Großer Preis von Deutschland 2004

Der Große Preis von Deutschland 2004 (offiziell Formula 1 Grosser Mobil 1 Preis von Deutschland 2004)[1] fand am 25. Juni auf dem Hockenheimring in Hockenheim statt und war das zwölfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2004.

 Großer Preis von Deutschland 2004
Renndaten
12. von 18 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2004
Streckenprofil
Name: Formula 1 Grosser Mobil 1 Preis von Deutschland 2004
Datum: 25 Juni 2004
Ort: Hockenheim, Deutschland
Kurs: Hockenheimring
Länge: 301,884 km in 66 Runden à 4,574 km

Wetter: Sonnig
Pole-Position
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:13,306 min
Schnellste Runde
Fahrer: Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zeit: 1:13.780 min (Runde 10)
Podium
Erster: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zweiter: Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich BAR
Dritter: Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault

Berichte Bearbeiten

Hintergründe Bearbeiten

Nach dem Großen Preis von Großbritannien führte Michael Schumacher in der Fahrerwertung mit 26 Punkten vor Rubens Barrichello und mit 47 Punkten vor Jenson Button. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit 95 Punkten vor Renault und mit 107 Punkten vor BAR-Honda.

Vor dem Rennwochenende gab es einen Fahrerwechsel: Marc Gené wurde bei Williams durch Antonio Pizzonia ersetzt. Pizzonia kehrte in die Formel 1 zurück, nachdem er ein Jahr zuvor von Jaguar entlassen worden war.

Dies war der letzte Grand Prix für den brasilianischen Fahrer Cristiano da Matta und das letzte Mal, dass Williams den „Walross“-Frontflügel verwendete.

Mit Michael Schumacher (zweimal), Juan Pablo Montoya und Barrichello (jeweils einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training Bearbeiten

Die letzten sechs Teams der Konstrukteursmeisterschaft 2003 waren berechtigt, am Freitag im Training ein drittes Auto einzusetzen. Diese Fahrer fuhren am Freitag, traten aber weder im Qualifying noch im Rennen an. Anthony Davidson (BAR-Honda), Björn Wirdheim (Jaguar-Cosworth), Ricardo Zonta (Toyota), Timo Glock (Jordan-Cosworth) und Bas Leinders (Minardi-Cosworth) nahmen in dieser Funktion an den Freitagstrainings teil.

Am Freitag war Michael Schumacher mit einer Zeit von 1:15,001 Minuten der Schnellste vor Kimi Räikkönen und Montoya.

Am Samstag fuhr dann Button mit 1:13,676 Minuten die schnellste Zeit vor Montoya und David Coulthard.

Qualifying Bearbeiten

Im ersten Qualifying, in dem die Startpositionen für das zweite Qualifying ermittelt wurden, erzielte Montoya die schnellste Zeit.

Im Qualifying war dann Michael Schumacher der Schnellste und sicherte sich mit 1:13,306 Minuten die Pole-Position. Zweiter wurde Montoya vor Button.[2]

Rennen Bearbeiten

Michael Schumacher erwischte einen guten Start und behielt die Führung. Noch besser war der Start von Fernando Alonso, der vom fünften auf den zweiten Platz vorrückte, während Montoya aufgrund eines Problems mit der Kupplung auf den siebten Platz abrutschte. Räikkönen behielt den dritten Platz, während Barrichello weiter hinten mit Coulthard kollidierte. Aufgrund der Berührung verlor das Auto des Brasilianers seinen Frontflügel, was Barrichello zwang, an der Box anzuhalten, um die Nase zu wechseln.

In der zweiten Runde griff Räikkönen Alonso entschieden an, überholte ihn und rückte auf die zweite Position vor. Zwei Runden später überholte Montoya Mark Webber und belegte den sechsten Platz; Teamkollege Pizzonia versuchte ihn nachzuahmen, doch seine Versuche wurden von seinem Rivalen abgeblockt. Der erste Pilot, der tankte, war Alonso in der 9. Runde. Eine Runde später machten Michael Schumacher, Jarno Trulli, Coulthard und Takuma Satō ihre ersten Boxenstopps. Räikkönen gab derweil alles, um die schnellste Runde des Rennens zu fahren. Eine Runde später tankte auch der Finne nach und kam als Dritter auf die Strecke zurück, hinter Button (der einzige Fahrer, der noch nicht getankt hatte) und Michael Schumacher, vor dem er jedoch nur eine Sekunde zurückblieb.

