2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4,6-di-tert-pentylphenol
2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4,6-di-tert-pentylphenol (UV-328) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der 2-(2-Hydroxyphenyl)-2H-benzotriazole. Es handelt sich um einen UV-Filter, der als Alterungsschutzmittel für Plastik zum Einsatz kommt.[5]
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4,6-di-tert-pentylphenol | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C22H29N3O | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
gelbliches Pulver[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 352 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Dichte |
1,17 g·cm−3[2] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Dampfdruck | |||||||||||||||||||
Löslichkeit |
Wasser: < 0,001 g·l−1 (20 °C)[1] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Zulassungsverfahren unter REACH |
besonders besorgniserregend: persistent, bioakkumulativ und toxisch (PBT), sehr persistent und sehr bioakkumulativ (vPvB)[3]; zulassungspflichtig[4] | ||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
VerwendungBearbeiten
2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4,6-di-tert-pentylphenol ist ein Lichtstabilisator für eine Vielzahl von Kunststoffen und anderen organischen Substraten. Seine Verwendung wird für die Stabilisierung von Styrol-Homo- und -Copolymeren, Acrylpolymeren, ungesättigten Polyestern, Polyvinylchlorid, Polyolefinen, Polyurethanen, Polyacetalen, Polyvinylbutyral, Elastomeren und Klebstoffen empfohlen.[6] Es schützt Polymere sowie organische Pigmente vor UV-Strahlung und trägt dazu bei, das ursprüngliche Erscheinungsbild und die physikalische Integrität von Formteilen, Folien, Platten und Fasern während der Bewitterung im Freien zu erhalten. Die Einsatzkonzentration liegt bei 0,1–1 %.[6]
Die Anwendung in Fahrzeuglacken, Industriebeschichtungen, Handelsfarben wie Holzlasuren oder Do-it-yourself-Farben wird ebenfalls empfohlen.[7]
Gefahren- und RisikobeurteilungBearbeiten
2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4,6-di-tert-pentylphenol wurde im Dezember 2014 in die Kandidatenliste aufgenommen, da es sehr persistent, sehr bioakkumulierend und toxisch ist.[8][3] Zudem wurde es für die Aufnahme in das Stockholmer Übereinkommen vorgeschlagen.[9] Der Ausschuss kam zum Schluss, dass UV-328 die POP-Kriterien erfüllt.[10]
In deutschen Gewässern wurde es in Sedimenten, Schwebstoffen, Lebern von Brassen sowie in Dreikantmuscheln nachgewiesen.[11][12]
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ a b c d e Anna Wypych: Databook of UV Stabilizers. Elsevier, 2015, ISBN 978-1-927885-03-1, S. 72 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c Eintrag zu 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4,6-di-tert-pentylphenol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Februar 2018 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 13. Februar 2020.
- ↑ Eintrag im Verzeichnis der zulassungspflichtigen Stoffe der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 13. Februar 2020.
- ↑ Eintrag zu 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4,6-di-tert-pentylphenol bei Toronto Research Chemicals, abgerufen am 17. November 2017 (PDF).
- ↑ a b TINUVIN 328. Ciba, November 2008, abgerufen am 18. November 2018.
- ↑ TINUVIN 328. Ciba, 9. Dezember 1997, abgerufen am 18. November 2018.
- ↑ Gunnar Minx: Umweltbundesamt – REACH. Abgerufen am 14. November 2018.
- ↑ Liste der als POP vorgeschlagenen Stoffe. ECHA, abgerufen am 8. Juni 2020.
- ↑ Big Year for chemicals & waste continues as UN experts take steps to recommend eliminating UV-328 (a toxic plastic additive). Abgerufen am 17. Februar 2021 (britisches Englisch).
- ↑ Arne Wick, Björn Jacobs, Uwe Kunkel, Peter Heininger, Thomas A. Ternes: Benzotriazole UV stabilizers in sediments, suspended particulate matter and fish of German rivers: New insights into occurrence, time trends and persistency. In: Environmental Pollution. Band 212, Mai 2016, S. 401–412, doi:10.1016/j.envpol.2016.01.024.
- ↑ Arne Wick, Björn Jacobs, Thomas A. Ternes: Phenol-Benzotriazole in Proben der Umweltprobenbank – Screening und Zeitreihen. Hrsg.: Bundesanstalt für Gewässerkunde. Koblenz 2016 (umweltprobenbank.de).