(4217) Engelhardt

Asteroid des Hauptgürtels

(4217) Engelhardt ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der am 24. Januar 1988 von Carolyn S. und Eugene M. Shoemaker am Palomar-Observatorium bei einer Helligkeit von 16,5 mag entdeckt wurde. Nachträglich konnte der Asteroid bereits auf Aufnahmen gefunden werden, die am 13. September 1944 am Turku-Observatorium in Finnland, am 5. September 1951 am McDonald-Observatorium in Texas, am 4. Januar 1970 am Krim-Observatorium in Nautschnyj und am 15. März 1978 ebenfalls bereits am Palomar-Observatorium gemacht worden waren.

Asteroid
(4217) Engelhardt
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 13. September 2023 (JD 2.460.200,5)
Orbittyp Innerer Hauptgürtel
Große Halbachse 2,314 AE
Exzentrizität

0,212

Perihel – Aphel 1,823 AE – 2,805 AE
Neigung der Bahnebene 23,1°
Länge des aufsteigenden Knotens 355,4°
Argument der Periapsis 348,8°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 20. Januar 2022
Siderische Umlaufperiode 3 a 190 d
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 19,36 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 8,7 ± 0,4 km
Albedo 0,23
Rotationsperiode 3 h 3 min 58 s
Absolute Helligkeit 12,6 mag
Geschichte
Entdecker C. S. Shoemaker
Datum der Entdeckung 24. Januar 1988
Andere Bezeichnung 1944 RL, 1951 RY1, 1970 AA, 1988 BO2
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Der Asteroid wurde benannt nach Wolf von Engelhardt, Professor für Mineralogie und Direktor des Instituts für Mineralogie und Petrographie an der Universität Tübingen, Deutschland, von 1957 bis 1977. In Europa war von Engelhardt ein Pionier in der Erforschung von Einschlagkratern und Schockmetamorphose von Mineralien und Gesteinen. Im Jahr 1962 initiierte und führte er erfolgreich eines der umfassendsten Forschungsprogramme zur Erforschung des Ries-Ereignisses in Deutschland durch. Seit der ersten Rückführung von Mondproben im Jahr 1969 war er leitender Forscher im Mondprobenanalyseprogramm der NASA.[1]

Der Asteroid ist ein Mitglied der Phocaea-Familie.

Nachdem bereits von September bis November 2004 die Lichtkurven von 20 Asteroiden am Palmer Divide Observatory (PDO) in Colorado aufgenommen worden waren,[2] wurden von September bis Dezember 2011 erneut entsprechende Messungen an 42 Asteroiden durchgeführt, darunter in beiden Fällen jeweils auch (4217) Engelhardt. Aus der Messung von 2011 konnte die Rotationsperiode bestimmt werden. Besonderheiten in der Lichtkurve deuteten möglicherweise auf die Existenz eines Satelliten hin, der den Hauptkörper in etwa 36 Stunden umkreist.[3]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lutz D. Schmadel: Dictionary of minor planet names. Bd. 1. Springer, Berlin & New York 2003
  2. B. D. Warner: Asteroid lightcurve analysis at the Palmer Divide Observatory – fall 2004. In: The Minor Planet Bulletin (ISSN 1052-8091). Bulletin of the Minor Planets Section of the Association of Lunar and Planetary Observers. Band 32, Nr. 2, 2005, S. 29–32, bibcode:2005MPBu...32...29W (PDF; 539 kB).
  3. B. D. Warner: Asteroid Lightcurve Analysis at the Palmer Divide Observatory: 2011 September–December. In: The Minor Planet Bulletin (ISSN 1052-8091). Bulletin of the Minor Planets Section of the Association of Lunar and Planetary Observers. Band 39, Nr. 2, 2012, S. 69–80, bibcode:2012MPBu...39...69W (PDF; 3,68 MB).