In Runde dreizehn gab jedoch plötzlich der Heckflügel an Räikkönens Auto nach: Der Finne prallte heftig in die Leitplanken, ohne sich dabei zu verletzen. Button tankte in Runde vierzehn nach und übergab die Führung an Michael Schumacher. Hinter dem Ferrari-Fahrer kämpften Alonso, Coulthard, Montoya, Button und Trulli mit Webber und Satō um den sechsten Platz. Während der 21. Runde kam Montoya von der Strecke ab: Der Kolumbianer schaffte es, wieder auf die Strecke zu kommen, verlor aber den vierten Platz an Button. Unterdessen ging das Duell um den sechsten Platz weiter: Webber wurde von Satō überholt, der in Runde 26 auch Trulli angriff. Beim Versuch, dem Angriff der Japaner zu widerstehen, beging der Renault-Fahrer einen Fehler und ließ auch Webber passieren. Der zweite Satz Boxenstopps wurde eine Runde später von Coulthard eröffnet. Wie beim ersten Mal war Button der letzte Fahrer, der tankte. Anschließend lieferte sich der BAR-Fahrer ein intensives Duell mit Alonso, das jedoch ergebnislos endete. So kamen es zur dritten und letzten Boxenstopp-Serie, bei der es zu keinen Positionsänderungen kam. Das Duell um den zweiten Platz ging dann auf der Strecke weiter und in Runde 52 setzte sich Button schließlich gegen seinen Alonso durch und sicherte sich den zweiten Platz, nachdem er von der dreizehnten Position gestartet war. Alonso hingegen musste sich vor Coulthard hüten, zu einer ernsthaften Attacke des Schotten kam es allerdings nicht. Michael Schumacher führte das Rennen weiterhin unbeeinträchtigt an und gewann zum elften Mal in zwölf Grands Prix der Saison. Er stellte damit seinen Rekord aus dem Jahr 2002 ein. Zweiter wurde Button, dem Alonso, Coulthard, Montoya, Webber, Pizzonia und Satō folgten. Für Barrichello, der sich nach dem Startunfall nicht effektiv erholen konnte, kam es noch schlimmer: Der Brasilianer, der bis auf den neunten Platz vorgerückt war, verlor in der letzten Runde drei Positionen, als ein Reifen an seinem Ferrari platzte.[3]

Sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Plätze unverändert.

Meldeliste Bearbeiten

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien  Scuderia Ferrari Marlboro 01 Deutschland  Michael Schumacher Ferrari F2004 Ferrari 3.0 V10 B
02 Brasilien  Rubens Barrichello
Vereinigtes Konigreich  BMW.WilliamsF1 Team 03 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Williams FW26 BMW 3.0 V10 M
04 Brasilien  Antonio Pizzonia
Vereinigtes Konigreich  West McLaren Mercedes 05 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard McLaren MP4-19 Mercedes-Benz 3.0 V10 M
06 Finnland  Kimi Räikkönen
Frankreich  Mild Seven Renault F1 Team 07 Italien  Jarno Trulli Renault R24 Renault 3.0 V10 M
08 Spanien  Fernando Alonso
Vereinigtes Konigreich  Lucky Strike BAR Honda 09 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button BAR 006 Honda 3.0 V10 M
10 Japan  Takuma Satō
35 Vereinigtes Konigreich  Anthony Davidson[M 1]
Schweiz  Sauber Petronas 11 Italien  Giancarlo Fisichella Sauber C23 Petronas 3.0 V10 B
12 Brasilien  Felipe Massa
Vereinigtes Konigreich  Jaguar Racing 14 Australien  Mark Webber Jaguar R5 Cosworth 3.0 V10 M
15 Osterreich  Christian Klien
37 Schweden  Björn Wirdheim[M 1]
Japan  Panasonic Toyota Racing 16 Brasilien  Cristiano da Matta ToyotaTF104 Toyota 3.0 V10 M
17 Frankreich  Olivier Panis
38 Brasilien  Ricardo Zonta[M 1]
Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 18 Deutschland  Nick Heidfeld Jordan EJ14 Ford 3.0 V10 B
19 Italien  Giorgio Pantano
39 Deutschland  Timo Glock[M 1]
Italien  Minardi F1 Team 20 Italien  Gianmaria Bruni Minardi PS04B Cosworth 3.0 V10 B
21 Ungarn  Zsolt Baumgartner
40 Belgien  Bas Leinders[M 1]

Anmerkungen

  1. a b c d e Nahm nur am Freitagstraining teil.

Klassifikation Bearbeiten

Qualifying Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Start
1 Deutschland  Michael Schumacher Italien  Ferrari 1:14,042 1:13,306 01
2 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 1:13,391 1:13,668 02
3 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button[# 1] Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 1:13,535 1:13,674 13
4 Finnland  Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:13,842 1:13,690 03
5 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:13,640 1:13,821 04
6 Spanien  Fernando Alonso Frankreich  Renault 1:13,582 1:10,874 05
7 Italien  Jarno Trulli Frankreich  Renault 1:13,737 1:14,134 06
8 Brasilien  Rubens Barrichello Italien  Ferrari 1:14,111 1:14,278 07
9 Japan  Takuma Satō Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 1:14,465 1:14,287 08
10 Frankreich  Olivier Panis[# 2] Japan  Toyota 1:13,641 1:14,368 Box
11 Brasilien  Antonio Pizzonia Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 1:13,422 1:14,556 10
12 Australien  Mark Webber Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 1:15,093 1:14,802 11
13 Osterreich  Christian Klien Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 1:15,090 1:15,011 12
14 Italien  Giancarlo Fisichella Schweiz  Sauber-Petronas 1:13,914 1:15,395 14
15 Brasilien  Cristiano da Matta Japan  Toyota 1:15,119 1:15,454 15
16 Brasilien  Felipe Massa Schweiz  Sauber-Petronas 1:13,899 1:15,616 16
17 Italien  Giorgio Pantano Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 1:16,167 1:16,192 17
18 Deutschland  Nick Heidfeld Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 1:16,538 1:16,310 18
19 Italien  Gianmaria Bruni Italien  Minardi-Cosworth 1:17,283 1:18,055 19
20 Ungarn  Zsolt Baumgartner Italien  Minardi-Cosworth 1:17,515 1:18,400 20

