzwende“ in der Bildungspolitik.[3] Bekannt wurde er auch als Literaturkritiker, als Interpret griechischer Philosophie und als Autor autobiographischer Prosaskizzen, die er von Ende der 1980er Jahre an in seine Erzählbände integrierte.

Von 1991 bis 2004 leitete Albert von Schirnding die Abteilung Literatur in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seit 2004 ist er Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Als Herausgeber und Kommentator hat er Werke von Lessing und Thomas Mann bis Rainer Malkowski betreut; 2005 öffnete er die Lyrik-Anthologie Der Ewige Brunnen für zeitgenössische Texte.

Albert von Schirnding lebt mit seiner Ehefrau auf Schloss Harmating in der Gemeinde Egling in Oberbayern. Sie haben einen gemeinsamen volljährigen Sohn. Askan von Schirnding ist Ultra-Radrennfahrer.

Ehrungen und Mitgliedschaften Bearbeiten

Werke Bearbeiten

Lyrik Bearbeiten

Prosa Bearbeiten

Essays Bearbeiten

Übersetzungen (Auswahl) Bearbeiten

Hörbücher Bearbeiten

Herausgeberschaften Bearbeiten

Vertonungen Bearbeiten

Max Beckschäfer:

  • Schneemannlieder (2003). 14 Gesänge für Bariton und Klavier (Texte aus den Schneemanngedichten). UA 28. Mai 2003 München (Bayerische Akademie der Schönen Künste)
  • Schwerelos (2018). Sechs Lieder für Mezzosopran und Klavier (2018). UA 22. Juni 2020 München. Liat Himmelheber (Mezzosopran), Kilian Sprau (Klavier)

Christian Dieck:

  • Drei Gesänge für Sopran, Bariton und Klavier. UA 17. April 2007 München. Katrin Silja Kurz (Sopran), Henri Bonamy (Klavier)
1. Gefrorener Weiher – 2. Anderswo – 3. Übers Wasser

Wilfried Hiller:

  • Erinnerung an Erinnerungen (2004). Lieder des Abschieds für Tenor, Bassflöte und Schlaginstrumente. UA 8. März 2004 München (Bayerische Akademie der Schönen Künste). Claes-Håkan Ahnsjö (Tenor), Irmela Nolte (Bassflöte), Stefan Blum (Schlagzeug)
1. Vielleicht ein Niemand („Du wirst leichter, Licht durchdringt dich“) – 2. Hans im Glück („Hans im Glück zählt seine Barschaft“) – 3. Im Zug („Noch einmal vorüber die Gärten, Hügel, loderndes Laub“) – 4. Laotse vergißt die Namen seiner Schüler („Unter dem Namenbaum hat er Schutz gesucht“)

Jens Joneleit:

  • Falterzug (1997/98). Vier Lieder für Mezzosopran, Klarinette, Horn, Fagott und Streichquintett
1. Lavendel, von Bienen umworben – 2. Aufbruch – 3. Die Wiederkehr – 4. Wir
  • Beschwörung (1998) für Bariton und Kammerensemble (1.0.1.Kbklar.0.Kfg. – 1.0.1.0 – Schl.[1] – Hrf. – Str.: 0.0.1.1.1). UA 25. Oktober 2011 München (Museum Brandhorst; Thomas E. Bauer, ensemble risonanze erranti, Leitung: Peter Tilling)
  • Blüte und Verhängnis (1999/2000). Sieben Lieder für Sopran und Orchester (Picc.2.2.Eh.2.Bklar.2.Kfg. – 4.3.3.1 – Schl.[2] – 4 Pk. – Cel. – Hrf. – Str.: 14.14.12.10.8)
1. Irgendwann – 2. Flucht – 3. Doppelgänger – 4. Sommerlang – 5. Der Baum – 6. Harmatinger Herbst – 7. Abschied
  • Durst (2004/05). Drei Lieder für Frauenstimme und Klavier. UA 8. Oktober 2005 Regensburg (Pianohaus Metz). Monika Lichtenegger (Sopran), Mizuko Uchida (Klavier)
1. Glyptothek – 2. Durst – 3. Grün

Literatur Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  1. Albert von Schirnding: Alphabet meines Lebens, S. 14
  2. Interview(PDF; 46 kB) in BR-alpha, 4. April 2003
  3. Mut zur Vernunft. In: Durchs Labyrinth der Zeit, 1979, S. 103–114

Weblinks Bearbeiten