(954) Li
(954) Li ist ein Asteroid des äußeren Hauptgürtels, der am 4. August 1921 vom deutschen Astronomen Karl Wilhelm Reinmuth an der Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl bei einer Helligkeit von 12,2 mag entdeckt wurde. Nachträglich konnte der Asteroid bereits auf Aufnahmen gefunden werden, die im Oktober und November 1905 am gleichen Ort und im April 1920 am Union-Observatorium in Johannesburg gemacht worden waren.
Asteroid (954) Li | |
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Eigenschaften des Orbits Animation | |
Orbittyp | Äußerer Hauptgürtel |
Asteroidenfamilie | Themis-Familie |
Große Halbachse | 3,127 AE |
Exzentrizität |
0,174 |
Perihel – Aphel | 2,583 AE – 3,671 AE |
Neigung der Bahnebene | 1,2° |
Länge des aufsteigenden Knotens | 163,2° |
Argument der Periapsis | 150,4° |
Zeitpunkt des Periheldurchgangs | 28. Juli 2021 |
Siderische Umlaufperiode | 5 a 193 d |
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit | 16,72 km/s |
Physikalische Eigenschaften | |
Mittlerer Durchmesser | 58,8 ± 0,5 km |
Albedo | 0,06 |
Rotationsperiode | 7 h 12 min 25 s |
Absolute Helligkeit | 10,2 mag |
Spektralklasse (nach Tholen) |
FCX |
Geschichte | |
Entdecker | Karl Wilhelm Reinmuth |
Datum der Entdeckung | 4. August 1921 |
Andere Bezeichnung | 1905 UN, 1920 GC, 1921 PC, 1943 PE, 1952 BE2 |
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten. |
Der Asteroid wurde benannt zu Ehren von Lina Reinmuth, geb. Alstede (1904–1984), der Frau des Entdeckers (auch (955) Alstede wurde nach ihr benannt).
Aufgrund seiner Bahneigenschaften wird er zur Themis-Familie gezählt.
Eine spektroskopische Untersuchung von 820 Asteroiden zwischen November 1996 und September 2001 am La-Silla-Observatorium in Chile ergab für (954) Li eine taxonomische Klassifizierung als C- bzw. Cb-Typ.[1]
Die Rotationsperiode konnte durch photometrische Beobachtungen zwischen 1999 und 2007 am Astronomischen Institut der Nationalen W.-N.-Karasin-Universität Charkiw und am Krim-Observatorium in Simejis zu 7,207 h bestimmt werden.[2]
(954) Li bildet mit dem Asteroiden (1898) Cowell ein quasi-complanares Asteroidenpaar.[3] Sie besitzen sehr ähnliche Bahnelemente, d. h. ihre Bahnformen sind fast gleich und sie bewegen sich nahezu in der gleichen Bahnebene, allerdings sind ihre Apsidenlinien deutlich gegeneinander verdreht. (1898) Cowell besitzt eine geringfügig größere Umlaufzeit um die Sonne als (954) Li, so dass er von dieser etwa alle 680 Jahre überholt wird. Für einen Zeitraum von etwa 90 Jahren führen die beiden Asteroiden dann als Quasisatelliten eine Pendelbewegung umeinander aus, allerdings ohne gravitativ aneinander gebunden zu sein, bevor sie sich wieder voneinander entfernen.[4]
Siehe auch Bearbeiten
Weblinks Bearbeiten
- (954) Li beim IAU Minor Planet Center (englisch)
- (954) Li in der Small-Body Database des Jet Propulsion Laboratory (englisch).
- (954) Li in der Datenbank der „Asteroids – Dynamic Site“ (AstDyS-2, englisch).
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ D. Lazzaro, C. A. Angeli, J. M. Carvano, T. Mothé-Diniz, R. Duffard, M. Florczak: S3OS2: the visible spectroscopic survey of 820 asteroids. In: Icarus. Band 172, Nr. 1, 2004, S. 179–220, doi:10.1016/j.icarus.2004.06.006 (arXiv-Preprint: PDF; 3,49 MB).
- ↑ V. G. Shevchenko, V. G. Chiorny, N. M. Gaftonyuk, Yu. N. Krugly, I. N. Belskaya, I. A. Tereschenko, F. P. Velichko: Asteroid observations at low phase angles: III. Brightness behavior of dark asteroids. In: Icarus. Band 196, Nr. 2, 2008, S. 601–611, doi:10.1016/j.icarus.2008.03.015.
- ↑ J. L. Simovljević: Duration of Quasi-complanar Asteroids Regular Proximities In: Bulletin de l’Académie serbe des Sciences et des Arts. Band 76, 1981, S. 33–37 (PDF; 1,99 MB).
- ↑ A. Vitagliano: SOLEX 12.1. Abgerufen am 9. Juli 2020 (englisch).