Anmerkungen

  1. Button erhielt wegen eines Motorenwechsels eine Startplatzstrafe von zehn Plätzen.
  2. Panis starte das Rennen aus der Boxengasse, da an seinem Wagen Teile ausgetauscht wurden, als er unter Parc-fermé-Bedingungen stand.

Rennen Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
1 Deutschland  Michael Schumacher Italien  Ferrari 66 3 1:23:54,848 01 1:13,783 (05.)
2 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 66 3 + 8,388 13 1:14,117 (11.)
3 Spanien  Fernando Alonso Frankreich  Renault 66 3 + 16,351 05 1:14,265 (08.)
4 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 66 3 + 19,231 04 1:14,558 (08.)
5 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 66 3 + 23,055 02 1:14,446 (10.)
6 Australien  Mark Webber Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 66 3 + 41,108 11 1:14,883 (65.)
7 Brasilien  Antonio Pizzonia Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 66 3 + 41,956 10 1:14,586 (65.)
8 Japan  Takuma Satō Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 66 3 + 46,842 08 1:14,585 (29.)
9 Italien  Giancarlo Fisichella Schweiz  Sauber-Petronas 66 2 + 1:07,102 14 1:15,635 (39.)
10 Osterreich  Christian Klien Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 66 3 + 1:08,578 12 1:15,045 (33.)
11 Italien  Jarno Trulli Frankreich  Renault 66 3 + 1:10,258 06 1:14,386 (09.)
12 Brasilien  Rubens Barrichello Italien  Ferrari 66 3 + 1:13,252 07 1:14,963 (59.)
13 Brasilien  Felipe Massa Schweiz  Sauber-Petronas 65 2 + 1 Runde 16 1:16,248 (61.)
14 Frankreich  Olivier Panis Japan  Toyota 65 4 + 1 Runde Box 1:14,247 (59.)
15 Italien  Giorgio Pantano Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 63 4 + 3 Runden 17 1:16,058 (63.)
16 Ungarn  Zsolt Baumgartner Italien  Minardi-Cosworth 62 3 + 4 Runden 20 1:18,760 (18.)
17 Italien  Gianmaria Bruni Italien  Minardi-Cosworth 62 3 + 4 Runden 19 1:18,372 (52.)
Deutschland  Nick Heidfeld Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 42 3 DNF 18 1:16,903 (20.)
Brasilien  Cristiano da Matta Japan  Toyota 38 2 DNF 15 1:15,145 (20.)
Finnland  Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 13 1 DNF 03 1:13,780 (10.)

WM-Stände nach dem Rennen Bearbeiten

Die ersten acht jedes Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Deutschland  Michael Schumacher Ferrari 110
02 Brasilien  Rubens Barrichello Ferrari 74
03 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button BAR-Honda 61
04 Italien  Jarno Trulli Renault 46
05 Spanien  Fernando Alonso Renault 39
06 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Williams-BMW 33
07 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard McLaren-Mercedes 19
08 Finnland  Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 18
09 Japan  Takuma Satō BAR-Honda 15
10 Italien  Giancarlo Fisichella Sauber-Petronas 13
11 Deutschland  Ralf Schumacher Williams-BMW 12
12 Australien  Mark Webber Jaguar-Cosworth 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Frankreich  Olivier Panis Toyota 5
14 Brasilien  Felipe Massa Sauber-Petronas 5
15 Brasilien  Cristiano da Matta Toyota 3
16 Deutschland  Nick Heidfeld Jordan-Ford 3
17 Deutschland  Timo Glock Jordan-Ford 2
18 Brasilien  Antonio Pizzonia Williams-BMW 2
19 Ungarn  Zsolt Baumgartner Minardi-Cosworth 1
20 Spanien  Marc Gené Williams-BMW 0
21 Osterreich  Christian Klien Jaguar-Cosworth 0
22 Italien  Giorgio Pantano Jordan-Ford 0
23 Italien  Gianmaria Bruni Minardi-Cosworth 0

Konstrukteurswertung Bearbeiten

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien  Ferrari 184
02 Frankreich  Renault 85
03 Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 76
04 Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 47
05 Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 37
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Schweiz  Sauber-Petronas 18
07 Japan  Toyota 8
08 Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 7
09 Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 5
10 Italien  Minardi-Cosworth 1

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Standings. Abgerufen am 12. Februar 2023 (englisch).
  2. Standings. Abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  3. Standings. Abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Großer Preis von Deutschland 2004 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien