Obristfeld

Ortsteil von Redwitz an der Rodach

Obristfeld ist ein Gemeindeteil von Redwitz an der Rodach im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels.

Obristfeld
Koordinaten: 50° 10′ N, 11° 13′ OKoordinaten: 50° 9′ 37″ N, 11° 13′ 14″ O
Höhe: 320 m ü. NHN
Einwohner: 212 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 96257
Vorwahl: 09574
Bauernhaus
Bauernhaus

Geografie Bearbeiten

Das Pfarrdorf liegt etwa zwölf Kilometer östlich von Lichtenfels an einem Hang oberhalb vom Maintal. Durch Obristfeld führt die Kreisstraße LIF 21 von Redwitz nach Neuses am Main.

Geschichte Bearbeiten

Der erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1096 mit der Person Gundeloh „de Oberstenuelt“ als Zeuge in einer Urkunde des Hochstifts Bamberg über Burgkunstadt. Ein Pfarrer ist für das Jahr 1290 belegt. 1299 veräußerten Kunemund (Kanoniker am Bamberger Dom) und sein Bruder Albert von Giech, bambergischer Ritter, unter anderem ihre Güter in „Oberstenuelt“ an das Kloster Langheim. 1367 wurde der Ort dem Kloster zugesprochen. Das Kirchenpatronat hatten die Herren von Redwitz.[2] 1561 wurde der erste offizielle evangelische Pfarrer eingeführt.[3]

Im Jahr 1801 gehörte der Zent dem Amt des Hochstifts in Weismain, die Dorf- und Gemeindeherrschaft dem Kloster Langheim. Die Lehen des Klosters bestanden aus fünf Häusern mit Stadeln. Weitere fünf Häuser mit Stadeln und ein unbebautes Gut waren dem Weismainer Amt steuerbar.[2]

Obristfeld gehörte als Teil der Landgemeinde Neuses am Main zum Obermainkreis. 1862 folgte die Eingliederung des Dorfes in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Lichtenfels.

1875 zählte Obristfeld 148 Einwohner und 58 Gebäude.[4] Das Pfarrdorf hatte eine eigene evangelische Schule und gehört zum Dekanat Michelau. 1900 umfasste die Landgemeinde Neuses am Main zusammen mit Obristfeld eine Fläche von 421,17 Hektar, 281 Einwohner, von denen 29 katholisch und 252 protestantisch waren, sowie 49 Wohngebäude. 142 Personen lebten in Obristfeld in 24 Wohngebäuden. Der Ort gehörte zum Sprengel der 6,5 Kilometer entfernten katholischen Pfarrei Altenkunstadt.[5] 1925 lebten in dem Pfarrdorf 136 Personen in 25 Wohngebäuden.[6] 1950 hatte der Ort 207 Einwohner und 26 Wohngebäude.[7] Im Jahr 1970 zählte Obristfeld 165 Einwohner[8] und 1987 210 Einwohner sowie 55 Wohngebäude mit 67 Wohnungen.[9]

Die Eingemeindung nach Redwitz an der Rodach fand am 1. April 1972 statt. Der Gemeindeteil Neuses wechselte nach Burgkunstadt.[10]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Nikolaus

Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Nikolaus wurde 1707 als Ersatzbau für eine mittelalterliche Kirche errichtet. Die Saalkirche hat einen Kanzelaltar und eine Orgel mit zehn Registern. Das Instrument aus dem Jahr 1870 stellte der Orgelbauer Bittner auf. Die zwei kleinsten Glocken des Geläutes stammen aus dem 16. Jahrhundert.[11]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Obristfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. redwitz.de: Zahlen, Daten, Fakten
  2. a b Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 6: Lichtenfels. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978 3 7696 6862 9. S. 108 f.
  3. Pfarrsprengel Obristfeld
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1078, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 960 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 164 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 318 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 511.
  11. redwitz-evangelisch.de: St.-Nikolaus-Kirche