Zettlitz (Marktzeuln)

Ortschaft in Deutschland

Zettlitz ist ein Ortsteil des oberfränkischen Marktes Marktzeuln im Landkreis Lichtenfels.

Zettlitz
Koordinaten: 50° 10′ N, 11° 11′ OKoordinaten: 50° 9′ 41″ N, 11° 10′ 58″ O
Höhe: 272 m ü. NHN
Einwohner: 128 (2014)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1977
Postleitzahl: 96275
Vorwahl: 09574
Wohnhaus
Wohnhaus

Geografie Bearbeiten

Das Dorf liegt etwa neun Kilometer östlich von Lichtenfels in der Nähe der Vereinigung der Rodach mit dem Main. Der Zehntgraben fließt durch den in der Rodachaue tiefer gelegenen Dorfteil. Durch Zettlitz führt die Staatsstraße 2191 von Marktzeuln zur Bundesstraße 289. An dem Ort führt die Bundesstraße 173 von Lichtenfels nach Kronach vorbei.

Geschichte Bearbeiten

Der erste urkundliche Erwähnung war 1249, als Iring von Kunstadt dem Kloster Langheim als Wiedergutmachungsleistung seinen Hof in „Cedeliz“ anbot. 1250 verzichteten Dietrich von Kunstadt und seine Schwestern auf die Hälfte von „Cedeliz“ zugunsten Kloster Langheims.[2][3]

Im Jahr 1801 bestand Zettlitz aus einer Post und einem Wirtshaus. Sechs abseits liegende Häuser mussten ihre Steuern beim Lichtenfelser Amt des Hochstifts Bamberg entrichten, zehn mit Haus und Stadel bebaute Lehen sowie das Wirtshaus waren dem Weismainer Amt steuerpflichtig. Das Gebiet und das Zentgericht gehörten dem Hochstift, die Dorf-, Gemeinde-, Lehen- und Vogteiherrschaft sowie dreiviertel vom Zehnten dem Kloster Langheim.[2]

1818 gehörte Zettlitz zum Obermainkreis. 1862 folgte die Eingliederung des Dorfes in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Lichtenfels.

1875 erfolgte die amtliche Umbenennung von Zettlitz das obere, in Zettlitz. Der Ort zählte 166 Einwohner und 60 Gebäude.[4] Das Dorf gehörte zum katholischen Schul- und Kirchensprengel vom ein Kilometer entfernten Marktzeuln und zum evangelischen Schul- und Kirchensprengel vom 1,5 Kilometer entfernten Obristfeld. Im Jahr 1900 umfasste die Landgemeinde Zettlitz einschließlich des Gemeindeteils Horb am Main eine Fläche von 248,6 Hektar, 257 Einwohner, von denen 145 katholisch und 111 protestantisch waren, sowie 47 Wohngebäude. 129 Personen lebten in Zettlitz in 20 Wohngebäuden.[5] 1925 lebten in dem Ort 151 Personen in 23 Wohngebäuden.[6] 1950 hatte das Dorf 194 Einwohner und 27 Wohngebäude.[7] Im Jahr 1970 zählte Zettlitz 179 Einwohner[8] und 1987 122 Einwohner sowie 37 Wohngebäude mit 47 Wohnungen.[9]

Die Eingemeindung nach Marktzeuln fand am 1. Juli 1977 statt.[10] Eine Freiwillige Feuerwehr bestand von 1903 bis 2015.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Katholische Kapelle

Die katholische Kapelle an der Hauptstraße, ein rechteckiger Putzbau mit Satteldach und Dachreiter, stammt aus der ersten Hälfte 19. Jahrhunderts In der Bayerischen Denkmalliste sind für Zettlitz weitere drei Baudenkmäler aufgeführt.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Zettlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. VGN GmbH (Hrsg.): Nahverkehrsplan, Vorbereitung der Angebotsanalyse, Tischvorlage. 2. September 2015, S. 11 (Tischvorlage (Memento vom 22. Oktober 2016 im Internet Archive)).
  2. a b Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 6: Lichtenfels. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978-3-7696-6862-9. S. 182 f.
  3. Historischer Verein (Bamberg): Bericht über das Wirken und den Stand des Historischen Vereins zu Bamberg, 1858/59 S. 52
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1080, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1076 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1110 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 962 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 164 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 318 (Digitalisat).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 695.